Diskussion über Prostitutionsgesetz: Union wirbt für Sexkaufverbot



Diskussion über Prostitutionsgesetz: Union wirbt für Sexkaufverbot

by kiru_56

33 comments
  1. Markus Söder (57, CSU): “Wir setzen auf Technologieoffenheit statt Ideologie. Die Prostitution muß weg.” /s

  2. Am besten noch schwedisches Model, damit die Lebenspartner als Zuhälter verhaftet werden können /s

  3. Freier sind keine Genossen, Zuhälter gehören… argumentativ entkräftigt.

    Die Union ist natürlich trotzdem Schmutz und wird mit ihren regressiven, moralistischen Forderungen wahrscheinlich wieder vor allem den Schwächeren, hier also den Prostituierten, schaden.

  4. Spannendes Thema, nur ob es so hilf ist die Frage.

    Man braucht nur schnell im Netz gucken, wo andauernd Amateure das Ganze umgehen indem sie es als “Taschengeld” deklarieren.

    Ich will ja nicht die Person sein, die sowas vorschlägt, aber es gibt da etwas das nennt sich Kontrollen und das sollte in einer so problematischen Industrie warscheinlich wirkungsvoller sein als sie in den untergrund zu verlagern…

  5. Zum Glück gehen Unionswähler lieber in die Kirche statt ins Puff. Die werden natürlich auch weiterhin nicht zu (dann illegalen) Prostituierten gehen, die es schon vor der Liberalisierung deutschlandweit gab.

    Viele der Probleme, die Menschen mit Prostitution (zurecht) haben sind schon jetzt illegal. Ich bin mir nicht sicher, ob man die Situation verbessert, wenn man diese Tatbestände noch illegaler macht. Evtl wäre eine stärkere Anwendung des bereits geltenden Rechts zielführender.

  6. Das “Nordische Modell” führt praktisch nur zu einer Verschlechterung der Situation von Sexarbeiter*innen. (Meist Frauen, oft migrantisch.)

    Natürlich muss es mehr, niedrigschwellige und auch aufsuchende, Ausstiegs- und Beratungsangebote geben. Aber sowas hier vernichtet nur ihre letzte Autonomie und sicheren Arbeitsbedingungen.
    Das ist nur eine weitere Variante des reaktionären Backlashes, hier getrieben von SWERFs und oft auch TERFs.

    Anstatt bestehende Gesetze umzusetzen … Natürlich sollte man in Sachen Ausstieg auf Aussteiger*innen hören. Aber bei “Wie können wir die Situation verbessern” vielleicht eher auf Vertreter*innen der Betroffenen? zB den BesD?

    Und was natürlich auch “Menschen werden aus Systemgründen in Berufe gebracht, in denen ihre Umstände nicht gut sind” verhindern würde: Bedingungsloses Grundeinkommen. Soziale Absicherung statt Verboten. Aber das ist mit CSAfDU schwierig.

    (Außer natürlich es geht um die absolut unmenschlichen Bedingungen in der “Fleischverarbeitung” oder landwirtschaftlichen Saisonarbeiter*innen. Da kann man nix machen … Eindeutig eine reaktionäre Sexualmoral, kein Interesse daran, Menschen wirklich zu helfen.)

    (Ich war jahrzehntelang mit Sexarbeiterinnen privat liiert und habe immer noch viele im Freundeskreis, und ich bin völlig entgeistert, was da an wilden Mythen in der Politik rumgetrollt wird.)

  7. Es gibt viele Menschen, die durch Gewalt oder finanzielle Zwänge zur Prostitution gezwungen werden und das ist ein großes Problem.
    Da ich bezweifle, dass die Union gleichzeitig mit dem Verbot das soziale Sicherheitsnetz stärken will, würden Betroffene vermutlich nur in die Illegalität getrieben und damit noch mehr Gefahren ausgesetzt werden.

  8. Wie verbessert man das Leben von Sexarbeitenden? Richtig, indem man sie wieder in den Untergrund treibt. Aber es wäre dann ja nur für die Kundschaft illegal, hurra, das macht es gleich viel besser. Vergewaltigung muss ein Strafmaß signifikant unterhalb dessen für Mord haben, weil sonst ja angeblich die Hemmschwelle sinken würde, das Opfer auch noch zu töten – aber hauptsache wir machen das Wahrnehmen sexueller Dienstleistungen illegal, sodass nach gleicher Logik die Hemmschwelle für Gewaltverbrechen an Prostituierten sinkt. Nur echt von Fritze “Vergewaltigung in der Ehe soll kein Straftatbestand werden” Merz und seinen Anhängseln.

