Trinkgeld: Wenn selbst der Imbiss Trinkgeld will



Trinkgeld: Wenn selbst der Imbiss Trinkgeld will

by Gandhi70

27 comments
  1. >Wenn Magdalena Augustyniak in Berlin ins Café geht, ist sie immer häufiger irritiert. Selbst wenn sie nur einen Donut kauft, wird sie nach Trinkgeld gefragt. Nicht vom Verkäufer selbst, aber vom Kartenlesegerät, das vor dem Bezahlen fragt: 25 Cent, 50 Cent oder ein Euro? Alternativ kann sie einen eigenen Betrag auswählen oder aber kein Trinkgeld geben. Um diese Option zu finden, müsse man aber oft ganz genau hinschauen, so klein sei sie auf vielen Displays abgebildet. 

    So bequem Kartenzahlung auch ist, mit Bargeld wäre das nicht passiert…

  2. Mein Highlight war auf der Theke bei einem Cafe im Einkaufszentrum die Schilder “Self Service” und “Tip Please :)” nebeneinander, kombiniert mit einem dieser Karten-Terminals, das automatisch 15% vorschlägt.

    Leute, ich hol mir selber einen mittelmäßigen kleinen Cappuccino für 4,30€ von der Theke, ich glaub es hakt.

    Ich habe mir angewöhnt, dass immer, wenn ich so ein Terminal kriege, es automatisch 0% werden. Das sind amerikansche Verhältnisse, und das soll hier nicht einreißen.

  3. *”Für die Gastronomen trägt das im für sie besten Fall dazu bei, dass die Angestellten durch das höhere Trinkgeld zufriedener mit ihrem Job sind, ohne dass man diese Kosten als Arbeitgeber tragen muss”, sagt Hoffmann. In einer vom Personalmangel geplagten Branche ist das womöglich ein schlauer Schritt.”*

    lol. Womöglich wäre es auch ein schlauer Schritt wenn Herr Hoffmann mal den Schritt in eine neue Branche wagt.

    Er erwähnt doch selber die USA, wie zur Hölle kommt er zu den Schluss dass ausgerechnet Trinkgeld jetzt unseren Fachkräftemangel beseitigen könnte und wie kommt er zu dem Schluss die Angestellten wären in so einen System glücklicher?

    Forscht der wirklich oder haut der einfach mal so raus was ihm in seinen bwl-Sinn kommt?

    Aber klar, Mindestlohn von 2,5$ und totale Abhängigkeit von der Gutmütigkeit der Gäste hat eindeutig positive Effekte. Beispiele gibt es auch auf Reddit genug, man denke an all die Beispiele von völlig aggressivem Servicepersonal welches beleidigend wird oder damit droht einfach mal ins essen zu spucken wenn man nichts oder deren Einschätzung nach zu wenig gibt. Kann’s kaum erwarten.

    Und da sind ja noch ganz andere Probleme. Was ist in Krankheitsfall? Genau, finanzieller Ruin wenn du aufs Trinkgeld angewiesen bist aber es nicht bekommen kannst. Man klingt das geil.

    Nein, also ich bin da ganz bei BWL-Hoffmann: steigende Mindestlöhne, bessere Arbeitsbedingungen und dieser ganze linke Firlefanz werden ganz sicher nicht dafür sorgen dass das Personal zufriedener wird oder sich überhaupt erst finden lässt – eine weitere Abhängigkeit und noch mehr mentaler Druck durch Ungewissheiten hingegen, ja das könnte womöglich ein schlauer Schritt sein.

  4. Am lustigsten fand ich das online Portal für Kino Tickets mit diversen Buttons, um alles zwischen 5-25% Trinkgeld zu geben

  5. Lösungen zu Probleme die wir nicht haben und nicht funktionieren.
    Die USA macht es vor und ist ein schlechtes Vorbild.

  6. Mein Favorit war: wir rufen an und bestellen das Essen zum abholen (keine extra Wünsche alles wie auf der Karte) , ich fahr hin, such nen Parkplatz, geh rein, der Vogel kommt und sagt Hallo, ich sag, dass ich bestellt habe, er geht in die Küche holt es und nennt den Betrag. Ich sag mit Karte, er wartet kurz, ich reagier nicht, er wiederholt den Betrag und tippt ihn ein, ich Zahl und geh, er sichtlich angepisst.

