DFB-Vorsänger Bengt Kunkel hofft nach schlechter Stimmung beim Schweiz-Spiel in Frankfurt aufs Westfalenstadion: “Die Stimmung in Dortmund ist mit nichts auf der Welt zu vergleichen. Wir hoffen, dass wir ein bisschen was von der Magie des Westfalenstadions mitnehmen können.”



DFB-Vorsänger Bengt Kunkel hofft nach schlechter Stimmung beim Schweiz-Spiel in Frankfurt aufs Westfalenstadion: “Die Stimmung in Dortmund ist mit nichts auf der Welt zu vergleichen. Wir hoffen, dass wir ein bisschen was von der Magie des Westfalenstadions mitnehmen können.”

by Ubergold

6 comments
  1. Bengt Kunkel ist ein Kilometerfresser. Als eingefleischter Fan der deutschen Nationalmannschaft begleitet er die DFB-Elf fast überallhin. Zum EM-Achtelfinale gegen Dänemark am Samstag hat er eine vergleichsweise kurze Anreise. Am Vormittag will er sich mit dem Regionalexpress von Düsseldorf auf den Weg nach Dortmund machen. Sein Ziel: Deutschland zum Titel singen. Oder im nächsten Schritt zumindest ins Viertelfinale.

    Denn der 25-Jährige fungiert bei den Spielen der deutschen Nationalelf als Vorsänger. Gemeinsam mit seinem Kumpel Pasquale Seliger und seinem Bruder Jan wird er im BVB-Stadion gegen Dänemark für Stimmung sorgen. Der gebürtige Münsteraner hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Atmosphäre bei den Fans anzuheizen.

    „Nach der EM 2016 ging es stetig bergab“, sagt Kunkel im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Die schwachen Darbietungen bei den Weltmeisterschaften in Russland und Katar, dazu das Marketing-Konstrukt des DFB – „die aktive Fanszene hat sich nicht mehr wohl gefühlt“. Darunter litt in den vergangenen Jahren spürbar auch die Laune auf den Rängen. Bei Spielen der deutschen Nationalmannschaft „war relativ tote Hose. Eines können wir in Deutschland leider sehr gut: uns beschweren. Aber gegen die schlechte Stimmung wollte niemand so richtig etwas tun“, sagt Kunkel.

    Mit der Öffnung für eigenständige Fanclubs hat der Verband aus seiner Sicht eine schrittweise Trendwende eingeläutet. Kunkel, der sich im Fanclub „Adler im Herzen“ engagiert, hat der schlechten Stimmung bei Länderspielen der DFB-Elf den Kampf angesagt. In Eigenregie besorgten er und sein Bruder sich Trommel und Megafon und fanden sich kurz darauf in der „Arbeitsgemeinschaft Stimmung“ wieder, die sich eine Verbesserung der Atmosphäre in den Stadien zum Ziel gesetzt hat.

    Beim Eröffnungsspiel, dem 5:1 gegen Schottland in München, waren die Anhänger in der Arena rasch in einem Gemütszustand kollektiver Verzückung. Auch beim 2:0 gegen die Ungarn in Stuttgart war die Stimmung gut. Das 1:1 gegen die Schweiz in Frankfurt hingegen sei, vom Fan-Support her betrachtet, ein herber Dämpfer gewesen. „Da haben wir uns 90 Minuten die Seele aus dem Leib geschrien, aber es war unfassbar schwierig, ein Event-Publikum abzuholen“, räumt Bengt Kunkel ein.

    Für das Achtelfinale gegen Dänemark indes hat der Vorsänger vorgesorgt. Für die in Dortmund beginnenden K.o.-Runde hat sich sein Bruder eine noch lautere Trommel angeschafft. „Die Dänen sind bislang noch nicht wirklich gut im Turnier angekommen. Es muss unser Anspruch sein, sie zu schlagen. Wir werden jedenfalls von unserer Seite aus alles dafür tun, dass es klappt“, verspricht der 25-Jährige.

    „Ähnlich wie Julian Nagelsmann bereiten auch wir uns auf gewisse Situationen im Spiel vor“, kündigt Kunkel an. Für den Fall eines Rückstands habe er sich nach Absprache mit seinen Mitstreitern bereits ein passendes Repertoire an Liedern bereitgelegt. Dasselbe gilt, wenn die Deutschen in Führung liegen sollten oder es eine knifflige Phase zu überstehen gelte. „Man muss ein Gespür dafür entwickeln, was es im richtigen Moment braucht“, betont Kunkel.

    Mit Turnierbeginn hat in seinen Augen „eine Welle der guten Laune Einzug gehalten“. Die sei auch bitter nötig, um die tristen Jahre hinter sich zu lassen. Im Achtelfinale gegen Dänemark möchte Bengt Kunkel die nächste Stufe der Gute-Laune-Lawine zünden. „Die Stimmung in Dortmund ist mit nichts auf der Welt zu vergleichen. Wir hoffen, dass wir ein bisschen was von der Magie des Westfalenstadions mitnehmen können.“

  2. Sein Einsatz ist aller Ehren wert, aber er kann doch nicht ernsthaft denken, dass sofort alle begeistert mitmachen werden, wenn er da mit fünf Menschen versucht vorzusingen? 🙂 Ich hoffe er macht das länger weiter, um das langsam größer werden zu lassen

  3. Übrigens finde ich, dass der DFB von den Führungsfiguren her so sympathisch aufgestellt ist wie lange nicht, vielleicht nie seit ich mich erinnern kann.

    Nagelsmann und Wagner als Trainer, Völler als Sportdirektor, dazu Hannes Wolf mit seinem Team… Nagelsmann, Wagner und Wolf sind (im Gegensatz zu Anzugsträger Bierhoff und Niveau-Jogi) für mich Leute, die mit ihrem Auftreten und ihrer Art einen gewissen „Bolzplatz-Charme“ ausstrahlen. Dazu die Volksnähe von Rudi Völler.

    Und ganz wichtig: die alle kommen mir so vor, als dass sie sehr viel Kompetenz und Ahnung von Fußball haben. Ich habe erstmals seit längerem das Gefühl, dass der DFB gut aufgestellt ist für die nächsten Jahre.

  4. Woher kommt denn der Vorname Bengt?

    Oder ist das nur ein Spitzname von ihm?

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