So gelangen Spinat und Fischstäbchen in die Tiefkühltruhe | Die Nordreportage | NDR Doku



So gelangen Spinat und Fischstäbchen in die Tiefkühltruhe | Die Nordreportage | NDR Doku

Untertitel: Norddeutscher Rundfunk 2024 Eingefroren: lange haltbar und schnell zubereitet. Tiefkühlprodukte sind zunehmend gefragt. Das hat so ‘n Kultpotenzial! Der Klassiker mit Fischstäbchen, bisschen Spiegelei oder Rührei, geht immer. Der Spinat ist ‘ne Diva. Was Verbraucher aus der Truhe holen, ist nur so gut wie das frische Produkt. Ich sage mir grundsätzlich:

Möchte ich das selber noch essen? Wenn’s einfach wär, könnt’s jeder. Spinaternte. Landwirt Andre Wohlers aus Vechta ist einer der wenigen in Niedersachsen, die das empfindliche Gemüse anbauen. Von der Höhe ist das gut, meine ich. Ja. Es ist gut eingestellt so. Ja. Das passt, macht er gut.

Zur Ernte kommt Ludger Niemann von der Tiefkühlfirma dazu. Sein Job: eine erste Qualitätskontrolle auf dem Feld. Das Schwierige: Schneidet die Erntemaschine die Blätter zu tief ab, sind zu viele Stängel im Spinat, ein Qualitätsverlust. Und: Wenn er blüht, darf der Spinat nicht mehr geerntet werden. Dann verliert die Pflanze Geschmack. Die ersten Ansätze.

Aber die hätten noch drei, vier Tage Zeit gehabt. Und die bleiben ja auch eigentlich auf dem Acker. Das Ernteteam arbeitet unter Zeitdruck. Die Spinatblätter welken sehr schnell. Der Erntetermin ist ideal, würde ich sagen. Wir fragen Jonas, was er dazu sagt. Da kommt er schon. Ludger Niemann plant den Anbau

Und organisiert die Ernte für den Tiefkühlspinat. Moin Jonas! Moin! Wie sieht es aus? Sehr gut. Wie viele Container hast du jetzt weg? Sechs. Das ist der siebte. Haste den Hektarzähler an? Wie lange musst du noch? Bis nach dem Mittag. Nachmittag? Da kommen noch mal 6 oder 7 dazu. Passt eigentlich mit der Produktion.

Ja, denn man to! Andre Wohlers’ Ziel heute: 12 Container – mehr als 100 Tonnen. Ob der Landwirt das schafft, hängt von Jonas Grave ab. Er fährt die 15 Meter lange Erntemaschine. Die Anforderungen sind hoch: Wenig Stängel, keine gelben Blätter, weder Insekten noch Unkraut dürfen mitgeerntet werden.

Gerade mal 115 Betriebe in Niedersachsen bauen Spinat an, ein Nischenprodukt. Getreide, das kennt halt jeder. Spinat ist immer so was Eigenes. Die Spinatpflanze, das ist auch ‘ne Pflanze für sich. Wie soll ich das sagen? Es ist halt nicht so einfach. Der Landwirt und sein Ernteteam müssen “just in time” liefern.

Alle halten per Handy permanent Kontakt zur Produktion. Der Spinat ist so ‘ne kleine Diva. Der muss immer alles und reichlich zur Verfügung haben. Wärme, er braucht seinen Dünger, er braucht Niederschlag. Das fängt beim Drillen schon an. Wenn er unglücklich reinkommt, dann läuft er nicht auf.

