Alzheimer ansteckend – Was ist dran an neuen Erkenntnissen? | WELT Podcast

Es beginnt mit Gedächtnislücken Termine werden vergessen plötzlich werden alltägliche Dinge herausfordernd die Demenzerkrankung Alzheimer macht sich schleichend bemerkbar immer noch ist vieles über die Ursachen der Erkrankung ungeklärt im Januar hat jetzt ein britischer Wissenschaftler neue Erkenntnisse präsentiert die nahlegen dass Alzheimer in seltenen Fällen auch übertragen werden kann was genau das

Bedeutet darum geht es in dieser Folge außerdem beantworten wir die Frage von unserer Hörerin Kiara Grüße gehen raus an Dich sie möchte wissen ob die Wahl des weckertons unsere Stimmung am Morgen beeinflusst mein Name ist Sonja Gillard und ich freue mich dass ihr heute dabei seid aha 10 Minuten Alltagswissen ein Podcast von

Welt 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leben mit der Diagnose Alzheimer im Laufe dieser Erkrankung löst sich das Gehirn quasi langsam auf das heißt die Nervenzellen werden nach und nach zerstört das problematische ist dass Nervenzellen im Gehirn die einmal abgestorben sind auch nicht wieder reaktiviert oder ersetzt werden können

Und das hat Auswirkung auf alles das vom Gehirn gesteuert wird die Forschung beschäftigt sich daher damit wie man die Zerstörung der Nervenzellen verlangsamen kann und natürlich mit der Frage welche Ursachen die Krankheit auslösen Anfang des Jahres hat ein Team um den britischen Forscher John collinge vom Institute for prion diseases in London

Eine Untersuchung veröffentlicht die ehrlich gesagt erschreckend klingt Collings und seine Kollegen Schreiben von Hinweisen darauf dass Alzheimer unter bestimmten seltenen Umständen ansteckend sein kann was das genau bedeutet und welche Folgen es für die Behandlung der Krankheit hat das hat meine Kollegin Edda Graber aus dem Wissenschaftsressort recherchiert hallo Edda

Hallo wir sprechen heute über den britischen Wissenschaftler collinch denn der hat Anfang des Jahres ein wirklich sehr beunruhigend des Forschungsergebnis verkündet und zwar Alzheimer sei unter bestimmten Umständen übertragbar lass uns doch mal vorne starten wie kommt er darauf John Collin das muss man sagen hat diese These schon 2015 aufgestellt

Und das was jetzt an der ne Untersuchung jetzt neu ist ist dass er sagt er hätte den Beweis gefunden um das zu erklären also es gibt Krankheiten die werden von sogenannten Prionen das sind falsch gefalten Proteine ausgelöst die Prionen lösen wenn die im Körper sind einen Prozess aus also dann erst das ein

Dominoprozess das erste Protein ist falsch gefaltet und das löst aus dass ich immer mehr Proteine falsch Falten und was das letztendlich führt ist dass das Gehirn zerstört wird das ist anders als bei Alzheimer aber es gibt Krankheiten die genau das machen und diese Menschen hat John colline

Untersucht und als er deren Gehirne von Verstorbenen natürlich untersucht hat und zwar von solchen die diese Krankheit bekommen haben weil sie in der Vergangenheit mal mit Wachstumshormonen behandelt worden sind die von anderen Menschen wiederum stammten die bei denen hat er dann auch Alzheimer gefunden also ich fasse noch

Mal ganz kurz zusammen es gab Menschen die waren krank an an einer Krankheit die das Gehirn zerstört diese Menschen sind behandelt worden mit Hormonpräparat das aus den hypophysen also aus dem Gehirn Teilen von Verstorbenen gewonnen worden ist und diese Menschen haben dann sowohl diese kreuzft jakopskrankheit wie die Krankheit heißt bekommen als auch

Alzheimer Proteine also die Proteine die sozusagen Alzheimer verursachen und dann hat er gesagt okay vielleicht ist es ja so dass auch Alzheimer übertragbar ist dass manche Menschen einfach an Alzheimer erkranken weil sie mit dieser Hormontherapie behand worden sind also mit den Hormonen von Menschen die zuvor möglicherweise auch schon Alzheimer

