„Werde nicht aus taktischen Gründen schweigen“: Kevin Kühnert berichtet von homophoben Anfeindungen durch Muslime



„Werde nicht aus taktischen Gründen schweigen“: Kevin Kühnert berichtet von homophoben Anfeindungen durch Muslime

by 20th_CenturyBoy

6 comments
  1. „Werde nicht aus taktischen Gründen schweigen“: Kevin Kühnert berichtet von homophoben Anfeindungen durch Muslime

    Der SPD-Generalsekretär spricht über Erfahrungen in seinem Wahlkreis. Kühnert hält den Großteil der Muslime nicht für schwulenfeindlich, registriert jedoch eine Häufung homophober Sprüche.

    SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert berichtet von schwulenfeindlichen Anfeindungen durch Muslime in seinem Berliner Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg. Es komme nach seiner Erfahrung „aus muslimisch gelesenen Männergruppen häufiger zu einem homophoben Spruch, als man es sonst auf der Straße erlebt“, sagte er dem „Spiegel“ (Freitag).

    „Natürlich ist der Großteil der Muslime in meinem Wahlkreis nicht homophob. Aber die, die es sind, schränken meine Freiheit ein und haben kein Recht darauf. Und darüber werde ich nicht aus taktischen Gründen schweigen.“

    Kühnert äußerte auch Verständnis für die Äußerungen des Grünenpolitikers Cem Özdemir. Dieser hatte in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ geschrieben, dass seine Tochter von jungen Männern mit Migrationshintergrund begafft und sexualisiert werde.

    „Ich bin keine Frau, aber als schwuler Mann kann ich erahnen, was er meint“, so Kühnert. Özdemir habe „von muslimisch geprägtem Sexismus und Chauvinismus gesprochen, aber nicht jedem Muslim unterstellt, frauenfeindlich zu sein“. (KNA)

  2. > Es komme nach seiner Erfahrung „aus muslimisch gelesenen Männergruppen häufiger zu einem homophoben Spruch, als man es sonst auf der Straße erlebt“, sagte er dem „Spiegel“ (Freitag).

    Würde mich brennend interessieren welche visuellen Eigenschaften Menschen haben müssen, um vom Alpha-Kevin muslimisch “gelesen” zu werden.

    Das Phänomen ist Menschen die versuchen offen Homosexuell zu leben natürlich nicht erst seit gestern bekannt: https://www.zeit.de/news/2024-10/04/gedenken-an-messerangriff-in-dresden

    Und auch auf Özdemirs FAZ-Beitrag Bezug genommen.

    Sehr transparente Versuchen, mal wieder mit Jahren Verzug, auf die Trends der öffentlichen Meinung auf zu springen. Wundert mich aber warum jetzt erst?

  3. Finde ich gut, dass Kühnert das mal so anspricht. Vllt schaffen wir es ja so die notwendige gesellschaftliche Diskussion mal auf einer zivilisierten Ebene zu führen und den ganzen Themenkomplex nicht den rechten Idioten überlassen zu müssen.

  4. Nun, ist jetzt eben ein taktisches „Reden“. Nicht dass es sowas nicht früher gegeben hat aber der plötzliche Anti-Ausländer(Muslim) Kurs ist doch gerade en Vogue. Selbst wenn er hier mild ist.

    Bin selbst hin und hergerissen was ich von seinen Aussagen halten soll.
    Bin auf dem Land aufgewachsen, da wo ich gewohnt hab wurde offen davon gesprochen wie sehr man von den „neuen“ „Schwulen“ da angewidert sei wenn die Händchen halten. Hab’s damals schon nicht verstanden.

  5. Wird echt Zeit. Diese bekloppte Idee, dass man Fehlverhalten von benachteiligten Gruppen totschweigen sollte, muss endlich sterben.

    Wann hat es jemals geholfen, Probleme totzuschweigen?

    Ganz generell ist dieser und ähnlicher Umgang mit Benachteiligung, der sich da unter Linken etabliert hat, einfach schlecht. Benachteiligung ist real und muss an vielen Stellen mitgedacht werden, zB wenn es um soziale Politik und die Kommunikation darum geht. Aber wenn man daraus eine absolute Rangfolge der Benachteiligten konstruiert, in der Kritik nur nach oben gehen darf und Gewalt immer nach unten geht und nach oben totgeschwiegen werden muss, ist man einfach völlig Gaga. Mir wird gerne erzählt, dass sei ja gar nicht so. Aber selbst Kühnert scheint es als Befreiung zu empfinden, sich gegen diese dummen Regeln zu äussern.

  6. Ich möchte hier auf die Mitte-Studie verweisen ([Quelle](https://www.queer.de/detail.php?article_id=47043)). Etwa 17% aller Befragten gaben an Ekel zu empfinden, wenn sich gleichgeschlechtliche Paare küssen oder Trans* Identitäten lächerlich zu finden. Die Dunkelziffer ist vermutlich deutlich höher, weil manche Leute das vielleicht nicht zugeben wollten oder weil Queerphobie sich noch auf viele unterschiedlichere, subtilere Weisen ausdrücken kann, die manche Personen nicht als Queerphobie einordnen. Die hohen Wahlergebnisse für AfD (setzt sich aktiv gegen queere Menschen ein) und CDU/CSU (haben erst vor 7 Jahren fast geschlossen gegen die Ehe für alle gestimmt), zeigt, dass vielen Menschen queere Rechte zumindest “egal” sind.

    Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Deutschland/Europa und vielen nicht-westlichen Ländern bezüglich der öffentlichen Akzeptanz von queeren Personen. Die Jüngeren in Deutschland sind in einer Welt aufgewachsen, in der queere Personen immer mehr Akzeptanz und Rechte erhalten haben. Die Älteren in einer Welt, in der queere Personen nicht diesen Zugang zu Rechten hatten und von der Öffentlichkeit skandalisiert wurden, aber nicht für ihre Queerness rechtlich bestraft wurden. In anderen Ländern stehen queeren Menschen dahingegen immer noch keine Rechte zu und in manchen Staaten werden sie tatsächlich auch strafrechtlich verfolgt.

    Bei vielen Leuten in Deutschland hat es lange gedauert bis sie queere Personen akzeptiert haben. Und es gibt immer noch viel zu viel Queerphobie. Warum sollte es in Ländern, in denen queere Personen teilweise verfolgt werden, dann so sein, dass alle Menschen sofort queerfreundlich sind, sobald sie nach Deutschland kommen? Als queere Person würde ich gerne mit dem Finger schnipsen können und die ganze Queerphobie würde enden. Das geht leider aber nicht und Queerphobie zu verlernen ist ein langer Prozess, der bei fast niemanden von heute auf morgen geht.

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