Dann haben wir Partien, wo er ungleichmäßig hoch steht. Das ist dann auch der Ertrag, der kommt. Jonas Grave kippt die nächsten vier Tonnen ab. So viel passt in den Behälter der Erntemaschine. Der siebte Container für heute. Bis jetzt läuft es gut für Landwirt Andre Wohlers. Container Nummer sechs

Kommt gerade bei dem zwei Kilometer entfernten Tiefkühlproduzenten an. Andrea Rohde ist Ingenieurin für Lebensmitteltechnologie und hier im Werk verantwortlich für die Qualität. 20 Grad haben wir. Ist kalt genug, gefühlt ist die Ware kühler. Hervorragende Qualität. A-Qualität. Er kann abkippen. Mindestens eine Stichprobe nehmen die Qualitätsmanagerin und ihre Kollegin

Aus jedem Container, der angeliefert wird. So sieht das gut aus, ne? Ja. Wenig gelbe, Stielanteil passt. Es sind keine Insekten zu erkennen, keine Fremdkörper, alles frische Ware vom Feld. Im Labor schauen sich die beiden die Probe dann genauer an. So, jetzt schauen wir nach gelben Blättern, was hinterher der Kunde nicht haben möchte.

Seit zehn Jahren leitet Andrea Rohde die Qualitätssicherung. Auch der Stielanteil, man sieht es, ist äußerst gering. Ein bisschen mehr als meine Hand breit, das wären 15 Prozent. Ich denke, dass wir hier bei 10 Prozent landen werden. Fremdkörper in Tiefkühlprodukten sorgen immer wieder für große Rückrufaktionen. Eine Gefahr für die Verbraucher und ein Imageverlust.

Das will Andrea Rohde durch viele Kontrollen vermeiden. Einen Hasen hatten wir hier schon. Tierische Fremdkörper. ‘ne Maus. Das kann ein Erntefahrer nicht sehen auf der Fläche. Es liegt mittlerweile alles Mögliche auf dem Acker, nicht nur Zigarettenstummel oder Bonbonpapier. Es liegt Glas mittlerweile auf dem Acker.

Jeder Radfahrer oder Fußgänger meint, das rüberwerfen zu müssen. Und damit haben wir dann zu kämpfen. Wo Laub drin liegt oder Holz, dann wird dieser Teil der Erntefläche gesperrt. Die darf nicht geerntet werden. Sollten dann trotzdem Fremdkörper hier ankommen, fahren wir sofort auf den Acker und sehen, was passiert.

Oder hören komplett auf, mit der Fläche zu ernten. Den ersten Test hat der Spinat bestanden. Bevor die Blätter in die Produktion dürfen, muss Andrea Rohde noch den Nitratwert bestimmen. Bremerhaven: seit 1959 Hauptstadt der Fischstäbchen. Und Sitz eines der größten europäischen Produzenten von Tiefkühllebensmitteln. Chefentwickler Andreas Hert muss die Alaska-Seelachsfilets im Blick haben.

Sie kommen direkt vom Schiff. In 7,5-Kilo-Blöcken, einzeln verpackt. Das Wichtigste ist, dass keine Fremdkörper, also Kartonage, Verpackungsreste an dem Fischblock haften. Damit wir das nicht weiter in den Prozess verschleppen, wird hier fürsorglich drauf geachtet, dass das nicht eintritt. Das ist eine automatische Anlage, die das entmantelt.

Dennoch haben wir da zwei Kollegen stehen, die das noch mal prüfen. Wegen der lauten Maschinen tragen die Mitarbeitenden einen Gehörschutz. Am Ende der Schicht sollen über eine Million Fischstäbchen vom Band laufen. Wie sind die Blöcke? Gut, sehr gut. Was aussieht wie eine Marmorplatte, ist gefrorener Fisch.

Jeder Block ist exakt 48,2 x 25,4 Zentimeter groß und 6,27 Zentimeter hoch. Ja, die sehen sehr gut aus, das stimmt. Schön gerade, plan alles. Auch sehr guter Fisch. In jedem Block stecken rund 100 Filets. Daraus machen Diamantsägen 378 Fischstäbchen. Nur wenn die Maße stimmen, können die Maschinen die Blöcke richtig verarbeiten

Und Andreas Hert vermeidet Verluste. Seit mehr als 60 Jahren wird Fisch direkt nach dem Fang geschlachtet, filiert und noch auf dem Schiff eingefroren. Ein Tiefkühlhit bis heute. Privatpersonen in Deutschland kaufen Fisch meistens nicht frisch, mariniert oder geräuchert – sondern in der gefrorenen Version. Christoph Elbert aus Hannover ist Koch und Gastronom.