    Sorry Kollege aber das war jetzt keine Arbeit die ein Trinkgeld rechtfertigt, 2 Meter in die Küche und raus und eine Zahl nennen……

  7. Seit dieser Schwachsinn hier immer mehr gepusht wird, hab ich generell aufgehört Trinkgeld zu geben.

    Ich verstehe, dass ich mich damit beim Servicepersonal unbeliebt mache, aber ich hab da einfach keinen Bock mehr drauf.

  8. Der Schwabe und Informatiker schaut, ob man bei “eigenen Betrag angeben” auch negative Beträge oder Prozentsätze eingeben kann.

  9. Trinkgeld ist mittlerweile das systematische Auslagern der Gehaltsverhandlungen an den Kunden

    Überzeugt mich vom Gegenteil…

  10. Muss man Trinkgeld versteuern?

    Wenn das so überhand nimmt mit den Terminals dann wird das vermutlich spätestens ab dann versteuert.

    Ich gebe wenn ich sowas sehe direkt kein Trinkgeld. Dreistigkeit bekommt nichts

  11. Weil ich lange genug selbst in der Gastro geackert habe, gebe ich immer etwas Trinkgeld, wenn ich in ein Restaurant oder Café gehe. Meistens aber auch nur, weil ich weiss wie wenig die lokalen Gastronomen bezahlen und wie sehr das Personal (das oft Schüler/Student ist und/oder noch einen zweiten Job hat) drauf angewiesen ist…

    Das Phänomen, dass man neuerdings für jeden Mist Trinkgeld bezahlen soll, geht halt meistens von den Arbeitgebern aus. Arbeitgeber sind halt 0 gewillt, entsprechende Löhne zu bezahlen. Staatlich festgelegte Mindestlohnerhöhungen sind quasi die einzige Lohnerhöhung die in der Branche je stattfindet.

    Es wird sich immer rausgeredet, wenn es um eine Erhöhung geht, weil: “Man bekommt ja noch Trinkgeld” – als ob das nicht von meinen Gästen abhängig wäre.

    Das ganze System ist einfach so toxic. Du bist auf das Trinkgeld angewiesen, bist dann enttäuscht, wenn es wenig ist, obwohl man das den Gästen ja nicht vorwerfen kann und der Chef profitiert davon noch, weil er dir das Trinkgeld immer wie so ein Möhrchen vors Gesicht hält.

  12. Ich bleibe dabei Trinkgeld gibt es für ausgezeichneten Service (beim Umzug Studenten haben sich buckelig getragen) dafür gabs dann 100€ extra, aufmerksamen Service (dem Hund Wasser anbieten im Restaurant) und beim Essen gehen runde ich um 2.5 € auf (essen gehen im Sinne von eine Cola und fancy Salat). Habe ich Handwerker über mehrere Tage im Haus kaufe ich Frühstück und Getränke über den Tag. Das war’s. Sonst gebe ich nichts. Nirgendwo.

  13. Als Lehrer werde ich in Zukunft auch nur noch nett zu den Kindern sein, wenn mir jeder Vater auf dem Elternsprechtag einen Fuffi zuschiebt. /s

    Trinkgeld ist Scam.

  14. Ich finde es so dreist, dass ich bei Karten-Terminals an der Theke einfach niemals Trinkgeld gebe. Wofür auch? Habe kein Geld zu verschenken.

  15. Seit ich in der Osteria so ein Gerät mit voreingestellten Trinkgeldern unter die Nase gehalten bekommen habe, bin ich da nicht mehr hin. Ich fand es so frustrierend, dass mir durch die Erwartungshaltung und die unverschämt hohen Prozente jede Freude am freiwillig Trinkgeld geben genommen wurde.

  16. In Hurghada wollte der Ägypter, die den Koffer von der Check-in-Waage einen Meter weit aufs Förderband hievt, Trinkgeld 😅

    Made my Day!

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