Hatten genau die aber schon früher gestorben sind von denen man dir es gewonnen hat oder vielleicht auch die an Alzheimer gestorben sind und man hat überhaupt nicht darüber nachgedacht dass es übertragbar sein konnte so und jetzt ist es so diese Hormontherapie gibt es schon seit 30 Jahren nicht ach seit 40

Jahren glaube ich nicht mehr aber es gibt halt Leute die sind noch damit behandelt worden und jetzt musste er natürlich warten er musste warten bis er Leute fand von denen gesichert war dass sie damit behandelt worden sind und die die ersten alzheimersymptome zeigten und das ist jetzt passiert und jetzt sind

Auch da die ersten Leute gestorben und die ersten Diagnosen kann man ja auch im mat stellen und nun sagt er er hat die Beweiskette erbracht er hat die Proben von den Hormonpräparaten die tatsächlich in England archiviert worden waren er hat die Patienten die als imer bekommen

Haben und sowohl die Proben als auch die Patienten haben natürlich dann diese alzheimerpreine diese das nennt sich Beta amonoide da konnte er die nachweisen und das ist sozusagen sein Schluss dass er sagt ich habe jetzt den Beweis gefunden weil ich alle anderen Möglichkeiten sehr früh am Alzheimer zu erkranken ausgeschlossen habe okay und

Jetzt spricht ja collinge davon dass es nur in very rare situations also sehr seltenen Situationen unter sehr seltenen Umständen stattfinden kann also es ging jetzt auch richtig um hormonübertragung was bedeutet das denn denn ich meine Angehörige pflegen ja auch ihre an Alzheimer erkrankten Angehörigen das hört sich ja erstmal erschreckend an

Genau das ist auch die Kritik daran es ist wovon er spricht ist nicht eine Ansteckung wie man irgendwie vielleicht Corona bekommt oder an andere Infektionserkrankung was er sagt ist wenn man am Gehirn operiert wird oder wenn man ein Präparat bekommt was aus einem anderen Gehirn stammt dann könnte

Man eventuell sage ich jetzt an Alzheimer erkranken es ist auch so dass diese Arbeit durch aus auch kritisch gesehen wird also es gibt auch Experten aus Deutschland dazu gehört ein sehr bekannter alzheimerforscher nämlich Matthias Jucker aus Tübingen der sagt na ja diese Menschen sind ja auch schon vorher krank

Gewesen und wenn man diese Krankheit hat die die Menschen hatten weswegen sie mit dem Hormon behandelt worden ist sind dann hat man sowieso ein höheres Risiko früh an Alzheimer zu erkranken als der normale gesunde deswegen sagt er ob das jetzt ein Beweis ist kann man nicht so hundertprozentig bestätigen aber er sagt

Dass diese Alzheimer Proteine das sind eigentlich auch falsch gefaltete Proteine dass die sozusagen vielleicht so wirken könnten wie diese gefährlichen Prionen das würde er jetzt würde er jetzt nicht ausschließen er da wie viel Fälle wurden denn da jetzt unter untersucht von collinge acht Leute und einer davon war verstorben bereits an

Alzheimer und bei zweien wusste man dass sie sowieso eine dementielle Erkrankung hatten und ich meine wie sieht das aus bei einer Operation da sind ja auch eigentlich die operierenden also die Mediziner und die oppfleger und so extrem geschützt oder also ist das so wahrscheinlich dass es dann übertragend

Gibt nein das ist eigentlich heutzutage gar nicht mehr wahrscheinlich also das hat damit zu tun wer sich noch daran erinnert es gab mal eine große Krise eine kuhkrankheit Rinderwahnsinn hieß die die eben auf diesen Prionen beruht und danach hat man in Krankenhäusern wirklich alles verändert man desinfiziert heute mehr man nimmt einen

Weg Skalpelle die nachher weggeschmissen werden wenn sie von einem also wenn sie wenn damit einem Patient aufgeschnitten worden ist also das die Gefahr heutzutage dass heutzutage sowas noch passiert ist unfassbar gering also man darf ja immer nicht sagen es ist auszuschließen aber es ist wirklich nahe