Und einer der wenigen, die handgemachte Fischstäbchen auf der Karte haben. Was hast ‘n hier Tolles? Die habt ihr ja nicht so oft, ne? Herkuleskeule, Drachenkopf. Das nächste Mal, wenn ich ‘ne Bouillabaisse mache. Aber heute brauche ich Lachs. Was hast du da? Ich hab drei Größen da:

Drei bis vier Kilo, vier bis fünf Kilo und fünf bis sechs Kilo. Okay, wo kommen die her? Aus? Norwegen. Norwegen, ne? Super. Zeig mir mal von den Größten einen. Das ist ja ‘n Prachtstück! Mach mal auf den Bauch, da will ich reingucken. Dann überprüfe ich kurz den Glanz, hat das noch ‘ne Schleimhaut?

Ich achte darauf, ob mir Geruch entgegenströmt. Das Auge ist wichtig. Die sehen super aus hier. Da nehmen wir was von mit. Ohne mich beschweren zu wollen, hier sagtest du, das sind die Größten, aber der sieht viel größer aus. Ja, das täuscht, der Kleine ist halt ein bisschen dicker.

Und je größer die werden, umso mehr gehen die meistens in die Länge. Ah, cool! Gut. Ich nehme von jedem einen. Gerne. Machst du mir fertig? Vor 16 Jahren kam Christoph Elbert auf die Idee mit den frischen Fischstäbchen. Machst mir schön Eis rein, dass ich die gut transportierten kann? Top!

Seitdem sind seine Fischstäbchen vom frischen Fjordlachs ein Bestseller in seinem Restaurant. Die will er aus diesen Fischen vom Großmarkt zubereiten. Zurück auf dem Spinatfeld von Andre Wohlers in Vechta. Der Landwirt und sein Ernteteam bekommen alle Labor-Ergebnisse in regelmäßigen Abständen aufs Handy geschickt. Doch es gibt Probleme.

War auch gut, dass wir das so gemacht haben. 3300 Nitrat vorne im Container. Wo kommt der denn jetzt her? Weiß ich nicht, aber ich wollte fragen, bevor wir den Container voll haben. Den kannst du noch voll machen. Dann warten wir … auf die Auswertung. Wie viel? Drei? 3300!

Der letzte war 2300? 2250. Und heute Morgen 2200? Ja. Dasselbe Spiel von gestern. Die Pflanze fängt an zu leben, es wird warm draußen, Licht haben wir, jetzt geht’s wieder los. Erntestopp! Zwar keine Fremdkörper, aber plötzlich zu hohe Nitratwerte in den Spinatblättern. Wenn in der zweiten Stichprobe ein ebenso hoher Wert gemessen wird,

Ist für den Landwirt und sein Team für heute Schluss. Lass kurz warten, bis wir ‘n Ergebnis kriegen. Das Schwierige für Andrea Rohde in der Qualitätssicherung: Der schwankende Nitratgehalt im Spinat. Das natürliche Nitrat in den Pflanzen verwandelt sich durch Bakterien in Nitrit. Daraus können gefährliche Nitrosamine entstehen.

Wir haben einen Nitrit-Wert von kleiner 5, hervorragend. Jetzt machen wir noch den Nitrattest. Schreibst du das auf? Ja. Um den genauen Nitratgehalt zu ermitteln, benötigt Andrea Rohde einen Ionenchromatographen. Laut EU-Verordnung darf sie frischen Spinat mit höchstens 3500 mg Nitrat pro Kilo verarbeiten. In der fertigen Ware gilt ein Grenzwert von 2000 mg.

Je näher ich an die gesetzliche Grenze komme, möchte ich auch so lange wie möglich ernten können, damit ich die Ware verarbeiten kann. Aber hier brauchen wir uns ja jetzt keine Sorgen machen. 15 Minuten später. Ein leerer Container kommt aus der Produktion zurück aufs Feld und könnte wieder befüllt werden, wenn der Nitratwert stimmt.

