Jugendnotdienst überfordert mit elfjährigem Serieneinbrecher



Jugendnotdienst überfordert mit elfjährigem Serieneinbrecher

by Der-Schnelle-Ben

10 comments
  1. >Ein Elfjähriger aus der Einrichtung soll in den vergangenen Wochen mehr als 80 Einbrüche begangen haben. Über Monate wohnte das Kind in der Einrichtung in Alsterdorf. Nachbarn der Einrichtung in der Feuerbergstraße machen sich Sorgen. Dabei kennen nur wenige den Jungen so gut wie die Polizei. Unzählige Male übernachtete er nach Einbrüchen auf dem Revier. Für die Beamten eine leidige und vor allen Dingen personalbindende Angelegenheit. Sie stellen klar: Die ständigen Probleme seien nicht ihr Verantwortungsbereich.

    >Aus dem Kinder- und Jugendnotdienst (KJND) soll der Systemsprenger über 100 Mal geflüchtet sein. Aus Datenschutzgründen darf Pressesprecher Wolfgang Arnhold nicht mehr zu ihm sagen. Neben ihm wurden in der Einrichtung im vergangenen Jahr mehr als 900 weitere Kinder versorgt.

    >[…]

  2. Wie stets beim Thema Strafmündigkeit erwähnenswert: Der böse Unrechtsstaat namens Schweiz hat eine Strafmündigkeit ab 10.

    Nur weil immer so getan wird, als ob allein die deutsche Regelung von 14 Jahren zivilisiert sei.

    Übrigens: Eine Strafmündigkeit ab 10 heißt noch lange nicht, dass man 10 Jährige ins Gefängnis steckt, was auch offensichtlich unangemessen und nicht kindgerecht wäre.

    IdR ist das dann rechtlich so ausgestaltet, dass zB zwischen 10-14 nur andere, mildere strafrechtliche Sanktionen möglich sind. Also quasi Jugendstrafrecht nur noch mal milder/weniger. zB würden dann verpflichtende Sozialprogramme oder Sozialstunden auferlegt.

    Und nein: Derzeit kann man da in Deutschland quasi nichts machen. Das Jugendamt kann nämlich keinerlei Sanktionen aussprechen. Also die Straftaten zum Anlass nehmen, um irgendetwas gegen den Willen des Jungen oder seiner Familie anzuordnen. Stattdessen hat das Jugendamt allein die Möglichkeiten, die auch sonst zur Verfügung stehen. Wenn der Junge hier in der Familie misshandelt werden würde, könnte zB das Sorgerecht entzogen werden. (Edit: Da es um den Jugendnotdienst geht, ist das vielleicht sogar schon erfolgt)

    Derzeit kann der Staat in solchen Fällen in Deutschland daher nur dumm daneben stehen und zuschauen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass es zB 13 Jährige Intensivtäter gibt, wo die Polizei/Staatsanwaltschaft nur darauf wartet, bis endlich der 14. Geburtstag eintritt.

    Aber jeder Reformvorstoß wird sofort als „Kinderstrafrecht“ diffamiert und es wird so getan, als ob 12 Jährige ins Gefängnis kommen sollen.

  3. Da fragt man sich, ob man solche Kinder nicht besser in geschlossene psychiatrische Einrichtungen geben sollte. Da muss ja irgendwas hinter stecken, warum er sowas immer wieder macht.

  4. Ein Notdienst ist auch gar nicht ausgelegt für so ein Kind. Das ist eine Erstunterbringungs-Einrichtung wo evaluiert wird, was notwendig ist. Kinder haben da ein Dach über dem Kopf, bekommen Essen und saubere Kleidung und werden zur Schule geschickt, mehr ist nicht drin.

  5. Man könnte mal versuchen ihn in einem Heim irgendwo auf dem Land unterzubringen, wo er erst einmal 10km laufen müsste um den nächsten Kiosk zu erreichen. Aber das scheitert vermutlich auch daran, dass sein Bundesland keine ländlichen Regionen hat.

  6. Meine Mutter hatte so ein Nachbarskind. Jahre lang alle terrorisiert, bis irgendwann der Switch zu Gewalt kam und Messer genutzt wurden

  7. Wer mit 11 sowas abzieht hat offensichtlich ne üble Kindheit erlebt und einiges an Problemen. Aber auch einiges and Motivation und evtl sogar was auf dem Kasten.

    Dass das System sowas nicht auffangen kann ist eh klar. Leider hat man wenig handhaben in Deutschland was zu tun. Evtl braucht so jemand aber auch ne Aufgabe oder so? Ich glaub kaum, dass man den jemals in die Schule bekommt. Eventuell müsste man da mal bisschen außerhalb der Kiste denken.

  8. Sowas ist halt eine echt miese Situation. Was will man machen? In den Knast stecken ist offensichtlich kontraproduktiv und ich bin von geschlossenem Heim auch nicht überzeugt, aber ich bezweifle genauso das “engere Zusammenarbeit” irgendwas bringt (oder auch nur passiert).

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