Geh Null und würdest du denn jetzt von Auswirkungen sprechen die diese möglichen Beweise auf die Forschung oder auch Behandlung von Alzheimer haben genau und das ist das was halt Juka auch sagt diese Arbeit hat eigentlich wenig Auswirkungen auf das tatsächliche Geschäft bei der Pflege oder bei bei dem Umgang mit alzheimerptienten oder auch

Im Krankenhaus eigentlich so gut wie keine Auswirkung das was er aber gut findet an der Arbeit ist dass es der Forschung neuen Auftrieb gibt ich würde gern zum Abschluss noch mal einmal insgesamt auf die Alzheimer Zahlen kommen und zwar sieht man wenn man sich die Statistiken anschaut dass sich alzheimerdiagnosen in Deutschland seit

2001 immer hin nahzu verdoppelt haben also ich nenne mal zahlen das sind so von 35,5 Behandlungsfällen pro 1000 Personen ist das angestiegen auf etwa 60,3 Behandlungsfälle pro 1000 Personen und ja einen ähnlichen Trend sieht man auch bei den damit verbundenen Todesfällen erklär doch bitte einmal woran liegt

Denn das ja also das ist sehr einfach zu erklären und das erklärt auch z.B der Neurologe Harald Prüß von der charit sehr gut das liegt am Alter wir werden heute älter und mit dem der größte Risikofaktor eine Alzheimererkrankung zu bekommen ist das Alter weil dann die Reparaturprozesse im Gehirn nicht mehr

So richtig gut funktionieren und da schneller mal was schieflaufen kann wenn man sich tatsächlich die Zahlen an anguckt und die immer älter werdende Bevölkerungs Bevölkerung betrachtet und das sozusagen miteinander verrechnet dann bleibt die sozusagen die Häufigkeit von Alzheimer gleich oder geht sogar leicht zurück weil man sich dessen

Bewusster ist es gibt sicherlich auch wenn man jetzt weiter zurückgeht den Effekt dass man es früher diagnostiziert also weil man heute mehr weiß auf was man zu achten hat und das macht alles was aus und deswegen sehen wir halt eigentlich einen Anstieg der Fälle und es wird auch noch mehr werden die

Deutsche Alzheimer Gesellschaft prognostiziert bis zum Jahr 2050 2,8 Millionen Alzheimer Patienten in Deutschland was dramatisch ist aber Vergleich man das wieder mit der älterwererdenden Bevölkerung ist diese Zahl nicht steigend ed vielen Dank dass du diese doch sehr alarmierende Nachricht für uns einmal ganz klar eingeordnet hast bitte es hat

Mir Spaß gemacht meine Kollegin Elisabeth Kraft ist in einer aha Folge der Frage nachgegangen welche Rolle unsere Ernährung bei der Entwicklung von Alzheimer spielt den Link zu der Folge findet ihr in den showotes im Mythos geht es jetzt ums wachwererden bereitet euch also emotional am besten schon auf schrille weckeröne

Vor warum ist das so die Kleine alltagsfrage ja Genus so klingt es wenn ich aufstehen muss ich habe wirklich sehr viele weckertöne auf meinem Handy angehört und mich dann für diesen Ton entschieden weil ich ihn beschwingend sanft fand ich habe mir eingebildet dass ich mit dem friedlichen Windspiel Sound

So heißt er nämlich besser in den Tag starten kann als mit einem schrillen Alarm und ich habe mich dran gemacht herauszufinden was da dran ist vielleicht fühlt ihr euch auch häufig geredert erschöpft oder wenig erholt wenn euer Wecker klingelt das kann mehrere Gründe haben und zu wenig Schlaf

Ist nur einer davon denn tatsächlich kann auch der Weckerton Einfluss darauf haben wie man sich nach dem Aufwachen fühlt das besagt zumindest eine Studie doch welcher Klang ist nun ideal für einen guten Start in den Tag das wollten australische Forscher rausfinden sie befragten 50 Personen welche Art von

Sound sie als Wecker nutzten war es z.B ein Song ihrer Lieblingsband eher ein Klavierstück Naturgeräusche oder doch ein klassisches weckerkling innerhalb der ersten vier Stunden nach dem Aufwachen protokollierten die Studienteilnehmer dann ihre Schläfrigkeit und Aufnahmebereitschaft anhand standardisierter Fragebögen die Ergebnisse überraschten selbst die Forscher denn nicht etwa ein schriller

