Nach einem Bombenfund in Erkelenz muss die Innenstadt in einem Radius von 400 Metern um den Fundort evakuiert werden. Das hat die Stadt Erkelenz am Nachmittag mitgeteilt. Demnach handelt es sich um eine Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die Bombe hat zwei Zünder. Einer muss vor Ort entschärft werden, sagt Ansgar Lurweg, Technischer Beigeordneter der Stadt Erkelenz. Erst danach wird die Bombe abtransportiert und dann an einem sicheren Ort in einer Kiesgrube kontrolliert gesprengt. Wann ist unklar.

Evakuierung bis 18 Uhr

Bis 18 Uhr sollten alle Menschen, die in Häusern in einem Radius von 400 Metern um den Fundort der Bombe wohnen, ihre Wohnungen verlassen haben. Stadt und Feuerwehr richten sich aber auch darauf ein, dass es etwas länger dauern könnte. Aktuell gehen Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Polizei mit Einwohnerlisten alle Häuser im betroffenen Radius ab, um sicher zu gehen, dass auch wirklich alle Menschen im Evakuierungsgebiet ihre Häuser verlassen. 

Anwohnerin Lucie Niesten schildert die Evakurierung so: „Bei mir auf der Straße wohnen viele 80 bis 100-Jährige. Ich hab versucht, allen Bescheid zu sagen. Ich bin aber nicht sicher, ob alle raus sind, weil die teilweise an Schwerhörigkeit leiden. Eine Frau hatte den Feuerwehrwagen der vier Mal auf unserer  mit Lautsprecherdurchsagen vorbeigefahren ist nicht gehört.” 

Tausende Menschen betroffen

Betroffen sind laut Stadt 4353 Menschen – unter anderem Bewohner des Johanniter-Altenheims. Dieses wurde bereits informiert. Die Bewohner des Altenheims werden gesammelt in der Mensa im Schulzentrum untergebracht. Fachkräfte des Hermann-Josef-Krankenhauses kümmern sich um die Pflegebedürftigen. 

45 Straßen betroffen und teilweise gesperrt

Auch der Erkelenzer Bahnhof liegt in dem Sperrbezirk. Derzeit werden die Betroffenen von Mitarbeitern des Ordnungsdienstes informiert. Feuerwehr und Polizei sind ebenfalls im Einsatz. Für alle, die nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen können, hat die Stadt eine Notunterkunft in der Erkelenzer Erka-Halle eingerichtet. Es gibt drei Sammelplätze. Von dort werden Leute mit Bussen zur Erka-Halle gebracht.

Fund bei Kanalarbeiten

Zahlreiche Geschäfte und Gaststätten müssen jetzt schließen. Die Bombe wurde am Morgen bei Kanalarbeiten in einer Baugrube entdeckt. Sofort wurde der Kampfmittelräumdienst informiert. Die Experten stellten fest, dass es sich um eine Fliegerbombe handelt. Über den Bombenfund informierte am Nachmittag auch die Nina-Warnapp. “Es muss jetzt auch mit erheblich Verkehrsbehinderungen gerechnet werden”, so die Stadt. Wer Hilfe beim Verlassen seiner Wohnung benötigt, soll Kontakt mit der Stadtverwaltung oder den Nachbarn aufnehmen.

Wann genau die Evakuierung abgeschlossen sein wird und mit der Entschärfung der Zünder der Weltkriegsbombe begonnen werden kann, kann man derzeit noch nicht sicher sagen. 

Unsere Quellen:

Stadt ErkelenzPolizei HeinsbergReporter vor Ort

Über dieses Thema berichtet der WDR am 25.10.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Aachen.