NACHTWÄCHTER IM ZOO Gelsenkirchen: Allein unter Raubtieren | WELT Doku Magazin

NACHTWÄCHTER IM ZOO Gelsenkirchen: Allein unter Raubtieren | WELT Doku Magazin

[Musik] wenn es Nacht wird in Gelsenkirchen  und alles schläft dann beginnt die Schicht   von Martin Althaus geht es den Tieren gut sind  alle da wo sie hingehören und ist jemandem so   der nicht dahin gehört Türen und Tore fest  verschlossen Martin Althaus macht sich auf  

Den Weg die Sinne geschärft du weißt ja jetzt  nie ist jetzt hier jemand ist hier keiner ja und du musst natürlich ganz einfach wenn du hier  durchläufst musst du dir natürlich im Klaren sein   hier könnte natürlich überall jemand sein so das  heißt du hörst genau hin was hier passiert weil du  

Hörst natürlich sehr gut läuft hier einer läuft  hier keiner also das kriegst du schon mit der   erste Weg führt immer zur Sozialstation tagsüber  aufentthaltsort für die Tierpfleger nachts   Menschen leer so dann gucken wir hier mal ne also  das ist unser übergabebuch so nenne ich das jetzt  

Mal weil die Problematik natürlich ist ich sehe  kein Tierpfleger die Tierpfleger sehen mich nicht   jetzt hat mir keiner was reingeschrieben alles  okay also keine besonderen Vorkommnisse für mich   ich muss nichts anderes beachten habe jetzt Malin  Zeichen hinemacht und jetzt kann ich dann starten  

Mit der ganzen Aktion so jetzt machen wir mal  dein Licht an ne Toms rotes Licht soll die   zotiere vorbereiten achtung da kommt jemand den  Nachtwächter und sein Hund vor den beiden liegen   mehr als 30 Hektar Gelände Alaska Afrika Asien im  Kleinstformat alles in einer Nacht erste Station  

Das seelöwenhaus na musken so alleine ja so ganz  alleine scheint ja so zu sein ne okay dann mach   ha ne [Musik] tschüss [Musik] jo gute Nacht  ja schlaf gut ja die also die Geräusche sind   natürlich hier schon nachts schon toll ne also du  hast ja hier die unterschiedlichsten Geräusche ne  

Und im Sommer dann liegen die alle hier vorne  so 2 m von einem Weg da ist dann schon toll ne   wenn du hier so lang läfst dann quatscht die ein  bisschen voll und dann gehst halt einfach weiter  

Ne also ich spreche da mit den Tieren ganz einfach  dann wissen die okay die Stimme die kennen wir das   ist kein Problem der gehört hier hin wir müssen  keine Angst haben ne dann kommt gar kein Stress   auf das ist natürlich super wichtig gleich nebenan  die eisbeeren mal schauen wie es Antonia Bill und  

Lara geht gut ne auch nachts keine Ruhe scheint  der Bär zu denken also der hat jetzt auch keinen   Bock da drauf D einer mit der Taschenlampe den  beleuchtet und hätte ich ja auch keine Lust zu   ne wenn ich im Bett lieg dann will ich auch  pennen und dann brauche ich das auch nicht  

900 Tiere und nur ein Mensch in Notfällen würde  Martin Althaus die Pfleger anrufen den Tierarzt   oder die Polizei je nachdem Begegnung mit  Einbrechern hatte er noch nicht und auch nicht   mit Ausbrechern also das ist ja ganz einfach wenn  so ein Bär jetzt hier rausgehen würde der spielt  

Mit dir dann bist du fertig mit schönens schreiben  ja also da ist ja auch nichts mit wegrennen oder   so da machen wir uns jetzt nichts vor ne also der  macht die einfach fertig aber habe ich noch nicht  

Gehabt muss ich auch nicht haben habe ich aber  auch jetzt nicht irgendwie Angst oder so vor also   Angst ist sowieso ein ganz schlechter Begleiter  ne Respekt vor Situation okay dann ist die eine   Seite aber wenn du Angst hast Angst ist immer  schlecht Vollmond und nur wenige Schritte von  

Einem Wolfsrudel entfernt aber auch da bekommt  der Nachtwächter nicht mal eine Gänsehaut   na Kollege zwischen ihm und den Raubtieren ist  ja nicht nur ein Zaun sondern auch noch ein Wassergraben das blub was man jetzt hier  hört das ist also gewollt das ist unsere  

Eisfreihaltung so nennt sich das weil dieser  Graben ist natürlich dafür da dass die Tiere   die Wölfe jetzt nicht von der Anlage runter  können und bei den Temperaturen ist natürlich   jetzt schon die Gefahr dass das Zufrieren  wenn dasehendes Gewässer W so bleibt das  

Rudel in sicherer [Musik] Entfernung und Martin  Althaus zieht weiter buchstäblich in die Höhle   der Löwen noch bissigere Zeitgenossen als  die Wölfe doch selbst der König der Tiere   wird bei Martin Althaus fast zum Kuscheltier  alles gut ne ja aber nur fast die löen ist  

Sehr interessiert an den Besuchern mitten  in der Nacht nein nein nein nein gut ist gut ist gut ist gut ist gut ist gut die würde  mit dir spielen ne und die dann aufessen ist   auch eine ganz liebe Maus ne sag mal eine liebe  Maus ja ne die liebe Maus ist eben doch keine  