Daniel, hast du gesehen mit den Werten, der nächste war wieder gut, ne? Ja, ich habe mit Steffen telefoniert. Zehn Container sollen wir heute machen. Der nächste war wieder bei 2250. Das ist jetzt der achte. Dann noch zwei und dann hätten die wohl genug für heute. Also können wir weitermachen. Ja. Okay, super.

Er sagt, das Ergebnis ist da. Wir können weitermachen. Zehn Container wollen die heute insgesamt, das ist der achte. Dann machen wir noch zwei. Jonas? Kannst weitermachen! Erntemaschinenfahrer Jonas Grave muss jetzt Gas geben, damit die Blätter nicht welk werden. Der Erntestopp hat Zeit gekostet. Das Ernteziel, die zwölf Container, die Andre Wohlers

Heute liefern wollte, kann der Landwirt nicht erreichen. Das ist der ganz normale Wahnsinn während der Ernte. Das ist ein Naturprodukt. Wir arbeiten unter freiem Himmel und es ist Herausforderung. Ist aber auch ‘ne schöne Sache. Das Schlimme ist nur, dass die Herausforderungen immer mehr werden.

Mir hat mal jemand gesagt: Wenn’s einfach wär, könnt’s jeder. Spinat war eines der ersten Tiefkühlprodukte, die sich auf dem deutschen Markt durchgesetzt haben. Durch das schnelle Einfrieren nach der Ernte ist Spinat seit 1961 das ganze Jahr über verfügbar. Bis heute eines der beliebtesten Tiefkühlprodukte. Mehr als 82.000 Tonnen werden jährlich in Deutschland verkauft.

In seinem Restaurant in Hannover bereitet Koch Christoph Elbert den Lachs für seine Fischstäbchen vor. Jetzt wird der Fisch geschuppt. Lachs ist ein tolles Produkt. Ich esse das selber ganz gerne, das ist ein Fettfisch. Ist auch immer verfügbar und hat ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Das hat für uns den Ausschlag gegeben, diese Fischstäbchen zu kreieren,

Die nicht mehr wegzudenken sind von unserer Speisekarte. Normalerweise nach Fisch schuppen kann man sich selber auch duschen. Auch wenn er die Fischhaut nicht verwendet, will er vermeiden, dass später Schuppen am Fischfilet kleben. Ui! Wie gesagt, glitschig. Und den bereiten wir jetzt zu. Den filieren wir jetzt. So.

In Bremerhaven laufen neun Zentimeter lange Fischstäbchen aus der Säge und weiter in die Panade. Erst nass, dann trocken. Ein Gemisch aus Wasser, Weizenmehl, Hefe, Gewürzen und Salz. Unsere Rohwaren sind so natürlich wie möglich. Als Beispiel haben wir hier unser Steinsalz. Das ist ohne jegliche Rieselhilfe. Entsprechend bringt das auch Herausforderungen mit sich.

Das heißt, das Salz verklumpt. Das bindet die Umgebungsfeuchte und klumpt dann. Das macht den Prozess nicht einfacher. Andreas Hert ist gelernter Koch und Lebensmitteltechniker. Er ist verantwortlich für das Panaden-Rezept. Dabei muss er unterschiedliche Kundenerwartungen an Farbe und Konsistenz erfüllen. Jedes Land hat seine eigene Rezeptur. Die Krux: Am Ende soll der Entwickler

Eine gleichbleibende Menge Panade auf dem Fisch haben, sodass jedes Fischstäbchen etwa 30 Gramm wiegt. Hier wird nach der Fritteuse das tatsächliche Gewicht testgewogen. Ob wir tatsächlich dann auch die Panade draufhaben, die den Leitsätzen entspricht. Es gibt in Deutschland Leitsätze für Fischstäbchen und die besagen eben,

