Stand: 26.10.2024 10:32 Uhr

Chinesische Hacker haben US-Medienberichten zufolge die Telefone von Trump und seinem Vizekandidaten Vance ins Visier genommen. Auch das Umfeld von Harris sei betroffen. Ob Daten gestohlen wurden, ist unklar.

Chinesische Hacker haben laut einer Recherche der Nachrichtenagentur AP Mobiltelefone der amerikanischen Präsidentschaftskampagnen angegriffen. Auch die New York Times und das Wall Street Journal berichten darüber. Ziel der Attacken auf den Telekom-Konzern Verizon waren demnach Handys des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und seines Vize J.D. Vance.

Aber auch Menschen aus dem Umfeld des Wahlkampfteams der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris sollen betroffen sein. Aus Daten von Mobilfunkanbietern kann man zum Beispiel sehen, wer wann und wie lange mit wem telefonierte und mit wem SMS-Nachrichten ausgetauscht wurden. Ob aber tatsächlich Daten gestohlen wurden, ist nicht klar.

FBI nennt keine Details

In einer Mitteilung der US-Bundespolizei FBI wurde nicht bestätigt, wer zu den potenziellen Zielpersonen gehörte. Sie teilte lediglich mit, dass zu unerlaubtem Zugriff auf die Telekommunikations-Infrastruktur von Akteuren mit Verbindung zu China ermittelt werde. Die US-Behörden gehen laut den Berichten aber davon aus, dass Trump und Vance zu den Personen gehören, deren Telefonnummern ins Visier genommen wurden.

Sie vermuten demnach, dass die Aktion Teil einer größeren Cyber-Spionage-Kampagne sei, die von China gestartet worden sei. Der Sprecher von Trumps Wahlkampfteam, Steven Cheung, nannte in einer Erklärung keine Einzelheiten über einen Hackerangriff aus China. Ein Verizon-Sprecher teilte mit, man gehe Berichten über den Angriff nach und könne angesichts laufender Ermittlungen keine weiteren Angaben machen.

Mehrere Warnungen vor chinesischen Hackern

Das FBI hatte in den vergangenen Monaten wiederholt vor chinesischen Hackerangriffen gewarnt. Im Januar teilte FBI-Direktor Chris Wray dem Kongress mit, dass die Ermittler eine staatlich gesponserte Gruppe namens Volt Typhoon zerschlagen hätten. Sie hätten laut Wray Wasseraufbereitungsanlagen, das Stromnetz und Verkehrssysteme in den gesamten Vereinigten Staaten ins Visiert genommen, aber auch kleine Büro- und Heimrouter im Besitz von Privatpersonen und Unternehmen in den USA.

Im vergangenen Monat erklärte Wray, das FBI habe eine separate Aktion der chinesischen Regierung gestoppt, die Universitäten, Regierungsbehörden und andere Organisationen angegriffen hatte. Die Täter hätten Schadsoftware auf mehr als 200.000 Geräten installiert, darunter Kameras und Router für den Heim- und Bürogebrauch.