Schmusekatze zum Glück ist die Scheibe dazwischen  die versteht halt nur nicht dass so ein Löwe dann   auch anders könnte ja wenn wir die Scheibe  nicht dazwischen h hen wir hier ein Problem   brauch wir nicht drüber reden und da muss man  ganz einfach dann dann geht man davon weg und  

Beendet diese Situation weil das ist ja für  für keinen schön das ist für den Hund nicht   schön das ist für den Löwe nicht schön und das  ist ja eine Sache die wir auch gar nicht wollen   ne wir wollen ja keinen Stress für die Tiere  sondern das soll ja alles hier easy going sein  

Seit 2 Jahren macht Martin Althaus  diesen Job Z Jahre nachts allein im Zoo na ja nicht ganz allein viele viele wilde  Tiere und müde Tiere das sucht man sich ja aus ja   also ich bin halt nicht gemacht für die Fabrik ich  brauche meine Ruhe ich brauche auch kein der mich  

Hier vollsüst oder sonst was schön wenn man hier  nachts rumlaufen kann und hat einfach seine Ruhe   seine Frau hat mit seiner Arbeit kein Problem sie  arbeitet auch im Zoo tagsüber als Tierpflegerin   eine besondere Beziehung die hat Martin Althaus  auch zu manchen Tieren hier wohnt einer den  

Findet er richtig gehend cool der Helmut der der  liegt vorne Helmut das ist der große der da liegt   dann sieht man natürlich schon an der Körpergröße  okay da ist schon so ein ganzes Kaliber ne 100 kg   bringt Helmut auf die Waage vor z Jahren konnte  er sein eigenes Gewicht nicht mehr stemmen die  

Spornschildkröte hatte Schulterprobleme und dann  hat sich hier jemand angeboten die eine Firma   diese oresen und so bauen und das hat Helmut  umgeschnallt gekriegt und dann ist er da hat   er so laufübung gemacht weil er nicht richtig  laufen konnte und jetzt ist alles wieder top  

Am Ende ihrer Schicht haben Martin Althaus und  Tom 16 km zurückgelegt kreuz und quer durch den   Zoo wenn die Nacht zu Ende geht Mensch und Tier  wieder aufwachen dann haben diese beiden endlich Feierabend

NACHTWÄCHTER IM ZOO Gelsenkirchen: Allein unter Raubtieren | WELT Doku Magazin –
Während Gelsenkirchen in den nächtlichen Stunden zur Ruhe kommt, beginnt für Martin Althaus eine besondere Schicht. Sein Arbeitsplatz? Der Zoo. Seine Aufgabe? Sicherstellen, dass es allen Tieren gut geht, sie sich an ihren vorgesehenen Orten befinden und ungebetene Gäste fernbleiben. Althaus’ Nächte sind gefüllt mit der Kontrolle von Türen und Toren sowie der Beobachtung des nächtlichen Treibens der Tiere.

Mit einem scharfen Auge und einem sensiblen Gehör macht sich Althaus auf den Weg durch den Zoo. Seine Route führt ihn zunächst zur Sozialstation, dem Tagesaufenthaltsort der Tierpfleger, die nachts menschenleer ist. Ein wichtiges Hilfsmittel ist das Übergabebuch, in dem die Tierpfleger besondere Vorkommnisse notieren. Sind keine Auffälligkeiten vermerkt, kann Althaus seine Runde starten.

Die nächtliche Stille bietet eine einzigartige Atmosphäre, in der die Geräusche der Tiere besonders hervortreten. Von Seelöwen über Eisbären bis hin zu Wölfen und Löwen – Althaus begegnet in einer Nacht der ganzen Welt der Tiere im Kleinstformat. Dabei spricht er mit den Tieren, um ihnen Sicherheit zu vermitteln und Stress zu vermeiden. Diese besondere Kommunikation zeigt die tiefe Verbundenheit zwischen Althaus und den Zoo-Bewohnern.

Obwohl er die einzige menschliche Präsenz unter den 900 Tieren ist, fühlt sich Althaus nie allein. In Notfällen würde er Tierpfleger, Tierarzt oder die Polizei kontaktieren. Bisher blieben ihm Begegnungen mit Einbrechern oder ausbrechenden Tieren erspart. Dennoch ist ihm bewusst, dass Respekt vor der Situation und nicht Angst der beste Begleiter in seinem Beruf ist.

Martin Althaus’ Arbeit ist mehr als nur ein Job; es ist eine Berufung. Seit zwei Jahren verbringt er seine Nächte im Zoo und genießt die Ruhe und die Nähe zu den Tieren. Seine Leidenschaft für die Arbeit teilt er mit seiner Frau, die tagsüber als Tierpflegerin im Zoo tätig ist. Eine besondere Beziehung hat er zu Helmut, einer Schildkröte, die dank innovativer Technik eine beeindruckende Genesung erlebte.

Die Nachtarbeit im Zoo ist ein ungewöhnlicher, aber faszinierender Beruf, der Einblicke in die verborgenen Seiten der Tierwelt bietet. Wenn die Nacht endet und sowohl Mensch als auch Tier erwachen, endet auch die Schicht von Martin Althaus – nach 16 Kilometern Fußweg durch den Zoo, der in der Dunkelheit ein ganz anderes Gesicht zeigt.

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