ESKALATION IN NAHOST: Rufe nach Sanktionen gegen Iran – “Allzu viele Effekte wird das nicht haben”



ESKALATION IN NAHOST: Rufe nach Sanktionen gegen Iran – “Allzu viele Effekte wird das nicht haben”

herzlich willkommen zur börse am Mittag
nach dem iranischen Angriff auf Israel
überwiegt an den Märkten die Hoffnung
auf eine ausbleibende weitere Eskalation
im Konflikt zwischen den beiden Ländern
das zeigt sich unter anderem beim
Ölpreis brandöl fällt aktuell unter die
Marke von 90$ am Freitag war es wegen
der Sorgen vor einem Krieg zwischen
Israel und dem Iran auf den höchsten
Stand seit letztem Herbst gestiegen eine
gewisse Erleichterung zeigt sich auch
beim DAX der auch letzte Woche bereits
wegen der droheneskalation unter drruck
gekommen war heute kann der Dax wieder
über die Marke von 18 000 steigen der
Iran hatte in der Nacht zum Sonntag
erstmals von seinem Staatsgebiet aus
direkt Israel angegriffen nach
israelischen Angaben wurden bei dem
Angriff fast alle der mehr als 300 vom
Iran abgefeuerten drohen und Raketen
abgewehrt tiaran hatte die Angriffe als
Vergeltung für einen Israel
zugeschriebenen Angriff auf ein
iranisches Konsulatsgebäude in Damaskus
bezeichnet nun besteht die Sorge es
könne ein israelischer Gegenschlag
folgen und dadurch ein Flächenbrand in
der Region
entstehen dazu begrüße ich bei uns im
Studio Professor Stefan kurz vom
kelintitut für Weltwirtschaft ja wie
groß ist ihre Sorge vor einer weiteren
Eskalation in diesem Konflikt bislang
sit ja die Schockwellen in der
Weltwirtschaft ausgeblieben der Ölpreis
zeigt sich relativ stabiler Dings er ist
ja schon seit Jahresanfang im Aufstieg
begriffen und die weltölmärkte sind auch
eher angespannt die Lagerbestände sind
niedrig das heißt wenn jetzt etwas
passieren würde an der Straße von Hormus
da geht’s um etwa 20% des globalen
ölhandels dann hätten wir tatsächlich
mit einem ganz erheblichen
weltwirtschaftlichen schockereignis zu
rechnen das heißt wie konkrete könnten
dann die Folgen für den Ölpreis sein
wenn es hier zu einer weiteren
Eskalation zwischen Israel und dem Iran
kommt dann wird’s deutlich erstmal nach
oben schießen es kommt dann auch ein
bisschen drauf an wie ist die Reaktion
können die Iraner tatsächlich diese
handelsrutee schließen oder würde sie
dann für den Vereinigten Staaten
insbesondere wieder freigekämpft das
wissen wir nicht aber zwischenzeitlich
wäre das sicherlich ein enormer
Unsicherheitsfaktor für die
Weltwirtschaft mhm und das wäre
natürlich dann auch wieder ein Treiber
für die Inflation die wir langsam zu
glauben in den Griff zu bekommen ja das
würde dann natürlich auch bei der
Inflation ihre Spuren hinterlassen
allerdings auch das muss man
abschichtend sagen die der Einfluss des
Ölpreises auf die gesamtwirtschaftliche
Aktivität und damit aber auch auf die
Preisentwicklung insbesondere in der
westlichen Welt hat deutlich
nachgelassen in den vergangenen
Jahrzehnten das ist jetzt keine
Entwarnung aber wir sollten es eben auch
nicht zu stark dramatisieren
das ist alles etwas mit dem wir fertig
werden könnte nun werden ja auch die
Rufe nach weiteren Sanktionen gegen den
Iran immer lauter Deutschland ist in
Europa zumindest der wichtigste
Handelspartner des Iran müsste
Deutschland da auch härtere und mehr
Sanktionen erlassen man kann darüber
nachdenken aber allzu viel Effekte wird
das nicht haben also die handelsanteile
des Irans mit Deutschland die bewegen
sich im Promillebereich aus deutscher
Sicht das heißt da sind ja schon
längstsanktionen im Gange und wir müssen
leider eben auch sagen zwei von drei
Sanktionen bleiben in der Regel
erfolglos das spricht jetzt nicht
dagegen dass man es nicht doch noch mal
versucht um auch um ein deutliches
Zeichen zu setzen aber das wird kein
vermutlich kein gamechanger sein denn
das iranische Regime richtet sich ja
nach anderen Ländern aus insbond nach
China und auch nach Russland und
die werden wahrscheinlich bei einer
solchen sanktionsmaßnahme kaum mitmachen
wir wollen auch noch über ein anderes
Thema sprechen nämlich den Besuch von
Kanzler Scholz in China der auch von
wirtschaftlichen Fragen dominiert wird z
sich Scholz in China an der tongchi
Universität für offene Automärkte in
Europa auch für chinesische Fahrzeuge
ausgesprochen aber Wettbewerbsgleichheit
angemahnt erfderte wörtlich dass es kein
dumping gibt dass es keine
Überproduktion gibt dass man keine
Urheberrechte beeinträchtigt Hintergrund
sind antidampping Untersuchungen der
EU-Kommission gegen China etwa im
Bereich von E-Autos Scholz erwähnte
diese nicht verurteilte dumping aber es
sei falsch etwas mit Verlust zu
