Arbeitszeitdebatte: Christian Lindner, Markus Söder und Jens Spahn – Die Faulheit der Anderen – Kolumne. Je länger manche Politiker von Steuergeldern leben, desto aggressiver fordern sie andere zu mehr Fleiß auf, zum Beispiel Christian Lindner, Markus Söder und Jens Spahn. Woran liegt das?



Arbeitszeitdebatte: Christian Lindner, Markus Söder und Jens Spahn – Die Faulheit der Anderen – Kolumne. Je länger manche Politiker von Steuergeldern leben, desto aggressiver fordern sie andere zu mehr Fleiß auf, zum Beispiel Christian Lindner, Markus Söder und Jens Spahn. Woran liegt das?

by bedbooster

16 comments
  1. >Woran liegt das?

    Weil die alle nicht wissen, wie die allermeisten Menschen leben. Spahn, Söder und Lindner sind alle seit Jahrzehnten hauptberuflich Politiker. Die sollen mal ein paar Monate normale Arbeit machen und dann von dem Geld und der Zeit die am Ende bleibt leben um ein bisschen perspektive zu lernen.

    Da, Frage beantwortet.

  2. Mir graut es jetzt schon davor wenn nächstes Jahr die CDU wieder an die Macht kommt und wir Mister Burns als Kanzler haben.

  3. >Appelle gegen Steuerhinterziehung liest man vom Finanzminister aber weit seltener als Beschwerden über die vermeintliche Faulheit der Deutschen.

    Ganz im Gegenteil haben seine Mitarbeiter teilweise Nebenjobs, bei denen sie Wohlhabenden zeigen, wie sie Steuern vermeiden können.

  4. Sehr guter Artikel! Die Beweggründe hätte ich mir nur klarer heraus gestellt gewünscht. Solche Aussagen zielen nämlich auf die Wähler ab, die selbst nicht mehr arbeiten müssen und die Vergangenheit verklärt sehen: Rentner!

    “Früher war alles besser, wir mussten so haad ahbeide und ham uns zu 8 Kindern eine Erbse geteilt! Endlich sagen die Politiker Mal den jungen Leuten wo es wieder lang gehen muss!”

  5. Das liegt daran, daß wir in einer Gesellschaft leben, in der viele anderen Leuten den Dreck nicht unter den Fingernägeln gönnen.

  6. 40 Stunden Woche wäre ja okay wenn nicht die Abgaben ständig steigen würden auf Kosten des Gehalts und eine Dienstpflicht diskutiert wird um über unterbezahlte Zwangsarbeiter eben jenen Rentnern noch mehr Privilegien zu ermöglichen.

  7. Ahh ja wenn es eine solche Korrelation wirklich gibt, müssten die Grünen ja am meisten das ganze fördern, denn die haben die mit Abstand höchste Quote an Berufspolitikern.

    Schon fantastisch wie man sich einfach eine Korrelation aus dem Arsch ziehen kann und einen riesigen Artikel dazu schreibt. Definitiv Qualitätsjournalismus und keine politische Bevorzugung.

    Wenn der Author seine politischen Feinde angreifen will soll er es halt mit Wahrheitsgemäßen Gründen tun und nicht irgendwas erfinden, z.B. das es einfach eine wirtschaftsliberale Position ist.

  8. Es gibt auch ein Interview (und ich meine auch Bühnenprogramm) von Nico Semsrott zu dem Thema.

    Dort führt er aus das er unter anderem deshalb das Parlament verlassen hat, bzw. nicht nochmal antritt, weil er selbst merkt wie normal dieses Denken für Ihn mittlerweile geworden ist und wie normal diese Denke sogar für klassisch linke Politiker, die sich bereits länger in diesem Umfeld bewegen, mittlerweile geworden ist.

  9. Finde die Forderung nicht angebracht.

    Gleichzeitig finde ich die Darstellung vieler Kommentare Politiker sind ja nur am chillen und arbeiten nicht auch bizarr. Die werden alle weitaus mehr als 40h/Woche arbeiten. Warscheinlich eher so 60-70h. Das ist selbst in hochrangingen Beamten Positionen so, dass auch am Wochenende gerabeitet wird, oder bei Konferenzen 7 Tage am Stück.

    Politiker bashing macht natürlich spaß, aber schon etwas kindisch was viele Leute hier von sich geben

  10. Ich finde, bei Jobs, in denen man Karriere machen kann und die einen nicht körperlich kaputt machen – am besten solche, bei denen Erfahrung und Wissen wichtiger sind als Flexibilität und Lernvermögen – gibt eine länger Lebens-, aber auch eine längere Wochenarbeitszeit als Option Sinn. So ein Professor, Anwalt, Politiker, Investmentbanker, Priester, Vorstand, … macht das aus Leidenschaft und soll doch ruhig die Möglichkeit haben, das auch mit 72 Jahren und 6 Tage die Woche zu tun.  

