Munitionsbergung im Dethlinger Teich | Die Nordreportage | NDR Doku



Munitionsbergung im Dethlinger Teich | Die Nordreportage | NDR Doku

Feuerwerker Maik Borneck gibt seinen Kollegen ein Zeichen. Er hat Munition entdeckt! Ganz vorsichtig schiebt er Erde zur Seite und legt die Granate per Hand frei. Der Angestellte einer Kampfmittelbergungsfirma trägt Schutzanzug und Atemmaske. Die Sicherheitsmaßnahmen sind extrem hoch. Die Munition könnte chemischen Kampfstoff enthalten. “Wir bergen hier fast jeden Tag Munition, die wir so nicht erwartet haben. Gibt es nicht`, gibt es hier nicht!”, sagt Räumstellenleiter Heiner Hoormann.

Diese und weitere Dokus findet ihr auch in der ARD Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/

Der Dethlinger Teich ist eine ehemalige Kieselgur-Grube im Landkreis Heidekreis, in die laut niedersächsischem Umweltministerium während des Zweiten Weltkrieges und danach mehr als 100.000 hochgefährliche Giftgas- und Sprenggranaten der Wehrmacht entsorgt wurden. Seit Oktober 2023 werden diese geborgen und entsorgt. Gut fünf Jahre soll die Räumung dauern. Schon nach einigen Monaten wurden laut Umweltministerium rund 20.000 Kampfmittel gefunden, viel mehr als erwartet.

Wenige Kilometer weiter in Munster steht die deutschlandweit einzige Vernichtungsanlage für chemische Waffen. Hier wird die Munition unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen vernichtet.

Als einziges Kamerateam ist “Die Nordreportage” bei der Räumung dabei, begleitet die Feuerwerker bei ihrer gefährlichen Arbeit und zeigt den Weg der Munition: von der Bergung bis zur Vernichtung.

Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.

Mehr dazu:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_nordreportage/Gefahr-aus-der-Tiefe-Munitionsbergung-im-Dethlinger-Teich,sendung1480034.html

Erstausstrahlung: 26.09.2024

#ndr #doku #munition

41 comments
  1. Sind chemische Kampfstoffe im Krieg nicht verboten? Wieso hat man solche Bomben auf Deutschland abgeworfen und wo bleibt die Aufarbeitung bzw. der Aufschrei? Ach so, nur wir waren ja angeblich die Bösen

  2. Oh je, was das kostet… und was da noch in Ost- und Nordsee liegt…
    Hat auch alles noch nicht gereicht, die hören einfach nie auf Krieg zu spielen.
    Beim nächsten Krieg muss wahrscheinlich auch nichts mehr beräumt werden…

  3. Phosgen ist echt nicht ohne aber noch heute Grundstoff für Syntheseprozesse in unser Chemischen Industrie. Man sollte mal die Volumina und Sicherheitsvorkehrungen von beiden vergleichen. Bei keiner Phosgenanlage hat man diese in diesen Ausmaß.😅

  4. Eine tiefe Verbeugung vor diesen mutigen Leuten von einem ehemaligen ABC-FachV des KatSchutzes und Chemikers. Ein Studienkollege meines Arbeitskreises an der Uni arbeitete bei der GEKA bis es einer üblen Explosion mit mehreren Toten kam…
    Wie sagte ein ehemaliger Chef so gerne: Dreck machen ist immer geil und alle profitieren und applaudieren. Den Dreck der Vorgänger wegmachen ist das genaue Gegenteil und wenig hoch angesehen und glamourös…

  5. Solche Reportagen finde ich klasse!!!
    Wer kommt / darf schon als „ Normalbürger“ dorthin gehen, und den Arbeitern über die Schultern schauen.
    Von solchen „ Löchern“ in der Munition „ abgelegt „ wurde gibt es bestimmt noch einige in Deutschland.

  6. Respect an die Männer die mit dem Teufelszeug jeden Tag zu tun haben. Nach all den Jahrzehnten im Dreck mit unbekanntem Zeug hantieren. Euch allen viel Glück das jeder Abends unversehrt wieder Daheim sitzen kann.

  7. Moin Moin , war beim Bund von 89 -97 , kenne die Gegend um Munster und Bergen somit ganz gut , wir als Mörserkompanie waren sehr oft auf dem Übungsplatz Munster Nord zum Gefechtsschießen, ich als Schütze auf dem Trupp ,dann als Fahrer der Munition und später als MunTrpFü mit Sachkundelehrgang Teil 1 und 2 kann da auch etwas die Gefahren die herrschen sehr gut einschätzen und weiß was davon Ausgehen kann , uns wurde über den Teich auch sehrviel durch unseren Spieß erzählt , der unser Batallion mit aufgebaut hatte war also ein alter Hase .
    Also ist schon erschreckend was damals dort einfach sorglos im Boden verbuddelt wurde.
    Danke an Euch das Ihr dort für die sichere Entsorgung und wiederaufbau im Anschluß Eures Jobs sorgt .Auch danke ans Team des NDR .Grüße aus dem Kreis Minden -Lübbecke am Wasserstraßenkreuz und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal.

  8. Bei 09:05 wird davon gesprochen, dass die Schutzanzüge gasdicht sind. Wir bei der Feuerwehr bezeichnen diese Art von Schutzkleidung als Körperschutz Form 2, flüssigkeitsdicht, jedoch nicht gasdicht. Bitte klärt mich auf, wenn das hier anders ist, evtl. liege ich ja falsch.

