Gamescom – Tausende für Snake-Klon: Warum Spieleförderung nicht zum Ampel-Aufreger taugt



Gamescom – Tausende für Snake-Klon: Warum Spieleförderung nicht zum Ampel-Aufreger taugt

by Banana_Joe85

10 comments
  1. Zitat:

    > Games-Förderung ist eine CSU-Erfindung
    Und zum Aufreger über die angebliche Geldverschwendung der Ampel taugen die angeführten Beispiele ebenso wenig. Zwar sind viele der Projekte in der aktuellen Legislaturperiode und damit unter der Federführung des BMWK mit Minister Habeck bewilligt worden, ihnen liegt jedoch eine Förderrichtlinie von 2020 zugrunde. Und damals lag die Spieleförderung noch in den Händen des Verkehrsministeriums unter CSU-Minister Andreas Scheuer, der gemeinsam mit der damaligen Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär (ebenfalls CSU) unter anderem mit einem denkwürdigen, schwertschwingenden Auftritt beim deutschen Computerspielpreis dafür warb.

  2. 170k für ein solches „Spiel“ zeigt nur, wie weit weg diese Förderungen vom Markt sind und wie wenig Ahnung die Politik von der Spielebranche hat.

  3. https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/Games/computerspielefoerderung-foerderrichtlinie.pdf?__blob=publicationFile&v=4

    Hier auch mal ein Link zu den Förderrichtlinien. Interessant dabei ist der Anhang 1.

    Besonders einfach dabei die Punkte

    – I.3 (deutsche Sprache)
    – I.4.a (Spielgestaltung greift deutsche Kultur, in dem Fall Popkultur, auf)

    – II.alles (ist nicht schwer, ein Spiel wesentlich in Deutschland und mit deutschen Absolventen entwickeln zu lassen)

    – III.alles (ja, keine Ahnung, “innovativ” und “kreativ” ist es halt schon, wenn man vom Raster in 3D wechselt)

    Wie der Artikel richtig anführt ist nicht dieses Spiel das Problem, sondern die Richtlinie. Da kann man einfach so vieles durchgehen lassen.

  4. Mmn wäre es bei sowas allgemein sinnvoller, durch Steuervergünstigungen bei den Einnahmen zu subventionieren, vor allem wenn das über Wirtschaftsförderung und nicht Kunstförderung läuft. Dann belohnt man nämlich die tatsächlich erfolgreichen Projekte und erlaubt Projekte mit geringeren Margen. Mit dem System werden einfach mal wieder die Schmarotzer belohnt, die wissen, wie man die Fördergelder gamed, während renomierte Studios wie MiMiMi dicht machen, weil sie nicht genug Gewinn abschöpfen. Bei ner Steuervergünstigung entscheidet wenigstens die Kundschaft, wo die Förderung landet und keine verkrustete Behörde.

  5. Alles taugt als Ampel-Aufreger. Würden die Leute rational nachdenken, würde vermutlich 90% des Ampel-Bashings ersatzlos gestrichen.

    Noch schöner ist hier natürlich, dass es sich bei der Förderung wohl um eine CSU-Erfindung handelt, und diese Situation damit vergleichbar mit Atomkraftwerken ist, deren Ende auch durch die CDU beschlossen wurde, und sich jetzt vor allem CDU-Wähler darüber aufregen.

    Also doch, eigentlich ist diese Förderung das klassische Aufreger-Thema gegen die Ampel.

  6. > Doch das zuständige Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bezweckt keine möglichst kreativen Projekte und innovativen Spielmechaniken, sondern will schlicht Arbeitsplätze in Deutschland erhalten und die weitere Abwanderung der Spieleindustrie ins Ausland verhindern. Flapsige Kommentare à la “das hätte man in Indien für fünf Euro entwickeln können” zeigen, dass ihre Autoren genau diese Zielsetzung nicht verstanden haben.

    > Und zum Aufreger über die angebliche Geldverschwendung der Ampel taugen die angeführten Beispiele ebenso wenig. Zwar sind viele der Projekte in der aktuellen Legislaturperiode und damit unter der Federführung des BMWK mit Minister Habeck bewilligt worden, ihnen liegt jedoch eine Förderrichtlinie von 2020 zugrunde. Und damals lag die Spieleförderung noch in den Händen des Verkehrsministeriums unter CSU-Minister Andreas Scheuer, der gemeinsam mit der damaligen Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär (ebenfalls CSU) unter anderem mit einem denkwürdigen, schwertschwingenden Auftritt beim deutschen Computerspielpreis dafür warb.

    > Ob es für Spielideen so einfach sein sollte, förderfähig für den Bund zu werden, sollte man zu Recht diskutieren und die Förderung dann nachsteuern. Genau das geschieht jedoch bereits unter der Ampelregierung. Ihr also je nach Gusto Untätigkeit oder Geldverschwendung vorzuwerfen, ist deutlich zu kurz gesprungen, denn die aktuell gültigen Richtlinien sind ein Überbleibsel der Vorgängerregierung.

    Bitte was? Schon die FDP kritisierte jahrelang die Games-Förderung in Deutschland. Eben weil die Kompetenz beim Bundesministerium für Verkehr und Digitales lag. Die Forderung eines eigenen “Bundesministerium für Digitalisierung” ist alt und bekannt.

    Habeck wollte die Games-Sparte dann auch in seinen Super-Ministerium haben. Keiner Zwang ihn diesen Schritt zu machen. Nun darf man ihm nicht kritisieren weil er die Regeln, welche auch seit Jahren in der Kritik stehen nicht änderte? Klar kann Habeck nichts für längst ausgezahlte Summen, aber was schaffte er in 3 Jahren seitdem er das Thema annahm?

    Zuletzt nur massive Kritik weil man das Games-Referat abgeschafften hat. Wo ist die Gemeinnützigkeit des Esports? Wo ist die Wachstums-Initiative? Dann einigt sich die Ampel auf 33 Millionen als neuen Fördertopf aber gibt diese an Claudia Roth welche sowieso nie etwas umsetzt (siehe Koaltionstracker) und sich dann erst mit Habecks Ministerium absprechen muss. Die erste Umsetzung für eine neue Richtlinie hat man bis Ende März sowieso schon verschlafen. Eine größere Nebelkerze hat es wohl noch nie gegeben. Da wird kein Cent bis zur nächsten Regierung fließen aber ist eine schöne PR Nummer für die Gamescom.

    Wenn ich die Politik/Richtlinien meiner Vorgänger übernehme teile ich deren Ansichten oder will keine Arbeit investieren diese groß zu verändern. Damit ist die Kritik natürlich berechtigt. Genauso wie beim Vorgänger. Habeck kam nun (erneut passend) zur Gamescom mit einer Reform an welche der Branchenverband verdammt kritisch betrachtet (und weiter am sog. Kulturtest festhält). Die “entweder/oder” Förderung von Bund und Länder wäre ein weitaus besserer Beitrag gewesen als diese Schutzschrift für Habeck.

  7. Bei aller Kritik an der FDP, verstehe ich mittlerweile schon, dass sie die Schuldenbremse einhalten wollen, wenn man sich dieses inkompetente mit Geld um sich werfen der Politik anschaut.

    .. mal unterstellt, dass das tatsächlich die Sorge der FDP ist und nicht bloß das prinzipielle Festhalten an ser Schuldenbremse.

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