Wir sind vor zwei Jahren in ein Eigenheim gezogen in dem der Vorbesitzer aus gesundheitlichen Gründen knapp 25 m Buchenhecke hat vollkommen wild wuchern lassen.

Ich habe es im ersten Jahr nur geschafft, die Hecke wieder halbwegs in Form und auf Höhe zu schneiden, was schon extrem viel Aufwand war.

Dabei ist mir aufgefallen, dass die Hecke sehr “unschön” gewachsen ist:
– teils wuchern fingerdicke Äste bis zu 1,50 m kreuz und quer durch die Hecke
– sehr ungleichmäßiger Astwuchs (dadurch auch der Blattwuchs)
– der Durchmesser der Buchenstämme variiert stark (5-15 cm)
– diesen Winter sind die Blätter überhaupt nicht mehr richtig abgefallen

Ich habe nachgelesen, dass man Buche gut stark zurückschneiden kann, habe aber ehrlich gesagt Schiss, dass mir die Hecke dabei draufgeht. Das wäre für uns übel, weil wir ein Eckhaus an einer viel befahrenen Straße mit vielen Fußgängern haben und man uns dann ins Wohnzimmer und auf den Esstisch schauen könnte (oder einfach in den Garten latschen…)

Der Plan wäre:
– Höhe von 1,80-2,20 auf durchweg 1,60 m reduzieren/vereinheitlichen (dazu müssen bei allen Stämmen die Kronen abgesägt werden)
– alles was weiter als 10 cm vom Stamm absteht abschneiden, um neuen/sauberen Ast- und Blattwuchs zu ermöglichen
– “Querwuchs” komplett beseitigen
– sobald die Hecke (hoffentlich) im Frühling/Sommer das erste Mal wieder halbwegs Blattwuchs hat anfangen mit regelmäßigen, dezenten Formschnitten

Was mir dann noch einfällt:
– Boden von Unkraut befreien, ggfs. Rindenmulch?
– Dünger ja/nein?

Mach ich mir zuviel Stress deswegen und sollte einfach los legen? Oder laufe ich Gefahr die Hecke durch einen zu stärken Eingriff zu killen?

by b000mbox

5 comments
  1. Bin kein Fachmann, aber:

    Ich habe meine Buchenhecke auch schon mal um rund 70cm in der Höhe und 20cm in der Tiefe runter geschnitten. Hat ihr nichts ausgemacht. Im Gegenteil ist im unteren Bereich dichter geworden. Bisher hat meine Buchenhecke nie den Eindruck gemacht, dass ihr mein unprofessionelles rumgeschnippel irgendwas ausmacht.

    PS.: Halbwissen aktiviert: Ist es bei einem Eckgrundstück im Kreuzungsbereich nicht ohnehin vorgeschrieben, dass die Hecke eine gewisse Höhe nicht überschreiten darf? Damit die Autofahrer drüber gucken können? Aber wie gesagt nur Halbwissen. War der Meinung das irgendwo mal aufgeschnappt zu haben.

    PPS.: Ein kurzes Googlen ergab: *”An Straßeneinmündungen und -kreuzungen müssen Anpflanzungen stets so niedergehalten werden, dass sie nicht die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Um eine ausreichende Übersicht zu gewährleisten, gilt daher eine* ***maximale Höhe von 0,8 Metern****.”*

  2. Es sind wohl Hainbuchen, keine Buchen.

    Es ist bei Hainbuchen normal, dass das alte Laub teilweise hängen bleibt.

    Die Hecke sieht nicht wirklich alt aus,
    das sind relativ junge, und auf jeden Fall noch voll vitale Pflanzen.

    Jetzt runtersägen auf 1,60 geht ohne Probleme.

    Die Seiten auf 10 cm zu kürzen wäre etwas radikal, würden sie aber auch überleben .
    Ich würd die Seiten oben auf 20 cm kürzen,
    und unten auf 30 cm,
    um eine pyramidale Form zu erreichen,
    damit die Hecke unten mehr Licht hat und dann dichter wird unten.

    Aber auf jeden Fall auf beiden Seiten 10 cm kürzer als wie man sie dann im Sommer schneidet.

    Durcheinander und Querwuchs ist unerheblich.

    Im Sommer nicht vor Juni schneiden, und nicht zu radikal.

    Entweder einmalig im Juli oder August.

    Oder zweimalig, im Juni, und im August nochmal nachschneiden was nochmal getrieben hat.

    Nicht öfter.
    Die Pflanzen müssen sich auch entfalten können.

    Düngung ist möglich, aber sparsam.
    Sie sollen ja nicht extrem treiben,

    und nach einem starken Rückschnitt eh erstmal nur vorsichtig düngen.

    Maximal 1/3 dessen was auf der Packung steht.

    Mulch zieht Stickstoff der dann erstmal der Hecke fehlt.

