Bürgergeld-Empfänger sollen offenbar längeren Arbeitsweg akzeptieren



Bürgergeld-Empfänger sollen offenbar längeren Arbeitsweg akzeptieren

by ColdFemboi

34 comments
  1. >Bürgergeld-Bezieher sollen künftig Jobs mit einem täglichen Arbeitsweg von bis zu drei Stunden annehmen müssen. Das sieht laut einem Bericht der “Bild am Sonntag” ein Maßnahmenkatalog vor, auf den sich die Regierungskoalition bei ihren Verhandlungen zur Wachstumsinitiative geeinigt hat. Demnach ist künftig bei einer Tagesarbeitszeit von mehr als sechs Stunden eine Pendelzeit von insgesamt drei Stunden (hin und zurück) zu akzeptieren. Bei geringerer Arbeitszeit sind es 2,5 Stunden für den Arbeitsweg. Außerdem sollen Jobcenter in einem Umkreis von 50 Kilometern vom Wohnort des Bürgergeld-Beziehers nach einem Arbeitsplatz suchen.

  2. Erst verdrängt man die Menschen aus den Städten und dann zwingt man sie dort zu arbeiten. 

  3. Berechnet nach Öffentlichen Verkehrsmitteln, hoffe ich, mit bezahltem Deutschlandticket. 

  4. 3 Autostunden oder 3 Öffistunden?

    Das eine bringt dich ca 150 km weit das andere je nach Ort vllt 10

  5. Jeden Tag 3 Stunden zur Arbeit fahren und dann 8 Stunden arbeiten. Das nenne ich Mal Work Life Balance!

  6. Man sollte sie mal dazu nötigen in CH zu arbeiten. Sie werden dann sehen, was sie davon haben 😉

  7. Da sind sie aber schön er Union zuvor gekommen alles so zu verschärfen, dass wir quasi wieder bei Hartz 4 sind, tolle Leistung. Da hätte man sich das Bürgergeld auch sparen können.

  8. Das senkt den Stundenlohn auf den Tag gerechnet auch. Hauptsache drangsalieren.

    Selbst mit bezahltem Arbeitsweg wäre der Vorschlag anmaßend bis widerlich.

  9. Oooooah, schwierig. Was das Jobcenter für geeignete Arbeit hält und wer das ausrechnet will ich sehen…

    Rein objektiv find ich den Gedanken okay. Leute erstmal in Arbeit kriegen und dann kann man halt umziehen wenn man da angekommen ist. Für n halbes Jahr kann man das mal machen.

    Nur wenn man dann reinnimmt, wie die reelle Situation so ist:
    Leute werden vollkommen ungeeignet vermittelt, die Anforderungen des Arbeitgebers werden gar nicht erfüllt, ist das rein objektiv überhaupt machbar (Anschlüsse, die mitm ÖNPV überhaupt nicht machbar sind, Ferienfahrpläne, Job in ner Stadt in die man gar nicht ziehen kann weil die Mieten so exorbitant hoch sind, welche Qualifikation ist tatsächlich vorhanden usw).

    Da sitzt dann wahrscheinlich jemand und sagt “sie haben ja xy gelernt, ich hab auf Google Maps gefunden, dass sie mit 5 Umstiegen um 09.00 da sein könnten und dann können sie ja dahinziehen wenn sie aus der Probezeit raus sind”.

    Es tut mir wirklich leid für die, die ihren Job da gut machen und die auch nur innerhalb des Systems damit arbeiten können, was so da ist. Aber da passt doch schon die Qualität der Maßnahmen und der Vermittlung schon nicht, als das ordentlich funktionieren würde

    Ich würde mir immer noch wünschen, dass man Weiterbildungen fördert und erreichbarer macht. Nicht nur, wenn man schon arbeitslos ist sondern generell

  10. Ich bin “freiwillig” knapp 2 1/2 Jahre 3 Stunden täglich (1,5 Stunden pro Weg) zur Arbeit gependelt. Das ging nur klar, weil ich keine Stunden aufschreiben musste und mir meine Arbeit gut/effizient einteilen konnte, sodass ich fast nie auf mehr als 9 Stunden am Tag Abwesenheit von zu Hause kam.

