Hallo, ich bin plötzlich ins Gärtner-sein gestolpert. Jahre nach einem Gartengrundstück gesucht, lange nichts gefunden und innerhalb eines Monats ist es losgegangen. Und dann auch noch so ein riesen Grundstück mit 1500-2000qm (je nachdem wen man fragt). Wir wollen zum Großteil erstmal Rasen, ist auch schon gesäht und wächst so vor sich hin. Nur mit Büschen und Beeten bin ich mir super unsicher. Pflanze ich einfach hin, worauf ich Lust hab? Gibt es Pflanzen, die sich nicht mögen? Wie legt man sowas (vor allem im Hinblick auf den Wald) gut an? Die Fragen kreiseln und ich hab Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, wenn sie recht uninformiert sind. Meine Frage: Wie habt ihr angefangen? Euch informiert? Gibt's Tipps?

by Annabett93

7 comments
  1. Hast du denn schon eine Laube oder Strom auf dem Grundstück? Ich würde mich ja erstmal um die Infrastruktur kümmern bevor alles zuwächst. Jetzt tut ein Leerrohr verlegen noch nicht so weh wie später. 🙂

  2. Immer wenn mir meine eigene Armut vor Augen geführt wird muss ich leise weinen.

    Wenn ihr 2 k qm nur Rasen wollt habt ihr offensichtlich einen recht großen Rasentraktorfetisch.

    Aber Spaß bei Seite.
    Kommt drauf an was ihr wollt: ist das Grundstück allein stehend zu dem ihr erst 45 min pendeln müsst oder in Radfahrentfernung? Soll es ein Spielplatz für Kinder werden oder intensiver Nutzgarten?
    Also grundlegend: wir brauchen mehr Infos.

    Ansonsten hab ich in meinen Garten einfach nach gut Dünken losgelegt, mit alten Balken eine Pergola gebaut, aus Feldsteinen eine Mauer. Ich bin da ein recht großer Freund eines “wilden” Gartens, mit Blumenwiese, etc.
    Also grundlegend 2: Steht ihr auf englischen Rasen und darf kein Laubblatt im Garten sein oder soll es schon “naturnah”/wild sein?

  3. Erstmal gucken was das für ein Grundstück ist.

    – Was für Boden? Sand, Torf, Lehm, Waldboden…
    – Wo ist immer Sonne, wo ist nur Schatten
    – Nass oder trocken
    – Wetter: habt ihr im Winter eher 0°C oder -25° und nen Meter Schnee
    – frei oder geschützt (also rundrum Wald oder nur eine Seite)

    Und so weiter… damit kann man zumindest schon mal ne menge Fehlkäufe vermeiden.

    Kommt ja auch drauf an was ihr machen wollt, wie weit das weg ist usw.

  4. Als kleine “Weisheit”: Die meisten Nutzpflanzen sind auch ganz Hübsch anzusehen. Was du heute noch nicht zu nutzen weißt, kann später ein Segen sein. Stauden sind hübsch und unkompliziert. Für die nassen Ecken ist Rhododendron gut. Für das Gegenteil Oleander. Pflanze Bäume so, wie sie in 50 Jahren stehen werden. Rasenfläche ist tot. Mach dazwischen Blumenwiese. Sieht auch spitze aus. Und Kirschlorbeer = schlecht!

    Edit: Und: Sortenvielfalt! Das Geheimnis für Obst den Ganzen Sommer ist, die richtigen Sorten mit den richtigen Erntezeitpunkten zu wählen. So verhagelt es einem auch nicht gleich die ganze Ernte.

  5. Such mal nach “Auf 300 qm Gemüseland den Bedarf eines Haushalts ziehen”. Ist ein etwas älteres Büchchen, was das Gärtnern recht umfassend beschreibt, mit Anbauplänen, Bedarf, Lagerung, Anlage, und Nachschlagewerk.

    Ansonsten: 1000-2000 m² aktiv komplett bewirtschaftet sind viel. Ich habe ein kleines Feld mit 2000 m², da habe ich dieses Jahr 250 Kilo Kartoffeln, 10 Kilo Trockenbohnen und 4 Kilo Hirse geerntet. Dazu noch etwa 100 Kilo Weizen (zu dünn gesät, eigentlich eher Richtung 3-400), und es stehen noch endlos Sonnenblumen, Blühmischungen und Weißklee.

  6. Mein Wissen hab ich durch viele Gespräche mit anderen Gartenbegeisterten angesammelt… und vom googeln wenn eine spezifische Frage bei mir aufkam.

    Meine Empfehlung: Sich informieren was jede Pflanze für einen “Nutzen” hat und ob sie heimisch ist. Viele Neophyten sind zwar oft hübsch, aber für das Ökosystem hier bei uns nicht nur meist unnütz (Schmetterlingsflieder/Sommerflieder), sondern sogar schädlich… und meist besonders schwer wieder los zu werden (ich sag nur Japanischer Knöterich – eine Plage und unmöglich wieder los zu werden. Bei vielen Ziergräsern ist es ähnlich).
    Forsythie -also die klassische Osterstrauchpflanze, ist auch ein Neophyt und für unsere Insekten und Bienen völlig nutzlos… stattdessen kann man die “Kornelkirsche” anpflanzen. Sie blüht ebenfalls ab Februar mit vielen kleinen, kräftig gelben Blüten. Sie ist heimisch (aber fast ausgerottet), bienenfreundlich, bringt dir Früchte (aber keine Kirschen), sie wächst hoch, aber nicht schnell und man kann sie entweder zum Baum, Strauch oder Hecke “formen”.

    Konzentrier dich am besten erstmal auf heimische, winterharte, bienen- und insektenfreundliche Pflanzen. Gibt dir eine gute Startrichtung und kannst kaum was falsch machen.
    Allgemein ist gut zu wissen -wie sieht die Pflanze/der Garten an der Stelle in 5 Jahren dann aus? (wie groß wird das Gewächs)… und werde ich es wieder los wenn ich umplane?

    Plane den Garten für alle Jahreszeiten, sodass immer was blüht und du immer deine Freude dran hast (die Arbeit hast du so oder so, ob es blüht oder nicht)… jetzt ist übrigens die Zeit die Frühblüher in die Erde zu bringen.

    Fange am besten erstmal klein und einjährig an. (Gemüsegarten, Blumenbeet mit saisonalen, aber leicht wieder auspflanz- und versetzbaren Pflanzen) So kannst du das erste Jahr erstmal “Erfahrung” sammeln und planen.

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