Eigentlich steht Sierra Leone auf der Schwarzen Liste in der EU und im Vereinigten Königreich. Dennoch startet die neue Nationalairline mit Flügen nach London.

Lange gab es wenig bis gar keine Details. Doch plötzlich zündet Air Sierra Leone den Turbo. Die neue Airline des westafrikanischen Landes soll Wirtschaft und Tourismus ankurbeln und den Einwohnerinnen und Einwohnern die Welt eröffnen. Schon am 2. Dezember will sie zum Erstflug abheben.

Und der geht nicht irgendwohin. Eine Boeing 737 Max 8 mit 189 Sitzplätzen wird vom Lungi International Airport in Freetown nach London-Gatwick fliegen, teilt der Transportminister des Landes mit. Drei Mal in der Woche wird die Airline die Flüge anbieten, die rund sechs Stunden dauern.

Flugzeuge im Wet-Lease

Das gelingt der Airline, obwohl das Land als Ganzes sowohl im Vereinigten Königreich als auch in der EU auf der Schwarzen Liste steht. Denn zunächst wird Air Sierra Leone mit Flugzeugen und Crews einer Wet-Lease-Anbieterin aus dem Vereinigten Königreich unterwegs sein. Wer der Partner ist, verrät die Regierung nicht.

Die Pläne für Air Sierra Leone bestehen bereits seit 2022. Damals unterzeichnete die Regierung eine Absichtserklärung mit der nigerianischen Fluggesellschaft Xejet zum Aufbau einer neuen Nationalairline. Die Flotte umfasst neben der Boeing 737 Max 8  und einer Boeing 737-400 mit einer Kapazität von jeweils 149 Passagieren auch eine Embraer ERJ 145 mit 50 Sitzplätzen für regionale Flüge.