KRIEG IN DER UKRAINE: “Örtliche Überlegenheit der Kräfte!” General a.D. über Lage in Charkiw!
Wir wollen dieses Thema weiter vertiefen. Bei mir im Studio ist Roland Kather, Generalleutnant a.D. Schön, dass Sie da sind. Guten Tag, Herr Simon. Bevor wir auf Details gehen, vielleicht erst noch. Lassen Sie uns noch mal die militärische Gesamtlage an der Front in der Ukraine einschätzen. Die Ukraine war ja zuletzt deutlich unter Druck geraten. Hat sich daran etwas verändert? Na, ich sage mal, so strategisch hat sich, habe ich den Eindruck, der Krieg zu einem Drohnenkrieg verlagert. Und das hat mehrere Gründe. Der eine Grund ist, dass beiden Seiten so ganz allmählich die Munition ausgeht, auch die ballistischen Raketen, auch die Cruise Missiles. Gerade diese preisintensiven Waffen werden natürlich zunehmend weniger. Die Drohnen sind relativ schnell und mit doch deutlich geringerem preislichen Aufwand herzustellen. Das passiert auf beiden Seiten. Insofern kann man zunehmend feststellen, dass Drohnen eingesetzt werden und weil sie in Massen produziert werden, oft heute auch als Drohnenschwärme. Damit kann man nicht immer alle abfangen. Das erleben wir jetzt. Dadurch waren die Ukrainer unter Druck geraten. Umgekehrt die Russen aber auch. Also das kann man nicht anders sagen an den Fronten, ja. Sie haben es erwähnt Oben bei Charkiw, im Norden, ostwärts. Dort. Ich weiß ja, wie ich das richtig ausspreche. Dort ist es der Ukraine tatsächlich gelungen, die russische Offensive weitestgehend zum Stehen zu bringen. Die Frage stellt sich natürlich Wie ist das gelungen? Und da kann man nur sagen Ja, weil die Ukraine sich massiv verstärkt hat und dann eine örtliche Überlegenheit der Kräfte herbeigeführt hat. Und das führte dazu, dass es dort zum Stillstand gekommen ist. Der Preis dafür war hoch, denn sie musste die Kräfte, die sind ja nun mal endlich an anderer Stelle wegnehmen, so dass es jetzt bei Chisinau ja, also etwa im zentralen Bereich zu Donezk, dass es dort brennt, dass dort die Russen Fortschritte erzielen. Aber ich sage mal, im taktischen Bereich, das ist noch nichts kriegsentscheidend. Aber auch hier wird die Ukraine jetzt gezwungen sein, sich weiter zu verstärken. Das heißt, taktisch gesehen geht es hin und her. Es gibt mehrere Fronten. Die Ukraine ist in der Verteidigung und deshalb ist es so wichtig, dass jetzt mit Waffen unterstützt wird, weiter und dass Munition geliefert wird. Und ich habe den Eindruck, die Lage hat sich ein bisschen verbessert.
KRIEG IN DER UKRAINE: “Örtliche Überlegenheit der Kräfte!” General a.D. über Lage in Charkiw!
Die Ukraine hat ihre Truppen in der Region der strategisch wichtigen Stadt Tschassiw Jar in der östlichen Region Donezk verstärkt. Einheiten der 24. Mechanisierten Brigade seien “verlegt worden, um die Verteidigung des Gebiets Tschassiw Jar zu verstärken”, erklärte die Brigade am Donnerstagabend. Die Lage in und um die Stadt sei “äußerst schwierig”. Moskau meldete derweil in der Nacht zum Freitag zahlreiche ukrainische Drohnenangriffe.
“Der Feind organisiert ständig massive Frontalangriffe”, erklärte die ukrainische Armeebrigade weiter. Zudem versuchten die russischen Streitkräfte, die Stadt “von Norden und Süden her zu umgehen”. Die nun nach Tschassiw Jar verlegte Brigade war zuvor in der Nähe der Stadt Torezk stationiert gewesen, einer weiteren Frontregion, in der die russischen Streitkräfte nach Angaben von Armeebloggern zuletzt an Boden gewonnen haben.
Die Einnahme der seit Wochen heftig umkämpften Frontstadt Tschassiw Jar wäre für Moskau ein bedeutender Durchbruch in der Region Donezk auf dem Weg in Richtung der Stadt Kramatorsk. Donezk war seit Kriegsbeginn über zwei Jahre hinweg die Region mit den meisten Kämpfen – im Mai startete Russland jedoch eine Bodenoffensive in der nordwestlich gelegenen Nachbarregion Charkiw. Die ukrainische Armee hat dort Mühe, sich gegen die besser ausgerüsteten russischen Streitkräfte zu behaupten.
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