verkaufen dies führe am Ende dazu dass
man Güter nicht auf die effizienteste
Weise produziere so
Scholz ja Herr GRZ wie groß sehen Sie
dieses Problem von dumingpreisen gerade
im Bereich auch von erneuerbaren
Energien E-Auto Solarzellen
Batterietechnologie wie groß ist da
dieses Problem ja mit allem was her
Scholz gesagt hat hat er
hundertprozentig recht wir müssen dabei
aber eben auch immer sehen es ist nicht
nur im Interesse der Weltwirtschaft das
ist auch im Interesse Chinas selber
keine unnötigen Überkapazitäten aufzu
bauen die dann nur noch in der übrigen
Welt irgendwie abgestoßen werden können
das ist ja vor allen Dingen ein
Politikversagen innerhalb Chinas dass
man den verschiedenen Regionen starke
Anreize gibt bestimmte Industrien die
von zentraler Seite dann ausgerufen
werden als sogenannte
Zukunftsbranchen jeweils dann zu
subventionieren das geschieht dann
parallel und am Ende entstehen
Überkapazitäten
die dann auf die Weltmärkte drängen das
ist natürlich unvernünftig auch für
China und das sollte man vielleicht so
auch erstmal sprechen dass es nicht nur
aggressiv ist gegenüber der übrigen Welt
sondern vor allen Dingen auch ein sich
ins eigene Fleisch schneiden in China
selber und was die Abhängigkeiten angeht
gerade bei erneuerbaren
Technologien Solarpanelen beispielsweise
oder
windkraftturbinen da wäre ich doch
deutlich entspannter denn diese Güter
kaufen wir ja um hier die
dekarbonisierung voranzutreiben um also
in ein globales kollektivgut einzuzahlen
und da sollte also die
erpressungsmöglichkeit aus China nun
wirklich gering sein und wenn sie es
trotzdem täten dann wäre das leider das
klare Signal dass es gar keinen globalen
Konsens zur CO2 Eindämmung gibt mm
Scholz spricht morgen ja unter anderem
mit schiin ping wie sollte er dieses
Thema da platzieren thematisieren ja
möglich so dass man es nicht von vorne
rein auf die Konfrontation bürstet
sondern dass man sagt es doch weder in
eurem Interesse noch in unserem
Interesse und wenn man droht auch das
gehört natürlich immer dazu auch China
ist abhängig von der Europäischen Union
als einem der größten Absatz Märkte das
darf man dann nie vergessen dann sollte
man auf jeden Fall nicht mit
gegenubventionen reagieren das würde die
globalen Überkapazitäten nur noch größer
werden lassen sondern dann im Zweifel
eher durch Zölle wobei es die auch schon
gibt bei diesen güterkategorien aber
noch besser wäre Einverständnis darüber
zu erlangen dass diese Überkapazitäten
auch nicht im Interesse Chinas sein
können nun gibt’s ja auch immer das
Thema die coupling oder die risking
angesichts auch
dieses drohnenkonflikt zwischen China
und Taiwan wird der Ruf ja nach einem
die risking ein mehr unabhängig machen
von der chinesischen Wirtschaft auch in
Deutschland immer lauter wie genau
sollten wir uns da verhalten aus ihrer
Sicht ja da sollten wir vor allen Dingen
die Kapitalmärkte ins Spiel bringen die
müssen genau dieses Risiko Unternehmens
individuell bepreisen und je weniger wir
in westlichen Ländern das Signal senden
wenn es hart auf hart kommt hauen wir
unsere Unternehmen wieder raus desto
weniger werden dann die Kapitalmärkte
prechend höhere risikopreise verlangen
und dann den Unternehmen selber stärkere
Anreize geben hier das Risiko besser
auszuterieren hier wünsche ich mir also
insgesamt eher ein Zurücknehmen des
States denn die Unternehmen selber sind
ja klug genug diese Abhängigkeiten auch
zu sehen denn daran hängen ihre
Geschäftsmodelle also sie haben die
allergrößten Interessen daran weder auf
der Absatz noch auf der
Beschaffungsseite sich zu sehr zu
verengen das heißt aber auch wir sollten
solche Ideen wie das lieferkettengesetz
noch mal überdenken denn das macht das
ähm bewirtschaften von multiplen
Lieferketten ja teurer und
das führt dann eben eher dazu dass man
sich
spezialisiert als dass man sich
diversifiziert und deshalb liegen viele
Antworten eben auch gerade bei uns
selber und nicht immer bei anderen sagt
Professor Stefan kurz vielen Dank für
den Besuch und die anschätzungen hier
bei uns im Studio gerne

ESKALATION IN NAHOST: Rufe nach Sanktionen gegen Iran – “Allzu viele Effekte wird das nicht haben”

Die Hoffnung auf eine ausbleibende Eskalation im Konflikt zwischen Iran und Israel überwiegt an den Märkten. Das zeigt sich unter anderem beim Ölpreis. „Wenn etwas an der Straße von Hormus passieren würde, dann hätten wir mit einem Schockereignis zu rechnen“, sagt Prof. Stefan Kooths vom IfW Kiel.

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Das Video wurde 2023 erstellt

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