    Wenn ich 8 Stunden Arbeit, 1 Stunde Pause und 3 Stunden Pendeln zwingend hätte machen müssen, wäre das für mich schlimm gewesen… Kann daher gut verstehen, dass da absolut niemand drauf Bock hat.

  11. Unfassbar.

    Die 2,5 Stunden die bisher für Arbeitnehmer als “zumutbar” galten waren schon echt am Limit. Und man kann ja mal googlen was alle möglichen Quellen sagen was das mit einem Menschen macht.

    Wenn man Leute jetzt zwingt 3 Stunden auf sich zu nehmen dann erreicht man wahrscheinlich genau eins: dass diese Leute sowas von in den mentalen und körperlichen Burnout getrieben werden dass sie dem Arbeitsmarkt, nachdem sie dass eine Weile gemacht haben nie wieder zur Verfügung stehen weil sie komplett hinüber sind.

    Dann schwirren mir da noch ein paar Gedanken n im Kopf:

    Wird dabei die reale Fahrtzeit berücksichtigt oder das was Google Maps sagt? Letztes Jahr hatte ich das Vergnügen (mit den Öffis): Google Maps sagt unter 30 Minuten. Die Realität hat alles von 1 bis 3 Stunden hergegeben (pro Fahrt wohlgemerkt), je nachdem was sich alles so verspätet und ausfällt. Das wird beim Amt aber sicher niemanden interessieren.

    Man hört ja oft dass Menschen auch gerne pendeln und man die Zeit für sich nutzen soll. Und je nachdem wer wie womit pendelt kann das durchaus möglich sein. Aber es pendelt halt nicht jeder im ICE ohne Umstieg oder im Dienstwagen mit Podcast (die Gruppe um die es hier geht sowieso schon mal nicht). Auch hier kurzes Beispiel aus meiner Pendelrealität: schon vor Feierabend geht der Stress los und man schaut ob die Bahn ausfällt/sich verspätet. Hat man dann die erste Bahn erwischt sitzt man drin und navigiert permanent mit Schweißperlen auf der Stirn durch die DB-app um zu schauen wie man jetzt am besten nach Hause kommt, wo man umsteigen kann ohne dann doch wieder mitten im Niemandsland bei 3° an irgendeinem Provinzbahnhof festzuhängen. Das zermürbt einen komplett, da ist nichts mit “gemütlich n Buch lesen”.

    Ich kann durchaus den Ansatz verstehen dass man bei höherer Tagesarbeitszeit auch höhere Pendelzeiten als zumutbar einstuft. Ist klar dass man niemanden der 3 oder 4 Stunden pro Tag arbeitet genauso lange pendeln lassen sollte und dass das nicht verhältnismäßig ist. Trotzdem ist es irgendwie ironisch: “Du arbeitest 8 Stunden am Tag (und bist somit mindestens 8,5 Stunden auf der Arbeit)? Na dann kommt’s jetzt auch nicht mehr drauf an ob du täglich 11, 12 oder 13 Stunden unterwegs bist”.

    Ferner frage ich mich ab wann diese Regelung gelten soll für Arbeitslose. Also ab dem ersten Tag der Arbeitslosigkeit oder erst für Langzeitarbeitslose? (Nicht dass das einen Unterschied machen sollte aber wäre trotzdem interessant zu wissen).

    Zitat: “*Um die Akzeptanz der Leistungen zu erhalten und um mehr Betroffene in Arbeit zu bringen, ist es erforderlich, das Prinzip der Gegenleistung wieder zu stärken*”. Sehr schöner Satz, wunderbar formuliert. Mir geht das Herz auf. Als ich vor einigen Jahren arbeitsuchend gemeldet war habe ich natürlich auch “Jobvorschläge” bekommen. Ausgelernte Fachkraft mit Berufserfahrung. Das Angebot: Paletten am Arsch der Welt zusammen nageln für 12€ die Stunde (Helfertätigkeit).

    Und ich denke das ist der Kern des ganzen hier: Lohndumping wieder attraktiver machen. Dafür sorgen dass der Niedriglohnsektor auch ja seinen Nachschub bekommt. Anders kann ich mir diese und die Nachrichten der vergangenen Tage nicht erklären.

