In den Monaten zwischen Oktober und April wird es überall in Europa kühler – doch das ist kein Grund, gleich eine teure Reise in die Ferne zu buchen. Denn wer nicht zwingend Hitze und Strandwetter sucht, findet auch in Europa in der Nebensaison spannende Urlaubsziele.

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Weitaus günstigere Preise als im Sommer und Erkundungstouren ohne Schlangestehen und Zehentreten machen die fehlende Urlaubsbräune schnell wieder wett. Diese zehn Nebensaison-Reisetipps für Städte und Regionen in Europa zählen zu unseren Favoriten.

1. Nationalpark De Hoge Veluwe, Niederlande

Im August und im September, wenn die Heide blüht, wird er regelrecht überrannt – der niederländische Nationalpark De Hoge Veluwe gilt nämlich als „meistbesuchte Heidelandschaft Mitteleuropas“. Ab Oktober blüht die Heide zwar nicht mehr, dafür kannst du den Park aber in den folgenden Monaten in aller Ruhe genießen – und mit etwas Glück den einen Hirsch oder ein Reh durch den Wald spazieren sehen. Selbst Wölfe gibt es in dem Nationalpark!

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Und sollte das Wetter doch zu schlecht zum Wandern sein, hält der Park außer seiner Natur ein weiteres Highlight bereit: Das Kröller-Müller-Museum mit der weltweit zweitgrößten Van-Gogh-Ausstellung (nach dem Van-Gogh-Museum in Amsterdam)! Diese umfasst rund 90 Gemälde und noch mehr Zeichnungen des Genies. Außerdem liegt die gemütliche Stadt Arnheim nur gut 20 Kilometer entfernt, umgeben von malerischen Schlössern und Landgütern.

2. Wien

Wenn du dich für Kultur interessierst, ist Wien in der Nebensaison ein wahrer Hotspot für dich. Dann öffnen endlich wieder die Opernhäuser und Theater, die während der Sommerpause geschlossen sind. Ein Besuch der Wiener Staatsoper, einem der wichtigsten Opernhäuser weltweit, gehört auf jede Bucket List für die österreichische Hauptstadt. Selbst wenn du keiner Vorstellung beiwohnen möchtest, lohnt sich die Opernhaus-Führung für einen Blick hinter die Kulissen.

Blick in den Saal der Wiener Staatsoper mit beleuchteten Rängen und Kuppeldach

Ein Besuch der Wiener Staatsoper ist ideal für kühle Herbst- und Wintertage.

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Das Burgtheater ist eine weitere Top-Adresse für unvergessliche Aufführungen, darunter auch Ballett. Aber selbst im Freien gibt es trotz kurzer Tage viel zu sehen: Von Mitte November bis Mitte Januar erstrahlt in Wien Österreichs Lichtergarten mit drei Kilometer langen Pfaden, die einzigartige Lichtershows zieren. Und sollte dir kalt geworden sein, versprechen die unzähligen gemütlichen Cafés mit Leckereien wie Sachertorte und Kaffee oder Kakao mit Schlagobers schnelle Abhilfe.

3. Prag

Prag geht immer – nur, dass es in der Hauptsaison oft so voll wird, dass Reisende, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählende Altstadt kaum genießen können. Das Problem hast du zwischen Herbst und Frühjahr nicht. Im Winter reicht es aus, dich ein wenig wärmer anzuziehen, um das historische Zentrum mit seiner schönen Winterbeleuchtung zu genießen.

In den dortigen Kirchen finden in der Vorweihnachtszeit zahlreiche Adventskonzerte statt, und du stößt in Prag sogar auf mehrere Weihnachtsmärkte. Der bekannteste darunter ist der Weihnachtsmarkt auf dem Altstädter Ring.

Doch auch abgesehen von den vorweihnachtlichen Highlights hat Prag mehr als genug für die Nebensaison zu bieten – unter anderem seine abwechslungsreichen Museen, vom prunkvollen Nationalmuseum und der Nationalgalerie bis zum Zentrum zeitgenössischer Kunst mit Zeppelin auf dem Dach. Für deine Erkundungstouren stärkst du dich am besten mit typischen Winterspezialitäten, zum Beispiel mit Prager Schinken, bunten Lebkuchen oder Trdelník, einem gerollten Gebäck mit viel Zimt und Zucker.

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4. Côte d’Azur

Wenn es für dich doch ein wenig wärmer sein darf und du den Zwiebellook nicht magst, bist du mit der Côte d’Azur an Frankreichs Mittelmeerküste in jedem Fall gut bedient. Selbst im Winter erreichen die Temperaturen dort manchmal angenehme 15 bis 20 Grad Celsius, doch der Rummel des Sommers ist nur noch eine ferne Erinnerung. Der beste Moment, um in aller Ruhe durch die Gassen von Nizza, Cannes oder Grasse, der „Welthauptstadt des Parfüms“, zu schlendern.