    Aber doch kein Dachdecker. Völlig andere Situation.  

    Paralleles Problem ist, dass die oben genannten oftmals erst mit Mitte 30 richtig anfangen. Erst mal den Doktor fertig … während die Einzelhandelskauffrau praktisch seitdem sie 18 ist arbeitet. 

  11. > Kurz vor seiner Wahl zum Abgeordneten war er vorübergehend Geschäftsführer einer von ihm selbst mitgegründeten Firma für die »Entwicklung und das Design komplexer Software-Lösungen, insbesondere für die mobile Kommunikation«. Die entließ ihn zuerst und ging dann pleite. Die [Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)](https://www.spiegel.de/thema/kreditanstalt_fuer_wiederaufbau/), die deutsche Förderbank also, die im Auftrag des Bundes und der Länder agiert, [verlor dabei 1,2 Millionen Euro](https://www.tagesspiegel.de/politik/pleite-mit-der-firma–gluck-in-der-partei-1173730.html)  [](https://www.tagesspiegel.de/politik/pleite-mit-der-firma–gluck-in-der-partei-1173730.html).

    Wo kommt eigentlich der absolut absurde Gedanke in der Öffentlichkeit her die FDP oder Lindner besitze so etwas wie Wirtschaftskompetenz?

  12. Weil diese Bratzen in ihrem Herzen Feudalfetischisten sind. Oben – eine unantastbar, herrschende , alles besitzende Schicht, die an keine Gesetze gebunden ist. Unten – der Pöbel, die Sklaven, Arbeitslose, GRÖÖÖNE, die gegen Hungerlohn die Stiefel der Oberschicht zu lecken haben .

  13. Ich finde diesen Artikel etwas quatschig. Er macht einige gute Punkte (z.B. über die Politiker, die mehr Arbeit fordern, aber an effektivere Maßnahmen für die Steigerung des Wohlstands nicht herantreten)

    Soweit ich das sehe, sind hier aber 2 zentrale Punkte, die nicht aufgehen:

    1. Es ist komisch, wenn Leute die selber lange nichts für die BIP in Deutschland getan haben, verlangen, dass andere mehr dafür tun.
    2. Deutsche arbeiten seit der Wiedervereinigung mehr als je zuvor. Somit ist die Forderung, dass die Deutschen mehr arbeiten müssten, sinnlos oder praxisfremd.

    Ich glaube keiner dieser Punkte ist überzeugende Kritik an den Forderungen oder den Personen oder der Art, wie die Forderungen gestellt werden.

    Zu Punkt 1.

    Stellen wir uns einmal vor, die Politiker hätten recht: Deutsche müssten mehr arbeiten (was auch immer das heißen mag) um Deutschen Wohlstand zu retten und alle zufrieden zu stellen. Ich weiß, es fällt schwer, aber tun wir mal so, als ob: Dürfen sie dann nur weil sie lange nichts direkt praktisches für den BIP getan haben diese Forderungen nicht stellen, formulieren und in den politischen Diskurs bringen? Wenn wir doch wirklich sicher wüssten, dass diese Forderung Früchte träge, erscheint die Forderung nach praxisnähe bei Politiker:innen auf einmal sinnlos. Solange die Forderung sinnvoll ist, ist es egal, wer sie stellt.

    Natürlich hat man sehr, sehr selten so eine offensichtlich richtige Position in der Politik, aber was bleibt ist, dass die Praxisnähe und die eigene Leistung fürs BIP nichts mit der Richtigkeit der Forderung, die man stellt, zu tun hat.

    Zu Punkt 2.

    Konkret zitiert der Autor für die Behauptung, dass die Forderungen nach mehr Arbeit sinnlos sind, den DIW Wochenbericht 16 / 2024, S. 239-246. Doch darin steht auch, dass durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Beschäftigten seit 1991 weniger wird. Dies bedeutet, dass Deutsche, durchschnittlich betrachtet, weniger arbeitet als 1991. Dadurch, da es um das gesamte Sozialsystem und den BIP geht, ist eine Bewertung des Jährlichen Gesamtarbeitsvolumens sinnlos. Somit gibt es legitime Interpretationen der Forderungen der Politiker, nämlich dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit erhöht werden müsse, gegen welche die Kritik der Artikels komplett fehlschlägt.

    Tatsächlich spricht der Autor selber die Auseinandersetzung mit der individuellen Arbeitszeit an, findet dazu aber keine passende Kritik, sondern nur Zahlen die nichts damit zu tun haben.

    Edit: Ganz vergessen: Natürlich sind die meisten dieser Forderungen problematisch, aber an zumindest diesen beiden zentralen Punkten scheitert der Artikel einfach kläglich.

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