Säureangriff auf Bochumer Café: „Sah echt schrecklich aus“



Säureangriff auf Bochumer Café: „Sah echt schrecklich aus“

by ElGarnelo

8 comments
  1. Ich hab mal aufgrund der teilweisen Beschreibung den „ab 18“ Marker verwendet. Eigentlich war ich für heut Nachmittag dort verabredet und eine Bekannte hat zum Zeitpunkt des Anschlags auch dort gearbeitet. Wirklich heftig.

  2. Das ist wirklich heftig. Zumal Säure Verletzungen nicht einfach so verheilen.

  3. >Im Rahmen des Einsatzes zogen sich vier Kräfte der Polizei sowie zwei Kräfte der Feuerwehr, die mit der Flüssigkeit in Berührung gekommen sind, ebenfalls Verletzungen zu.

    Ich wette 20€ darauf, dass die verletzten Feuerwehrleute rote Streifen am Helm haben.

  4. So ein Mensch gehört für immer weg gesperrt. Absolut krank und ein Dauerrisiko für die Gesellschaft.

  5. Am Anfang dachte ich beim Lesen, wird ja nicht soo schlimm gewesen sein. Aber als ich dann “Kleidung weggeätzt” gelesen habe… Alter.

    Säurehaltige Flüssigkeit ist das eine, aber Säure die innerhalb kurzer Zeit Stoff komplett auflöst, ist echt ne ganz üble Nummer…

    Ich hoffe, der Mann überlebt einigermaßen intakt noch (Wenn das im Gesicht gelandet ist und in die Augen gelangt… 😐) und alle anderen Beteiligten werden gesund.

  6. > Aus dem [Café](https://www.waz.de/staedte/bochum/article216478167/diese-cafes-in-bochum-besuchen-die-waz-leser-am-liebsten.html) habe man „literweise Wasser“ geholt und es über den Mann geschüttet.

    Hier mal ein PSA:
    In so einem Fall holt man kein Wasser, sondern stellt den Mann nackt unter den Wasserhahn. Kleidung sofort aus und jede Menge fließendes Wasser. Das ist in dem Moment wichtiger als der Rettungswagen. Schwefelsäure (die ist dickflüssig) möglichst erst abwischen, weil die bei Kontakt mit Wasser heiss wird.

    Auch konzentrierte Säure führt normalerweise nicht sofort zu schweren Verätzungen, die braucht Einwirkzeit. Sofort und gründlich entfernen hilft ungemein.

    Quelle: Hab Chemie studiert und im Labor auch ab und zu was abbekommen.

  7. Säureangriffe sind furchtbar. Die Opfer tragen meist lebenslang entstellende erhebliche Narben davon. Dauerhafte Schmerzen sind auch möglich.

    Die deutsche Rechtsordnung ist bei solchen Gewaltdelikten mit lebenslangen Folgen für Opfer (meiner persönlichen Meinung nach) leider sehr schwach aufgestellt.

    1. Die gefährliche Körperverletzung (224 StGB) hat einen Strafrahmen von nur 6 Monaten bis maximal 10 Jahren. Selbst die schwere Körperverletzung (226 StGB) (die den Verlust von Gliedmaßen wie Beinen oder Ähnliches voraussetzt) hat ein Maximum von 10 Jahren.

    2. Dabei sollte der Strafrahmen nicht täuschen: Aufgrund von Regeln der Strafzumessung bleiben Strafen in der deutschen Gerichtspraxis idR im niedrigen Bereich und erreichen nur in den seltensten Fällen überhaupt das obere Drittel.

    3. Hätte der Täter hier stattdessen mit einem Pfefferspray in der Hand als Drohung in die Kasse gegriffen und 100€ genommen, dann wäre der Strafrahmen 5-15 Jahre wegen schweren Raubs (250 II StGB) und damit deutlich höher. Der Täter würde dann vermutlich eine ähnliche Strafe erhalten wie wegen des hier stattgefunden Säureangriffs (Jedenfalls nicht nennenswert niedriger allein schon aufgrund des Minimums beim 250 II StGB).

    4. Diese ungewöhnlich und unverständlich niedrige Gewichtung von Gewaltdelikten im deutschen Strafrecht hat übrigens vor wenigen Monaten erst die Justizministerin (SPD) von Niedersachsen (die übrigens vorher Richterin war) völlig zurecht kritisiert (https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Justizministerin-will-haertere-Strafen-bei-Koerperverletzung,strafen102.html)

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