Es war eigentlich wie zuletzt so oft, in der Schlussphase der Partie lag der VfL zurück und schien noch alles möglich machen zu können. Doch dem stand im Rückspiel der Gruppenphase der Europa League im Tor von Fenix Toulouse Yassine Belkaied entgegen. Der Mann im rosa Trikot zeigte 15 Paraden und warf einmal ins leere Tor, war vor allem aber immer dann zur Stelle, wenn es für sein Team brenzlig wurde.

So stand am Ende mit 30:31 (15:14) im Palais des Sports Andre Brouat in Toulouse die erste Niederlage für den VfL Gummersbach in dem Wettbewerb. Eine Woche nachdem die Mannschaft mit 33:26 das Hinspiel in der Schwalbe-Arena gewonnen hatte.

Trotz der Niederlage führt der VfL Gummersbach die Gruppe H weiter an

Trotz der Niederlage steht der VfL weiter mit nun 6:2-Punkten an der Tabellenspitze der Gruppe H, dank des besseren Torverhältnisses vor dem punktgleichen Team aus Toulouse. Im zweiten Spiel hatten sich IK Säverhof und FH Hafnarfjordur mit 34:30 getrennt. Beide Teams kommen auf je zwei Punkte. In die Hauptrunde ziehen die jeweils beiden erstplatzierten Mannschaft der Gruppen ein.

Es war von Beginn an ein offenes Spiel, in dem sich die Gummersbacher zwar auf 8:5 (14.) und 9:6 (17.) absetzten, sie hatten mit dem Wechsel von Belkaied ins Tor (20.) aber zunehmend Probleme, selbst klare Chancen zu verwerten. Da auch Dominik Kuzmanovic, der nur kurz Betram Obling Platz machte, auf neun Paraden kam, war es eine Partie, die in vielen Phasen von den Torleuten bestimmt wurde.

Der VfL fand nach der Pause schlecht ins Spiel

Beim 11:11 (24.) hatte Toulouse den Ausgleich geworfen und in die Pause konnte der VfL eine Ein-Tor-Führung mitnehmen. Nach dem Wiederanpfiff fanden die Gummersbacher schlecht in Spiel. Ein Fehlwurf und ein technischer Fehler von Kentin Mahé bescherten Toulouse die zweite Führung nach dem 1:0 zu Spielbeginn. Die Hausherren setzten sich bis auf 20:17 (39.) ab, als VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson die Auszeit nahm und forderte, dass sein Team sich in der Abwehr enger stellen und sich ein paar Bälle holen sollte. Beim 21:21 (41.) hatte der VfL wieder ausgeglichen.

In der Folge verloren die Gummersbacher trotz des ausgeglichenen Spiel die Konzentration und warfen überhastet. Toulouse übernahm erneut die Führung . Als dann auch noch Mahé mit dem Siebenmeter scheiterte, Ellidi Vidarsson zwei Minuten bekam und Toulouse mit 26:23 (51.) führte, schien sich die Partie zu entscheiden. Doch der VfL kämpfte sich zurück, war beim 26:27 (55.) wieder dran. Zwei Minuten für Mahé , Fehlwürfe von Miro Schluroff und Lukas Blohme ließen die Gastgeber erneut auf 29:26 (58.) davonziehen.

Wir kämpfen mit allem, was wir habenVfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson in der letzten Auszeit

„Wir kämpfen mit allem, was wir haben“, trieb Sigurdsson sein Team in der letzten Auszeit (58.) noch einmal an. Er stellte die Abwehr mit dem vorgezogenen Tilen Kodrin auf 5:1 um und wechselte im Angriff auf 7 gegen 6. Knapp drei Minuten blieben noch. Innerhalb einer Minute waren die Gummersbacher wieder auf 28:29 (59.) dran, schaffen es aber nicht, einen weiteren Ball abzufangen, so dass der verwandelte Siebenmeter von Milos Vujovic und das letzte Tor von Kentin Mahé nur noch Ergebniskosmetik waren.

„Wir haben es uns ein bisschen mehr gewünscht zu gewinnen und wir hatten ein paar mehr Wechselmöglichkeiten“, sagte anschließend Fenix-Trainer Danijel Andjekovi c.

Gummersbachs Mittelblock mit Stepan Zeman (l.) und Kristjan Horzen schirmen den französichen Kreisläufer ab.

Bereits am Sonntag, 16.30 Uhr, geht es in der Schwalbe-Arena für den VfL Gummersbach weiter, der den HSV Hamburg zum Bundesligaspiel erwartet.

Tore Fenix Toulouse: Belkaied (1); Ilic (6/4), Jarrs (5), Kojadinovic (5), Freuchtmann (4), Giraudeau (3), Käll (2), Mitrovic (2), Mindega (2), Kempf (1).

Tore VfL Gummersbach: Schluroff (7), Mahée (6), Kodrin (4), Blohme (3), Tskhovrebadze (3), Horzen (3), Vujovic (2/1), Häseler (2) .