  9. Spannend wäre natürlich noch zu erfahren wie die vermaledeiten Kampfstoffe unschädlich gemacht werden. Ansonsten interessanter Einblick. Mal wieder was gelernt

  10. Ganz tolle Doku👍
    Echt spannend. Ich wusste gar nichts von diesen Arbeiten dort. Ich höre den ganzen Tag NDR2 Radio und habe Dethlingen immer mal wieder wegen Sperrungen im Verkehrsfunk gehört. Jetzt wird es immer für mich mit den Bildern dieser Doku verbunden sein. Ein wirklich toller Bericht, über die stillen Helden des Alltags.
    Die Arbeit der Geka ist aber auch mega spannend zu sehen.
    Für solche Dokus zahle ich gerne meinen Rundfunkbeitrag und nicht für das Traumschiff oder den Fernsehgarten.

  11. super diese Vorsehung im Umgang mit diesen Gefährlichen Kampfstoffen . was die für eine Chemie scheiße hinterlassen haben von diesem Unnützen Krieg..war selbst in der Kampfmittelräumung Tätig.das hat nichts an Gefährlichkeit verloren im gegenteil. je älter desto Gefährlicher wird der Kampfstoff das Reagiert ja auch Chemisch .nicht nur diese Chemie Granaten auch die üblichen die mit TNT gefüllten sind ist nicht harmlos..denn TNT ist Krebserregend .dann gibt es noch Phosphor,was auch sehr gefährlich ist 1 Giftig 2 Brandgefahr wenn Sauerstoff daran kommt…

  12. Echt krass, was dort in den letzten Jahren aufgebaut wurde. Ich war bis 2021 regelmäßig dort um die Wartungen an den Stromerzeugern durchzuführen. Damals war das Objekt noch lange nicht so groß. Respekt an die Kampfmittelräumer, die dort täglich ihre Gesundheit und ihr Leben riskieren. 💪🏽💪🏽
    Ich durfte damals einmal selbst erleben, wie Radfahrer an den geschlossenen Schranken vorbei gefahren sind. Die waren sich der potenziellen Gefahr offensichtlich nicht bewusst. 🤦🏻‍♂️

  13. interessant.. was ich mir grad (mal wieder) denke ist wo sind die emanzipierten, starken, unabhängigen frauen wenns um lebensgefährliche drecksarbeit geht..

  14. Weiß jemand, wieso die Feuerwerker in der Halle Spritzschutzanzüge tragen und keine Overgarment-Anzüge die für den Einsatz bei gasförmigen Kampfstoffen ausgelegt sind? Spritzschutzanzüge stellen ja eine geringere Schutzklasse in dem Aggregatzustand dar, und die schützen sich ja vor einem Austritt von Kampfstoffen, nicht vor Regen oder Spritzwasser.

    Vielen Dank für jede informative Antwort.

  15. Die Schutzanzüge die die Arbeiter nutzen sind CSA(Chemikalienschutzanzüge) der Form 2. Das heißt diese schützen vor Feststoffen und Spritzwasser. Sie sind allerdings nicht gasdicht, dafür bräuchte man einen Anzug der Form 3 gepaart mit einem Umlauftunabhängigen Atemschutz (Pressluftarmer). Aber sonst ist das eine gute und sehr Interessante Doku👍

  16. 9:40 Beängstigend solch minimale Schutzausrüstung zu sehen!
    Keine gasdichten Anzüge entgegen der Aussage.
    (Maske innen und eine Lage Haube darüber. Übergang nur zur straffung des Materials getapt. Keine aktiven Überdruck Filter. Keine Überdruck Schutzanzüge.) dies ist nicht Gas und nur sehr bedingt Flüssigkeiten sicher. Selbst Wasser würde über die Maske den Hals hinein laufen.

    Schwarzen Handschuhe (die ja gegen die Chemie abdichten sollen) werden nicht mit dem Anzug vertapt.
    Nur die grünen Nitril Handschuhe werd getapt. Sind aber nicht Chemie sicher. Würden also durch Durchdringung und Bewegung des unterhandschus in den Anzug dringen.

    Von der Tatsache das sich alle mit primär Handzeichen anstatt Funk verständigen zu scheinen ganz zu schweigen.

    Ich hoffe sehr der Bagger Fahrer hat einen Anzug auf dem Gerät, so das er zur Not selbstrettung betreiben kann.

  17. Vielen Dank! Ihr habt einen sehr wichtigen Job. Von euch müsste es viel mehr geben. Die Spuren des 2. Weltkrieges sind, wie man an den ganzen versteckten Blindgängern überall im Land sieht, sehr frisch. Wir brauchen ein höheres Budget der Politik, um diese von Jahr zu Jahr immer größer werdenden Gefahren besser beseitigen zu können und mehr Menschen, wie euch! VLG und eine schöne Restwoche!

  18. Ich muss bei all den schutzmaßnahmen, kleidungen und ausrüstungen, welche vermutlich höchster & modernster qualität entsprechen, an die armen schweine an der front denken. Die hatten wenn überhaupt nur ne ungenügende gasmaske, ansonsten nen lumpen stoff zum vor den mund halten. Das hilft wenig bei kampfstoffen, die über die haut aufgenommen werden wie Senfgas. Schrecklich was menschen einander antun können. Die bodenbelastung durch kampfstoffe aus den weltkriegen muss für uns ein mahnmal sein.

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