Dass man eine gewisse Ratio zwischen Fisch und der Panade haben muss. Der vorgeschriebene Fischanteil in Deutschland liegt bei mindestens 65 Prozent. In Frankreich und Osteuropa dürfen es auch nur 52 Prozent sein. In Vechta hat Andrea Rohde den bisher angelieferten Spinat freigegeben und lässt die Ware in die Produktion schaufeln. 8000 Tonnen Tiefkühlspinat

Kontrolliert die Qualitätsmanagerin in jedem Jahr. Ihre Herausforderung: Am Ende eine immer gleiche Qualität in die Verpackung zu bekommen. Egal, unter welchen Bedingungen der Spinat gewachsen ist. Zuerst laufen die Spinatblätter auf Bändern durch zwei Maschinen. Das sind unsere beiden Rohwarensorter. Denen haben wir sogar einen Namen gegeben: Ernie und Bert.

Damit es nicht zu Verwechslungen kommt – links, rechts, eins, zwei – haben wir sie halt Ernie und Bert genannt. In den Sortiermaschinen wird die Ernte mit Kameras und Lasern kontrolliert. So können andere Pflanzen und Fremdkörper entdeckt werden. Habt ihr schon viel gefunden, Unkraut oder so? Nein? Nein, nicht Unkraut. Kein Unkraut.

Nach dieser letzten Kontrolle geht der Spinat in die Produktion. Der erste Schritt: Die Blätter werden gewaschen und anschließend blanchiert. Das passiert hier, in dem riesigen Blancheur, der die Spinatblätter mit Wasserdampf kurz auf 85 Grad erhitzt. So bleiben die Blätter grün und Nitrat wird herausgewaschen. Im Stundentakt macht Andrea Rohde auch hier Kontrollen.

Läuft die Produktion erst einmal, ist die Qualitätsmanagerin ständig in Bewegung. Wir sind auf zehn Grad. Auch hier messen wir noch einmal im Schnelltest Nitrit. In der der Fertigware sind wir bei einem Nitrit-Wert von zwei. Gesetzlich vorgegeben gibt es hier keine Vorgabe. Wir sollten zehn nicht überschreiten. In seinem Restaurant in Hannover

Hat Christoph Elbert die Lachsfilets ausgelöst. Das Skelett ist so: Ein Rückgrat und dann gehen die Stellgräten raus in das Filet hinein. Die müssen wir noch ziehen. Da gibt’s ‘ne Grätenzange für. Aber ich gestehe, ich habe die nicht gefunden heute. Ich mache das jetzt mit einem Messer und ziehe hier.

Stelle die kurz an, aber nicht zu dolle, damit man das Lachsfilet im Ganzen lässt. Stelle die kurz an und kann die dann hier so herausziehen. Diese Gräten müssen rausgezogen werden, das ist wichtig. Die schmecken nicht. Und angeblich soll ja Sterbefaktor Nummer 1 im Restaurant der Gräten-Verschlucker sein.

Mit jedem Arbeitsgang entscheidet der Koch über Qualität und Geschmack. Jetzt haben wir ein wunderbares Lachsfilet hier. Und jetzt kann ich schon anfangen, die Fischstäbchen zu portionieren. Das brauche ich nicht. So. Die haben bei uns auch so die Form eines Fischstäbchens. So wie wir das aus der Industrie kennen. Ich schneide mir erst …

Das ist ein Fischstäbchen. Guck dir das an, das ist topp! Eine Portion sind drei Fischstäbchen. Hier machen wir zwei, die sind ein bisschen dünner. Aus diesem tollen Stück Fisch schneide ich jetzt Fischstäbchen: Eins, zwei, drei – das ist eine Portion. Aber sieh mal hier: Besser geht das nicht. In Bremerhaven

Kommen die Fischstäbchen aus dem Froster in die Packung. Damit das funktioniert, müssen sie in eine Richtung laufen. Bevor die fertige Ware in den Handel geht, prüft Entwickler Andreas Hert, ob alle Angaben der heutigen Produktion aufgedruckt wurden. Das Besondere: Mit einem achtstelligen Code lassen sich alle verwendeten Zutaten zurückverfolgen. So kann der Verbraucher nachvollziehen:

Wo kommt sein Fisch her und alle weiteren Komponenten, wie das Paniermehl oder das Weizenmehl oder das Salz. Auf der Linie 11 sind heute 1,2 Millionen Fischstäbchen fertig geworden. Mach mir mal eben einen Karton auf! Ach so, da kommen schon Neue. Auch in Vechta läuft die Verpackung inzwischen auf Hochtouren.

