Nur wer Tariflohn zahlt, bekommt Aufträge vom Bund



Nur wer Tariflohn zahlt, bekommt Aufträge vom Bund

by Seppl0815

12 comments
  1. Na ob da nicht unser geschätzter Finanzminister noch ein Problemchen finden wird?
    Oder vielleicht hat ja auch der Justizminister nen frischen Fuffi unterm DJ-Pult gefunden und erklärt das ganze für nicht Rechtens.

  2. Achtung: Referentenentwurf, das ist die Meinung der Fachleute.

    Jetzt ist es an den Politikern (v.a. der regierungsinternen Opposition), das ganze Ding bis zur Unkenntlichkeit zu entstellen. :>

  3. Um zu wirken, müsste dies auch für Subunternehmer gelten. Dies zu überprüfen ein gigantischer Aufwand. Und ohne Subunternehmer (oft mehrstufig) geht auf dem Bau nichts.

  4. Ich arbeite mit Bundesmitteln und es nahezu unerträglich.

    Bei sämtlichen Ausschreibungen wird fast ausnahmslos immer der billigste Ramsch-Anbieter genommen, der seinen Leuten einen Scheiß zahlt. Aber natürlich macht der auch nur 50% der Arbeiten selbst, für den Rest wird der Sub vom Sub des Sub engagiert, der es für noch weniger als wenig macht. Kurz vor dem Zuschlag ist der Einkauf dann noch verpflichtet, nach einem Rabatt zu fragen. Herrlich.
    Am ersten Tag auf der Baustelle kommt der Auftragnahmer dann IMMER direkt mit einem Paket von Nachträgen. Natürlich dauert dann alles länger und ist am Ende selbstverständlich teurer als geplant.
    Das ist derart schlimm, dass sich große, tarifgebundene Unternehmen mit vernünftiger Mannschaften und guten Strukturen gar nicht erst bewerben, weil sinnlos. Dass man mit guten Löhnen am Ende sogar Geld sparen kann, leuchtet den Verantwortlichen natürlich nicht ein.

    Dafür wird bei den Beschäftigten ganz genau geprüft. 10 Euro für einen Blumenstrauß aller 10 Jahre zum Dienstjubiläum? Du spinnst wohl! Kaffee? Hol mal 3 Angebote ein und dann wird die Soße nur ausgeschenkt, wenn externe Gäste zur Beratung kommen. Schließlich arbeiten wir mit Steuergeldern.
    Solche Dinge prüfen dann teilweise Leute mit einer B-Besoldung. Hauptsache wieder paar Cent gespart, während in den obigen Beispielen Hunderttausende oder gar Millionen verbrennen.

  5. Könnte ja witzig werden, wenn Bundes-Behörden dann keine Briefe via der deutschen Post verschicken dürfen.

  6. Das es alles so kompliziert und bürokratisch ablaufen muss :-/…

    In meiner naiven Wunschvorstellung, könnte man viel mehr Tarife allgemeingültig erklären und wo das nicht geht, den Tarif “als Anker” ansehen (Gehalt/Urlaub/… muss mind. X% vom Tarif sein).

  7. Wunschdenken.

    Schon jetzt gab es in öffentlichen Ausschreibungen den Passus, das sich verpflichtet wird, tariflich zu zahlen.

    Hat mein damaliger Chef auch fröhlich unterschrieben.

    Er hat 600€ unter dem Tarif gezahlt.

  8. Tariftreue ist bei nahe zu allen öffentlichen Ausschreibung wesentliches Vergabekriterium.
    Es ist doch recht ermüdend immer von Journalisten belehrt zu werden, diejenigen, die fast immer die geringste Sachkenntnis haben.
    Es macht wirklich keine Freude mehr, diesen Quark zu lesen. Der moderne Journalismus entlarvt leider gar nichts.
    Vielleicht sollte man eher mal über die Modalitäten des Werkvertrags sprechen. Untervergabe ist das wesentlichere Problem.
    Wenn der Sub kommt, dann ist die Tariftreue bei der Vergabe irrelevant. Als Bauherr oder eingesetzte Bauleitung kann ich teilweise nicht einmal mehr feststellen, wer auf meiner Baustelle tätig ist. Wie die Beteiligten bezahlt werden, das steht auf einem ganz anderen Blatt.

  9. >So will Arbeitsminister Heil Nachteile ausgleichen.

    Dachte immer für die öffentliche Hand zu arbeiten sei bereits ein riesen Nachteil. Scheinbar nicht die beste zahlungsmoral

    >Über ein Viertel der Betriebe schätzt das Zahlungsverhalten der öffentlichen Hand als schlecht oder sogar sehr schlecht ein. Bei den privaten Auftraggebern finden das nur rund 5 Prozent. Die Hälfte aller Baufirmen berichtet, dass öffentliche Auftraggeber Zahlungsfristen um bis zu einem Monat überschreiten.10.06.2024

    [ZDB](https://www.zdb.de/meldungen/baugewerbe-kritisiert-schlechte-zahlungsmoral-der-oeffentlichen-hand#:~:text=%C3%9Cber%20ein%20Viertel%20der%20Betriebe,bis%20zu%20einem%20Monat%20%C3%BCberschreiten.)

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