Weckerton wie das klassische Pie Pie Pie oder so macht am besten wach sondern tatsächlich melodische Klänge wie etwa surfing USA von dem Beach Boys oder beethofens für Elise auch wenn die Studie nur 50 Teilnehmer umfasste ist sie zumindest ein Hinweis darauf dass wir bei der weckerklangauswahl kreativer werden sollten die Wissenschaftler haben eine

Idee was dahinter stecken könnte und zwar ist es so dass möglicherweise harsche aggressive Töne unser Gehirn beim Aufwachen verwirren und stören Melodien hingegen können dabei helfen effektiver in den Wachzustand zu gleiten besonders wichtig ist diese Erkenntnis für Menschen die direkt nach dem Aufwachen hoch konzentriert sein müssen ja dazu ziählen ja Berufe wie

Rettungssanitäter Piloten oder Feuerwehr am besten sollte die weckmelodie übrigens sanft beginnen und im laufe immer lauter werden Experten empfehlen zudem ganz verschiedene Melodien auszuprobieren und auch nicht jeden Tag dieselbe zu verwenden denn dadurch sinkt die Gefahr dass der Körper sich an den Klang gewöhnt ja und man dann ungünstigerweise seinen Wecker überhört

Und dann startet der Tag ja für gewöhnlich wirklich stressig vielleicht wäre so ein Wechsel des klingelturs tatsächlich auch was für mich denn ich gestehe mittlerweile finde ich mein wegton das Windspiel nicht mehr angenehm und samft sondern sehr oft wirklich nervig den Link zu der Studie der australischen Wissenschaftler findet ihr

In den Show nototes wenn ihr einen motivierenden songtipp für den Wecker habt dann schreibt uns doch bitte unbedingt an wissen@welt.de wir teilen eure Empfehlungen dann auch sehr gern in einer der nächsten Folgen mit allen anderen Hörerinnen und Hörern die Rubrik zum Wecken hat meine Kollegin Juliane Schneider für euch recherchiert wenn

Euch diese gut gefallen hat dann erzählt das doch unbedingt weiter und lasst es gern andere auf den Podcast Plattform Wissen indem ihr uns eine Bewertung schreibt mein Name ist Sonja Gillard bis zum nächsten [Musik] Mal

Alzheimer ansteckend – Was ist dran an neuen Erkenntnissen? Wissenschafts-Podcast

Was der britische Forscher John Collinge Anfang des Jahres verkündet hat, hat viele erschrocken: Alzheimer sei in „sehr seltenen“ Situationen übertragbar. Was genau das bedeutet, welche Fälle das sein können und wie die Wissenschaftscommunity die Aussagen diskutiert, darum geht es in dieser Folge von “Aha!”. Außerdem beantworten wir die Frage: Trägt der Ton des Weckers dazu bei, wie wir in den Tag starten?

Ab sofort gibt es noch mehr „Aha!“ bei Apple Podcasts und exklusiv hier (https://www.welt.de/podcasts/aha-zehn-minuten-alltags-wissen/plus246844328/Noch-mehr-Alltagswissen-Aha-Bonus-Folgen-fuer-Abonnenten-Podcast.html) für WELT-Abonnenten.

Hier die Aha!-Folge zu Ernährung und Alzheimer:
https://www.welt.de/podcasts/aha-zehn-minuten-alltags-wissen/article241139863/Mental-fit-Diese-Tipps-helfen-Alzheimer-vorzubeugen-Podcast.html

Hier der Link zur Studie zu den Weckertönen:
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0215788

“Aha! Zehn Minuten Alltags-Wissen” ist der Wissenschafts-Podcast von WELT. Wir freuen uns über Feedback an wissen@welt.de.

Produktion: Serdar Deniz
Redaktion: Sonja Gillert

Impressum: https://www.welt.de/services/article7893735/Impressum.html
Datenschutz: https://www.welt.de/services/article157550705/Datenschutzerklaerung-WELT-DIGITAL.html

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