Andrea Rohde nimmt eine Probe vom fertigen Tiefkühlspinat. Kannst du wieder aufgeben, ja. Noch hat sie den Spinat, der heute Morgen noch auf dem Feld stand, nicht für den Handel freigegeben. Ich sage mir grundsätzlich: Möchte ich das selber noch essen? Wenn ich das essen möchte, dann möchte mein Kunde das auch essen.

So verarbeiten wir unser Produkt. Das ist erst mal maßgeblich. Endkontrolle. Noch einmal zählt Andrea Rohde alle Stängel aus. Und den Anteil der Blätter mit kleinen Qualitätsmängeln. Trägst du bitte ein: Olivgrün, fünf Blätter, nicht richtig gelb. Die Ware ist in Ordnung, kann freigegeben werden. Ich bin stolz auf unser Produkt, was wir hier produzieren.

Weil es hier aus der Gegend produziert wird und auch frisch verarbeitet wird. Im Restaurant in Hannover macht Christoph Elbert die erste Bestellung fertig. Ich lege eins der Fischstäbchen in den Topf. Zwei. Drei. Ich mach das in zwei Abteilungen. Zuerst weißt du es nicht, aber dann merkst du, es wird angenommen,

Die Leute bestellen das, die Resonanz ist gut. Dann sagst du “Können wir nicht mehr von der Karte nehmen”. Auf der einen Seite ist das ‘n großes Lob für ‘nen Koch, auf der anderen Seite leidet die Kreativität ‘n bisschen. Aber der Gast bekommt das, was er möchte, auch in unserem Restaurant.

Und dann kommen schon die Fischstäbchen. Ich stecke das immer so hier rein, dass das wie eine kleine Burg ist. So hochgestellt möchte ich die haben. Dann mache ich ein paar kleine Kirschtomaten drauf für die Farbe. Dann nehme ich immer noch ein bisschen Radieschen.

Das sieht immer gut aus und bringt ein bisschen zwiebeligen Geschmack. Ein halber Tag Handarbeit steckt in seinen Fischstäbchen mit Kartoffelstampf. Hier landen die Tiefkühlklassiker aus Niedersachen und Bremen. Ein Supermarkt in der Nähe von Hannover. Ich wollte noch mal die Temperatur nehmen. Dreimal in der Woche bestellt Marktleiter Andre Fiolek neue Tiefkühlprodukte.

Auch wenn die lange haltbar sind: Die Nachfrage ist so groß, dass er die Mengen nicht lagern könnte. Die Tiefkühlware muss -18 Grad haben bei der Anlieferung. Ansonsten darf ich sie nicht annehmen. Die Kühlkette muss geschlossen bleiben, ansonsten kann die Qualität darunter leiden. Allein 1500 Packungen Tiefkühlspinat bekommt Andre Fiolek pro Woche.

Abteilungsleiterin Nicole Stenzel räumt die Ware in die Gefriertruhen. Möglichst flott muss es immer gehen. Lange rumstehen darf die Ware nicht. Die taut schnell an. Es muss zügig gehen. Dann muss sie wieder in Isotainer zurück, damit wir die Resterollis zusammenstellen können. Lange warten darf man da immer nicht.

Acht Sorten Fischstäbchen hat ihr Markt immer vorrätig. 1000 Packungen kaufen die Kunden in jeder Woche. Ich kenn’s aus Kindheitstagen. Habe ich gerne gegessen und esse ich immer noch gerne, mein Mann auch. Das ist schnell gemacht, schmeckt gut. Tiefkühlprodukte: In den 50er- und 60er-Jahren eine Revolution in der Küche.