  12. Das ist doch hanebüchener Unsinn. Anstelle die Vermittlung zu verbessern und sich Konzepte zu überlegen, wie man Menschen nachhaltig in Arbeit bringt, kommt populistischer Unsinn, der nicht funktionieren wird, aber schön die schwächsten der Gesellschaft gängelt.

    Mit 6,5-8 Stunden Arbeit täglich und dann noch 3 Stunden angenommener Pendelzeit, die, wenn der ÖPNV mal wieder ÖPNV-Dinge tut, schnell mal länger werden kann, sind die Menschen doch nach wenigen Monaten komplett ausgebrannt und fallen wieder aus. Vor allem, weil das vmtl. vor allem Langzeitarbeitslose betreffen wird. Eine Gruppe, von der wir wissen, dass psychische Erkrankungen häufig sind. Die Lösung muss in Richtung Therapieangebote und vorsichtige Einführung in den Arbeitsmarkt gehen. Viele der Leute wollen arbeiten, können aber nicht.

    Mal ganz davon abgesehen, dass viele Kürzungen auch bisher regelmäßig von den Sozialgerichten wegen Rechtswidrigkeit gestrichen wurden. Das frisst Ressourcen ohne Ende, die man besser in Hilfe und Eingliederung stecken sollte, anstelle sich an dem winzigen Teil der Arbeitslosen abzuarbeiten, der nicht arbeiten will.

  13. Ich habe mich immer gefragt wie eine Welt aussehen würde, in der Arbeit allgemein fast ausschließlich positiv konnotiert werden würde und eher in Richtung “Selbstverwirklichung” geht, in der jeder Mensch seiner Leidenschaft nachgehen kann und es nicht um finanzielle Wertschöpfung geht. Das wäre crazy geil. Bleibt wohl leider nur ein Traum.

  14. Ist natürlich schon geschickt gemacht, dass muss man schon sagen.

    Wohnraum in vielen Großstädten, für Bürgergeldempfänger und Aufstocker, Mangelware.

    Dummerweise befinde sich die “Eingliederungsmaßnahmen”, die meistens eh nichts bringen, aber in den Städten, und ja, gerade wenn ich an Aufstocker denke, wie essentiell sind diese für eine Stadt?

    Das die FDP das mitmacht, geschenkt, aber dass das von SPD und Grünen kommt?

  15. Besonders gut für Langzeitarbeitslose, die aus gesundheitlichen Gründen arbeitslos geworden sind.

  16. Ich glaube das soll inoffiziell eher dazu führen, dass Leute jegliche Arbeit in der Lokalität annehmen.
    So nach der Idee ,lieber an der Kasse oder im Lager arbeiten, wie so viel Pendelei‘

    Keiner nimmt doch einen Job 3 einfache Stunden weit weg an…

  17. Weißte, da hsben wir ein gewaltiges Problem wegen einer viel zu geringebArbeitslosigkeitsquote, und die Regierung will mehr Zwang für Niedriglohnarbeit reinbringen… das kann man sich nicht ausdenken.

  18. Habe ich eine Wahl verpasst und werden wir wieder von der Union regiert?

    edit: Rechtschreibung

  19. Also,mit dem Auto ist das für einen bürgergeldempfänger definitiv nicht zumutbar bei den heutigen Spritpreisen………eine kurze Rechnung lässt mich darauf kommen, das bei einem täglichen Arbeitsweg von 1,5h hin und 1,5h zurück (was mit dem Auto ungefähr 100km wären,sprich 200km täglich) ein monatlicher spritverbrauch von über 700€ zusammenkommen würde wenn man 5 tage die woche arbeitet!Das ist mehr als das Amt monatlich an bürgergeld zahlt…….also bliebe höchstens die Möglichkeit der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln!Doch bei der heutigen Zuverlässigkeit dieser müsste man damit rechnen in kürzester Zeit wieder gekündigt zu werden!irgendwie ist da ein großer Denkfehler der ampelregierung!