Umzug während des Karnevals von Nizza mit einer verkleideten Frau und vielen Blumen in Tonvasen

Der Karneval von Nizza ist ein tolles Spektakel mit Umzügen und einer Menge Blumen mitten im Winter.

Doch nicht nur ein Stadt- oder Dorfbummel bietet sich in der Nebensaison an der Côte d’Azur an – die „azurblaue Küste“ beheimatet auch kulturelle Schätze wie das Matisse-Museum in Nizza oder das Palais des Papes in Avignon. Aber Achtung: Voller wird es in der Region zwischen Mitte Februar und Anfang März! Dann steigt nämlich der berühmte Karneval von Nizza mit kreativ kostümierten Menschen, bunten Umzugswagen und Blumenmeeren.

5. Ligurien

Die italienische Provinz Ligurien kuschelt sich im Osten direkt an die Côte d’Azur. Neben der zunehmend herausgeputzten Regionshauptstadt Genua mit Europas größter Altstadt laden postkartentaugliche Dörfer in der Nebensaison zum entspannten Flanieren und Genießen ein: Da gibt es Camogli mit seinen hohen, bunten Häusern, wo du selbst an sonnigen Wintertagen im Pulli oder gar T‑Shirt im Strandcafé oder am Kieselsteinstrand sitzen kannst. Oder Portofino, wo sich im Sommer die Jachtbesitzerinnen und Jachtbesitzer auf den Füßen stehen, man aber während des restlichen Jahres auch Einheimischen beim Schwatz lauscht.

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Solltest du davon träumen, einmal die berühmten Dörfer Cinque Terre zu besuchen, bietet sich dafür ebenfalls die Nebensaison an – selbst im Winter kannst du dort an Schönwettertagen von Dorf zu Dorf wandern und die Aussicht über die zerklüftete Küste genießen. Egal, was du machst, eines gehört in Ligurien stets in die Tasche: ein leckeres Stück ligurische Focaccia als Snack für zwischendurch.

6. Neapel und die Amalfiküste

Der Ausspruch „Neapel sehen und sterben“ passt gut zu einem Sommerbesuch in Neapel – wenn Besucherinnen und Besuchern schon am frühen Morgen bei Temperaturen um die 35 Grad Celsius der Schweiß am Körper hinunterrinnt und sie sich dicht gedrängt durch die Altstadt zwängen.

In der Nebensaison erkundest du Italiens drittgrößte Stadt um einiges entspannter: die beste Zeit, um einen genaueren Blick auf die Krippenfiguren in der Via San Gregorio zu werfen, die pompösen Kirchen zu besichtigen oder den Blick vom Castel Sant’Elmo zu bewundern. Oder um dich auf der Suche nach der besten Pizza durch die Pizzerien der „Pizza-Hauptstadt“ zu futtern.

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Blick auf Positano, dessen bunte Häuser sich an einen begrünten Hang schmiegen, darunter ein dunkler Strand und das Mittelmeer

Positano an der Amalfiküste ist im Sommer meist hoffnungslos überlaufen, doch in der Nebensaison unbedingt einen Besuch wert.

Auch die Umgebung von Neapel lässt sich in der Nebensaison wunderbar erkunden: Wie wäre es mit einem Tag in der historischen Stadt Pompeji am Fuße des Vulkans Vesuv? Dort bist du bereits ganz nah an der Amalfiküste, die es außerhalb des Sommers meist auch ohne Staus und Menschenmassen gibt. Highlights sind unter anderem das malerische Positano oder Ravello.

7. Andalusien

Möchtest du die schönsten Sehenswürdigkeiten des spanischen Andalusiens ohne Gedränge genießen? Dann bist du dort in der Nebensaison genau richtig. Gerade an der andalusischen Küste ist es selbst im Winter oft mild, doch auch, falls dickere Jacken gefragt sind, lohnt sich der sehr viel entspanntere Besuch von Granadas Alhambra oder dem Alcázar von Sevilla oder Córdoba.

Wusstest du, dass die Region Andalusien insgesamt sieben Unesco-Welterbestätten beheimatet? Richtig, dazu gehört natürlich auch die Alhambra! Ebenso Teil des Welterbes sind die Kathedrale und der Alcázar von Sevilla sowie die Kathedrale von Córdoba.

Der Alcázar ist das älteste Gebäude der Stadt Jerez de la Frontera.

Der Alcázar ist das älteste Gebäude der Stadt Jerez de la Frontera.

