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Stehen nordkoreanische Truppen im Ukraine-Konflikt auf der Seite Russlands? Internationale Besorgnis wird durch solche Berichte ausgelöst.

Kiew – Ein im Netz kursierendes Video sorgt für Aufregung. In dem Clip soll ein chinesischer Söldner behaupten, in der Ukraine seien kürzlich acht nordkoreanische Offiziere getötet worden. Er selbst habe auch für Russland im Kriegsgebiet gekämpft. Die Kyiv Post hat das Video analysiert und hält die Identität des Söldners „in Teilen“ für glaubhaft. Seine Aussagen konnte sie allerdings nicht verifizieren.

Nordkorea-Soldaten in der Ukraine getötet? Video beschuldigt Russland

Die ukrainische Zeitung idmet dem Video einen langen Bericht. Der Söldner tritt demnach unter dem Social-Media-Pseudonym „Gefängniswärter“ (Dian Yuzhan) auf. Das Video sei vom X-Benutzer „whyyoutouzhele“ geteilt worden. Binnen eines Tages seien insgesamt acht nordkoreanische Offiziere gefallen, betont er laut Kyiv Post. Dian Yuzhan behauptete in dem Video außerdem, er habe eine Liste von 153 chinesischen Staatsbürger „vorgelegt“, die an der Front in Luhansk gefallen seien. Überdies kritisiert er Russlands mangelnde Entschädigungszahlungen für die im Kampf Gefallenen, so der Bericht.

Kim Jong-un und mehrere Soldaten

Kim Jong-un bei der Inspektion einer Ausbildungsbasis der Spezialeinheiten der Koreanischen Volksarmee im Westen des Landes Anfang Oktober. © KCNA/AFPSüdkorea will Nato über Nordkoreas Truppenhilfe für Russland unterrichten

Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol hatte Ende vergangener Woche mitgeteilt, dass nach Erkenntnissen des Geheimdienstes seines Landes nordkoreanische Truppen nach Russland geschickt worden seien. Den Angaben zufolge soll es um rund 1500 Soldaten gehen, die in russischen Schiffen nach Wladiwostok transportiert wurden, wo sie mutmaßlich auf einen Einsatz im Ukraine-Krieg vorbereitet werden. Insgesamt soll sich Nordkorea dazu entschieden haben, rund 12.000 Soldaten zur Unterstützung zu schicken, darunter auch Spezialeinheiten.

Nordkorea – Kim Jong-uns abgeschottete Diktatur

Ein nordkoreanischer Raketenstart. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un reitet auf einem weißen Pferd. Kim Il-Sung 1992

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Vertreter Südkoreas werden Anfang nächster Woche ins Brüsseler Hauptquartier der Nato kommen, um die Alliierten über ihre Erkenntnisse zu Nordkoreas Unterstützung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu informieren. Wie Nato-Generalsekretär Mark Rutte in einer Pressekonferenz mit dem estnischen Ministerpräsidenten Kristen Michal sagte, soll es dabei vor allem um die Frage gehen, ob Nordkorea auch Truppen in die Ukraine schickt. Dies würde eine erhebliche und bedeutende Eskalation darstellen, fügte Rutte hinzu. (frs mit dpa)