    Es ist eigentlich unüblich, Hecken dauerhaft zu mulchen.

    Das macht man meist nur bei der Pflanzung, um anfänglich Unkraut / Beikraut zu unterdrücken,
    bis die Hecke das selber durch Beschattung tut.

    Wenn man es super genau machen will kann man das Unkraut rausmachen,
    und die Bodenoberfläche etwas harken.

    Ich finde das aber unnötig.

    Unter solchen Hecken wachsen auch gerne Veilchen.

    Man könnte sogar Schneeglöckchen einpflanzen.

    Oder Maiglöckchen als BodenDecker
    🌱 🌸

  3. Glückwunsch zum Eigenheim!

    Grundsätzlich ist eure Hecke gar nicht in so schlechter Verfassung! Machen kann man da sicher trotzdem etwas.

    Zudem was euch aufgefallen ist:
    – querwachsende Äste: absolut normal und in vielen Hecken genau so gewünscht! Sind halt nicht von der Heckenschere erfassbar, aber machen eine Hecke eben dicht
    – ungleichmäßiger Astwuchs: lässt sich durch regelmäßige Pflege/Schnitt etwas angleichen, aber wird bei einer Hainbuchenhecke nie so homogen wie bei Liguster, Zypresse und Co.
    – verschiedene Durchmesser der Stämme: auch das noch absolut im Rahmen. Im Normalzustand sieht man diese ja nicht.
    -fehlender Laubwurf: Das ist gewollt und normal. Hain- und Rotbuchen werfen im strauchförmigen Zustand das Laub erst im Frühjahr mit dem neuen Laubaustrieb. So bleiben die Hecken fast das ganze Jahr blickdicht. Erst wenn man sie zu Bäumen wachsen lässt, werfen sie das Laub im Herbst (gibt einen guten Grund, an den ich mich nicht mehr erinnere).

    Zum Plan: Hainbuche verträgt auch starke Rückschnitte gut!

    20-60cm zu kürzen sollte keine Probleme machen. Wichtig ist aber vor allem für die dauerhaft Pflege, dass die Hecke von oben bis unten die selbe Breite hat, beim Winterschnitt (idealerweise Februar) eher sogar nach unten breiter werdend. So beschattet sich die Hecke weniger selbst und die Äste unten haben bessere Chancen. Gerade mit Hauswand und Autos wird die Hecke unten aber vermutlich nie ganz so dicht wie oben sein.

    Die 10cm Abstand zum Stamm sind auch machbar, aber bei den vergreisten Ästen unten vielleicht wie oben beschrieben, etwas weniger radikal vorgehen. Sonst schiebt die Hecke ihre ganze Kraft dahin wo viel Sonne ist, also nach oben.
    Den Querwuchs kannst du zugunsten einzelner schwächerer Pflanzen etwas reduzieren. Ganz entfernen würde ich ihn nicht, weil der im Winter wichtig für den Sichtschutz ist.

    Zwei Schnitte pro Jahr (Sommer und Winter) reichen oft, aber je häufiger, desto gleichmäßiger ist das Ergebnis.

    Durch den Schatten der Hecke sollten Unkräuter eh schlechte Karten haben. Da die Hecke ja schon gut eingewachsen ist, würde ich mir diese Arbeit persönlich sparen und höchstens das Schnittgut gehäckselt unter der Hecke verteilen. Trockenstress ist bei der Hecke ja auch eher kein Thema mehr.

  4. Die (Hain-) Buchen sind m.E. nicht alt und sollten kräftiges Kürzen problemlos wegstecken. Meine (rotlaubig) hatten mindestens doppelt so dicke Stämme als ich das gemacht habe. Übel genommen hat’s mir keine.

    Wichtig beim Einkürzen der Stämme: leicht schräg schneiden (damit der Regen nicht auf der Schnittfläche stehen bleibt) und nach Möglichkeit mit Wundharz behandeln (bei so grossen Verletzungen tut sich die Pflanze schwer, die selbstständig zu verschliessen).

  5. Meiner Meinung nach wurde beim Setzen zu viel Abstand gelassen. Besser ist ein kleinerer Abstand und dann jeweils versetzt. Du könntest jetzt noch sehr kleine Pflänzchen in die Lücken setzen, damit schließt du den unteren Bereich über 1-2 Jahre. Aber nicht in einer Linie sondern ca 20 cm versetzt in Richtung Parkplätze. Jährlich per Hand schneiden, damit sich die Triebe mehr verästeln.
    Bio Wildblumensamen dazu (April), dann wird es schon früh dicht in diesem Jahr. Oben die kleineren Triebe per Rosen/Astschere einkürzen, aber Hecke dicht lassen.
    Habe wilde Erdbeeren unter meiner Hecke und Astern etc. die Amsel liebt es dort.

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