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Diese drei Städte stehen daher meistens ganz oben auf der Bucket List von Andalusien-Reisenden, doch auch darüber hinaus birgt die Region einige Schätze: zum Beispiel das Dorf Vejer de la Frontera ebenso wie die Ruinenstadt Acinipo oder die Playa de Bolonia, wo sich auch in der Nebensaison bei schönem Wetter ein Strandspaziergang anbietet.

8. Madeira, Portugal

„Die Blumeninsel im Atlantik“, wie Madeira auch genannt wird, ist das ganze Jahr über ein tolles Reiseziel. Selbst mitten im Winter sinken die Temperaturen selten unter zwölf Grad Celsius, und obwohl im Januar und im Februar Regenzeit herrscht, überwiegen die sonnigen Stunden. Schon für die Inselhauptstadt Funchal solltest du ein paar Tage einplanen – zum Beispiel für eine Fahrt mit der Seilbahn auf den Berg Monte, den tropischen Garten und die gemütliche Altstadt.

Blick vom Aussichtspunkt Cabo Girao auf Madeira über die begrünte Steilküste, die Häuser von Funchal und den blauen Atlantik

Madeira ist das ganze Jahr über ein attraktives Reiseziel – erst recht in der Nebensaison, wenn es weiterhin angenehm mild ist.

Unschlagbar sind auf Madeira allerdings die gefühlt zahllosen Aussichtspunkte von einer Klippe über den Atlantik oder die grüne Landschaft, wie der Aussichtspunkt Cabo Girão von einer Glasplattform oder Eira do Serrado mit Blick über das zentrale Bergmassiv. Bei gutem Wetter ist Madeira ebenfalls ein Wanderparadies, nicht nur die Levadas (Wasserwege) entlang durch Wälder und Tunnel, sondern auch auf Felsen überm Atlantik und zu den höchsten Gipfeln.

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9. Dublin

Das Wetter ist in Irland im Sommer genauso launisch wie zu allen anderen Jahreszeiten. Also kannst du auch gleich in der Nebensaison hinfahren. Und du musst dir die irische Hauptstadt Dublin dann mit weniger anderen Reisenden teilen! Außerdem bietet Dublin mehr als genug Möglichkeiten, beim nächsten heftigen Regenschauer in das sehenswerte Innere eines Gebäudes zu fliehen: Da gibt es zum Beispiel das altehrwürdige Trinity College mit seiner überwältigenden Bibliothek und dem Book of Kells. Oder das Schloss Dublin Castle, dessen prunkvolle Innenräume sich bei einer Tour erkunden lassen.

Sowohl die Saint Patrick’s Cathedral als auch die Christ Church Cathedral sind einen Besuch wert, und wenn du nach der langen Dublin-Runde Durst bekommst, gibt es mehr als genug lauschige Pubs zur Einkehr – oder das Guinness Storehouse, wo sich alles um Irlands weltberühmtes dunkles Bier dreht. Besonders schön anstoßen auf den Dublin-Besuch lässt es sich im Anschluss in der Gravity Bar auf dem Storehouse mit dem besten Panoramablick über die City.

10. Lappland

Lappland eignet sich im Sommer nur für Reisende, die zu regelmäßigem Blutspenden bereit sind – aufgrund von Unmengen von Mücken fast überall. Dieses Problem gibt es in der Nebensaison von Oktober bis April nicht. Dafür erwartet dich im Herbst die traumhafte Ruska-Saison, wie das Spektakel im finnischen Lappland heißt, wenn sich die Bäume in den ausschweifenden Wäldern golden und rot färben. Danach dauert es nicht lange, dann hält der Winter in Lappland Einzug – beste Bedingungen für einen Besuch beim Nikolaus in Rovaniemi im Santa Claus Village.

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Eine Reihe von Hundeschlitten fährt durch dick verschneite Wälder in Lappland

Eine Hundeschlittenfahrt durch die verschneiten Wälder Lapplands ist eine Erfahrung, die man einmal im Leben machen sollte.

Um die Natur Lapplands zu erkunden, gibt es sowohl in Finnisch- als auch in Schwedisch-Lappland bis in den April hinein vielseitige Angebote für Schneemobil- und Schlittenhundetouren. Oder wie wäre es damit, ein wenig in die Kultur der samischen Urbevölkerung einzutauchen? Falls dir die Kälte gar nichts anhaben kann, bekommst du in der Nähe der Stadt Kiruna sogar die Möglichkeit, umgeben von Eis zu schlafen: in kunstvoll jedes Jahr neu aus Eis gestalteten Zimmern oder Suiten im Ice Hotel in Jukkasjärvi. Und mach dir keine Sorgen wegen der vielen Stunden der Dunkelheit – je länger es dunkel ist, desto besser stehen deine Chancen, einmal die spektakulären Polarlichter zu sehen!

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