  20. Es ist kein Arbeitszwang wenn man das Bürgergeld nur so weit kürzt das die Person arbeiten muss um nicht zu sterben. /s

  21. Ich hatte einen Verkehrsunfall bei dem ein Arm Gelänt blieb und das rechte Bein schief und verkürzt zusammengewachsen war . Danach bei der Rentenversicherung beantragt mein Auto behindertengerecht umzubauen ( Knauf mit Elektronik) . Wurde abgelehnt da ich ja auch öffis nehmen könne . Job 100 km entfernt . Mit dem Auto 50-60 min . Mit der Bahn 20 min Fußmarsch , dann 3 mal umsteigen (2:45) , dann Bus 10 min , dann Fußweg ca 1,2 km . Bei jedem Wetter ( nur ein Arm , kein Regenschirm + Tasche) . Abend das ganze zurũck nach 8 Stunden . Das ganze ich nur humpelnd unter Schmerzen . Ablehnung wurde so begründet .

  22. Ich habe me/cfs und werde wahrscheinlich mein Studium abbrechen müssen.

    Da es kaum als Behinderung anerkannt wird, ich aber mittlerweile mehrheitlich bettlägerig bin und an guten Tagen mich mit Problemen im Haus bewegen kann, sehe ich da echt schwarz.

    Die maximale Belastbarkeit, die ich mir zutrauen würde, wäre Home-Office in Teilzeit. Müsste ich pendeln, würde ich im besten Fall die Arbeitsstelle erreichen und da körperlich zusammenbrechen.

    Da bekommt man echt Hoffnung! /s

  23. Warum nehmen die denn nicht einfach den Hubschrauber, wenn es mit dem Porsche zu lange dauert? /lindner, vielleicht

  24. Finde jeder der sowas vorschlägt, sollte das gleiche selber mal durchmachen und dann immernoch sagen dass es ne gute Idee ist.

  25. Absolut widerlich gegenüber Menschen. Hoffen wir, dass das gerichtlich gekippt wird.

    Die wollen wohl die Selbstmordrate und die Depressions- und Burnoutsrate ein bisschen befeuern wie mir scheint.

    Ich betrachte dieses Land mittlerweile nicht mehr als wirklich lebenswert. Rassistische Parteien kommen an die Macht, Abbau vom Sozialstaat, Hetze gegen soziale schwache Menschen, Inflation, schlechte Flüchtlingspolitik.

    Sollte ich jemals finanziell in die Lage kommen mich hier zu verpissen (Gewinn im Lotto, Erbschaft usw) wäre ich sofort weg.

  26. Wegen 3 Stunden Hin- und Rückfahrt bei 6 Stunden Arbeit bin ich erst in diese Situation geraten. Ich stehe wegen Krankheit dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Diese Pendelei und Arbeiterei hat mich krank gemacht. Richtig gute Idee…

  27. Bah, 1,5h hin und 1,5h zurück sind echt nicht schön. Das ganze dann auch noch jeden Tag für eine (voraussichtlich) miese Bezahlung setzt dem ganzen noch die Krone auf.

  28. Mal wieder schön nach unten treten gegen die die sich sowieso nicht wehren (können). Anstatt mal da anzufangen wo dem Staat die echten Summen durch die Finger gehen, mit dem was an anderen Stellen zu holen ist dagegen ist das gesamte gezahlte Bürgergeld ein Witz 😂

  29. 3 Stunden Fahrt für Stellen, denen der Arbeitnehmer das Existenzminimum vorzieht. Das klingt für mich nicht nach so einem Arbeitsverhältnis, das die Fahrt überhaupt wert ist. Klimaschutz ist jetzt wohl gar kein Thema mehr.

  30. Mit den ganzen im Artikel erwähnten Änderungen sind wir nun also wieder bei Hartz IV, nur noch schlechter weil längerer Arbeitsweg und 1€-Jobs wird es auch wieder geben. Fein gemacht, liebe Bundesregierung.

  31. Ich habe über Corona im Home Office gearbeitet, danach 2/3 Regelung, die ich oft überschritten und mehr im Home Office gearbeitet hab. Habe wegen Umzugs gekündigt und arbeite am neuen Wohnort jetzt selbstständig… im Home Office.

    Ich finde dass es schon mein Vater maßlos übertrieben hat mit seinen 45 Minuten Autobahn einfacher Arbeitsweg, aber was manche armen Säcke hier mitmachen müssen… mein Beileid.

  32. Ich nehme mal an es stehen die Art Jobs zur Verfügung, wo sich das nicht richtig rechnet wenn man 500 Euro + im Monat für Diesel zahlt, mit Benziner kann man ja gleich die Sanktion nehmen da kommt man wohl gleich gut oder besser raus.

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