Und heute gelten Fischstäbchen und Spinat aus der Truhe als Klassiker mit Kultstatus. Copyright Untertitel: NDR 2024

Die Tiefkühltechnologie ist eine der wichtigsten Erfindungen in der Lebensmittelindustrie. Dadurch werden frische Lebensmittel lange haltbar und sind das ganze Jahr über verfügbar. Zwei Tiefkühlprodukte landen bei den Menschen im Norden besonders oft auf den Tellern und werden auch in Norddeutschland produziert: Tiefkühlspinat und Fischstäbchen.

Diese und weitere Dokus findet ihr in der ARD Mediathek: https://www.ardmediathek.de/dokus

Niedersachsen ist eines der deutschen Top-3-Anbaugebiete für Spinat in Deutschland. Auch Landwirt Andre Wohlers aus Langförden baut das empfindliche Gemüse an. Gleich nach Sonnenaufgang ist die beste Zeit, Spinat zu ernten. Sobald die Spinatblätter geschnitten sind, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, damit sie nicht verwelken. Verzögerungen bei der Ernte werden darum schnell zum Risiko: In wenigen Stunden muss der Spinat angeliefert, verarbeitet und tiefgefroren sein, um einmal eine leckere und gesunde Beilage zu werden.

Bei ELO-Frost, einem Tiefkühlunternehmen in Vechta, ist Andrea Rohde für die Qualität verantwortlich. Direkt vom Feld werden in ihrer Firma in jedem Jahr einige Tausend Tonnen Spinat verarbeitet. Von der Ernte bis zum fertigen Tiefkühlprodukt müssen in allen Verarbeitungsschritten exakte Temperaturen eingehalten werden. Außerdem muss der Nitratgehalt stimmen.

Mehr dazu: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_nordreportage/Frisch-in-die-Gefriertruhe,sendung1376558.html

Erstausstrahlung: 6. Februar 2024

#ndr #doku #tiefkühlprodukte

23 comments
  1. Bei Christoph Elbert hätte ich nie was gegessen.
    So was unhygienisch…
    Keiner Kopfbedekung,keine Handschuhe…Die lange Haare hängen über das Essen.
    Es tut mir leid.

  2. Deutscher Spinat muss verboten und dafür importiert werden!
    Die bedauernswerten Bauern werden von der Gesellschaft hemmungslos ausgebeutet; die Betriebsinhaber müssen weit unter dem gesetzl. Mindestlohn arbeiten und kirchliche sowie gewerkschaftlich akzeptierte Arbeitszeiten sind Illusion. (Quelle: div. NDR-Dokus in den letzten Wochen) Außerdem ist die Weiterverarbeitung in Fabriken sehr energieaufwendig. Im Hofladen zu kaufen ist moralisch verwerflich, weil dadurch den armen Bauern noch mehr Arbeit aufgebürdet wird. Das will wohl niemand.
    Um Missverständnissen vorzubeugen: Wir konsumieren gern Tiefkühlprodukte. Praktisch, schnell und gute Qualität. Lediglich die Ausbeutung bei der Rohware bereitet mir Sorgen. Und im Fischereigewerbe geht es doch auch. Unproduktive deutsche Fischereiflotten sind Geschichte. Halbwaren werden effizient und preisgünstig nach DE geliefert.

  3. Wäre es Lebensgefährlich wenn ein Paar Gelbeblätter drinn wären oder sonnst was? wenn nein dann wünsche ich mir auch Gelbe Blätter drinn, immer die bevormundung mit, das möchte der Kunde nicht…………

  4. wie immer ne tolle doku! habe gerade einmal nachgeschaut, der freundliche Hannoveraner nimmt 19,90€ für die Fischstäbchen, muss ja echt gut schmecken, wenn der kunde das portiönchen für den preis echt haben möchte. Glückwunsch

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