    Aber wen wundert’s noch, die Union profiliert sich doch seit Jahren nur noch abwechselnd als AfD Light oder als Prohibitionspartei. Dass das Overton-Fenster inzwischen so weit rechts ist, ist echt bedrückend. Wenigstens haben wir noch die FDP, die das Rauchen mit Kindern im Auto nicht verbieten will weil es ja sowieso kein vernünftiges Elternteil tun würde, die SPD, die außer Rentenpaketen und Nancys feuchten Überwachungsträumen nichts zustande bringt, und die Grünen, die vor lauter Sündenbocktum keine Zeit für das Ausarbeiten von eigentlich sinnvollen aber schlecht formulierten Ideen haben. Scheiße auch, wird sicher spaßig

  9. Prostitution wird es immer geben, ein Verbot würde nur dazu führen das man sie nicht mehr so leicht kontrollieren kann. Natürlich hat Prostitution auch viele Schattenseiten doch dem kann man mit Gesetzen und Kontrollen entgegenwirken. Die Moralisierung von Sex lehne ich ab, für mich ist das Verkaufen des eigenen Körpers genauso legitim wie auf dem Bau zu arbeiten.

  10. Den Straßenstrich einzustampfen, meinetwegen, das ergibt noch irgendwo Sinn, weil da einfach viel (illegales) unterm Tisch passiert.

    Aber wenn man die gesamte Prostitution verbietet wird man absolut garnichts erreichen. Verwirrter Vorschlag.

  11. Hä ich dachte die grünen sind die verbotspartei?
    Genderverbot, “sexkaufverbot”. Ja was nun? Lügt dir populistische cdu etwa? Nein! Doch! OOOOOHHH

  12. Rückwärts Immer, vorwärts Nimmer!

    Wieder mal ausgelebter Frauenhass unter dem Deckmantel der Moral.

    Aber das Nordische Model betrifft doch nur die Kunden, sagen sie..
    Ja aber wo gehen die Kunden dann hin?
    Nicht ins saubere Laufhaus mit sicherheitsdienst, oder der gut vernetzen online anbieterin, die sich über Problemkunden mit anderen austauscht und Zugang zu support netzwerken hat, sondern zur verängstigten Zwangsprostiuierten, die aus Angst vor Abschiebung nicht zur (sowieso schon wenig hilfsbereiten) Polizei kann und deren Einnahmen bei der organisierten Kriminalität landen.

  13. Spannend wie ein Thema welches Linke immer hassten und man über die Liberalen schimpfte nun verteidigt wird weil die Union das Verbot fordert. Als Europas Bordell sollte Deutschland vielleicht mal was tun. Man kann nicht dauerhaft meinen Männer behandeln Frauen wie Dreck oder Femizide sind am steigen während man es verteidigt Frauen als Ware zu betrachten. Leute heulen über TikTok welche die AfD pusht aber weigern sich den gleichen Vergleich zwischen Sex als Konsumgut und die Behandlung von Frauen zu machen.

    Ist ein gesellschaftliches Thema welches komplett in die obszöne Ecke gehört. Freier sollten als die Loser gelten die sie sind. Alleine schon dass junge Männer es für nötig halten solche Dienste in Anspruch zu nehmen weil sie beim ersten Mal mit ihrer Freundin loslegen wollen wie im Porno zeigt was für eine komische Entwicklung wir machten. Sex wird nun mehr als Performance betrachtet anstatt gemeinsam erlebt zu werden.

    Es gibt Jobs, für die gibt es einen Markt aber als Gesellschaft wollen wir sie nicht. Genauso wie Waren oder Dienstleistungen. Gibt genug Leute welche als Auftragsmörder arbeiten würden. Selbst wenn die nur die “bad guys” killen oder wie in den USA als bounty hunter aktiv wären finden die meisten der Staat sollte sowas unterbinden. Prostitution gehört dazu weil es als Gesamtzweig die Gesellschaft schädigt. Die Frage ist nur ob es realistisch umgesetzt werden kann oder ob man Lücken offen lassen sollte.

  14. Ich habe so ~10 mal diese Dienste in Anspruch genommen und z.B. das Verbot für kondomfreien Sex ist die meisten so oder für kleinen Aufpreis egal. Hier regelt der Markt und wer bestehen will hat wenig bis keine Wahl.

    Die Sexarbeiterinnen werden von den Vermietern ebenfalls ausgebeutet. 1000€+ die Woche für eine Wohnung sind da normal.

    Auch ist das Gewerbe von Frauen aus dem Ausland dominiert. Auf 20 Sexarbeiterinnen kommt eine Deutsche. Wo die deutsche Sexarbeiterin effektiv strafrechtlich bei einem Verbot belangt werden könnte, tauchen ausländische Frauen wohl einfach unter.

  15. Kann irgendjemand mal verlässliche Zahlen dazu liefern, welches System nun mehr Zwangsprostitution produziert?

    In Deutschland gibt es wohl bis zu 400.000 Prostituierte. Aber nur 40.000 sind angemeldet. Und selbst bei denen sind 80 % ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Da ist es sehr gut denkbar, dass eine sehr hohe Dunkelziffer von Zwangsprostitution existiert. Und dazu viel mehr Menschen aus ganz Europa in die deutsche Prostitution geführt werden als wenn Prostitution illegal wäre.

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