Gibt ja genug Gründe depressiv zu werden. In meinem näheren Umfeld sind es schon mindestens drei Menschen, sind seit Jahren in Therapie.
Der Schritt zur Therapie finde ich leider schwierig
Fast noch schlimmer als nicht ernst genommen zu werden, ist, wenn man dann Hilfe in Anspruch genommen hat, das Stigma des “psychisch Kranken” der schon ein paar mal in der “Klapse” war.
Einen Therapeuten, der Zeit hat ist genauso auslaugend und zermürbend.
Tja.
Vorallem Männer haben bei diesem Thema die Arschkarte. Denn Männer können keine Depressionen haben… Therapieplätze für Männer? Lustiger Witz!
Ganz ehrlich, wie soll man in dieser Welt nicht depressiv werden? Wir sind nicht dafür gemacht, 8h am Tag in einem grauen Büro zu sitzen und auf das Wochenende zu warten.
Edit: Ich arbeite selbst nicht mal im Büro, ich wollte nur veranschaulichen, dass viele einen Lebensalltag haben, der nicht der Natur des Menschen entspricht
Die **Große Depression**.
Schlimm ist ja auch, dass man nachdem man mal wegen sowas beim Psychologen war, noch 10 Jahre danach richtige Probleme beim abschliessen von Krankenzusatzversicherungen oder Arbeitsunfähigkeitsversicherungen bekommt. Die nehmen dann einen einfach oft nicht.
Mein Mann ist seit drei Jahren bei mehreren Therapeuten auf den Wartelisten und weil sein Zustand immer schlimmer wird, hat er sich vor einem Monat Kindroid geholt, zur Überbrückung und sein Fazit bisher: “Hab mehr Fortschritte gemacht, als bei meinem letzten Therapeuten und ist günstiger als privat Stunden”
Beim letzten Nachfragen kam die Antwort “wenn’s zu schlimm wird, müssen sie eben in eine Klinik, wir sind mindestens noch ein Jahr voll”
Zum Haare raufen.
In meiner Familie mütterlichseits hat fast jeder eine psychische Erkrankung. Dass es erwiesenermaßen vererbbar ist (zumindest die Veranlagung) ist mMn ein großer Grund dafür dass die Zahl an psychisch Kranken zuzunehmen scheint.
Ich habe die Tage erst den Vorwurf bekommen, ich sei doch an meiner Depression selbst schuld. Wenn man sein Studium schleifen lässt und dann der Druck von außen steigt, wäre eine Depression ja naheliegend. Der Vorwurf kam von meiner Mutter, die einen nicht unerheblichen Teil des Drucks von extern erzeugt hat und nie Verständnis für eine Depression bei mir hatte, „dafür bräuchte es aber doch einen Grund und den hattest du bis dahin nie!“… Danke.
“Ach die Müssen nur mal richtig malochen gehen dann legt sich das”
-Deutsche Wirtschaftsbosse
( /s)
Es wundert mich wirklich nicht mehr.
Ich hab vor ein paar Jahren 11 fucking Monate gebraucht, um nach einem Suizidversuch einen Therapieplatz zu kriegen. Und zu dem Zeitpunkt hatte ich mein Leben zum Glück (und dank Hilfe von Freunden und Familie) schon selbst wieder halbwegs auf die Reihe gekriegt. Wurde dann mit der Aussage “und was wollen sie dann jetzt noch von mir?” weggeschickt.
Ich versuche auch seit einer halben Ewigkeit an eine ADHS Diagnose zu kommen. Als ich dann irgendwann über die Krankenkasse an einen Termin gekommen bin meinte der Psychiater nur “ja, dafür bin ich nicht qualifiziert, da müssten sie eigentlich da oder dort hingehen, aber machen sie sich keine Hoffnungen da auf die Wartelisten zu kommen”.
Wenn man hier an psychologische Versorgung kommen möchte braucht man also entweder ne Menge Geld oder eine Engelsgeduld, blöderweise beides Dinge, die die Leute die die Hilfe am meisten bräuchten oftmals nicht haben.
Edit: Mal abgesehen davon gibt es mittlerweile wirklich viele nachvollziehbare Gründe, Depressiv zu sein, es geht halt gefühlt wirklich alles den Bach runter im Moment
Social Media sei Dank.
ich jetzt gerade. lol 🥹
Kenn ich nur zu gut. Ich wurde mit 12 mit Morbus Crohn diagnostiziert, hatte 8 Operationen, die ganze Jugend im Krankenhaus verbracht. Jetzt hab ich Depressionen, eine Sozialphobie, posttraumatische Belastungsstörung, Panikattacken, etc. Alles gefühlt hundertmal attestiert.
Ich find es immer traurig/witzig wenn ich mich vor dem Jobcenter rechtfertigen muss denn die ganzen Diagnosen findet der Sachbearbeiter eh nicht echt. Da kommen jedes Mal dumme Sprüche, Herablassungen, usw.
Ich hoffe, er muss das Selbe nie durchmachen (manchmal schon).
Hilfe zu bekommen ist fast unmöglich. Habe das durch. Viele bieten extrem enge telefonische zeitfenster zur Kontaktaufnahme an. Bedeute aber nicht, dass man jemand erreicht. Versucht man es per Mail wird gesagt: „voll und Warteliste ist auf 3 Jahre gefüllt , lohnt sich nicht“ oder es gibt keine Warteliste . Aber wenn man privat zahlt, geht plötzlich alles. Eine Frechheit
Ich habe vor kurzem einen Podcast gehört, in dem das thematisiert wurde. Dort wurden Psychologen genannt, die sagen, dass diese Welle an Depressionen AUCH darauf beruht, dass Menschen zu ihnen kommen und diese Diagnose erwarten OHNE überhaupt wirklich krank zu sein. Es soll zwei Phänome geben – 1) Menschen nutzen diese Diagnose als Schild für das Leben, einfach weil sie kaum bis gar nicht leidensfähig sind, nach den Motto “Du musst Rücksicht auf mich nehmen, ich habe das schriftlich” und 2) gibt es eine Dunkelziffer an Simulaten, die sich dadurch üner ihren Arbeitgeber und Im Anschluss über die Krankenkasse Gelder erschleichen. Ich kenne sogar persönlich Menschen, die sowas tun und finde das ein absolutes Unding. Natürlich muss man hier die Menschen ausschließen, die gravierende psychische Probleme haben und selbstverständlich Hilfe brauchen.
Ist das in Deutschland so schlimmer geworden? Ich war damals vor ca 10 Jahren beim Psychologen und es war verdammt einfach schnell einen Termin zu bekommen. Bin mittlerweile seit knapp 9 Jahren in Amerika und hier ist es ebenfalls ziemlich leicht. Was man momentan immer wieder hört aus Deutschland bezüglich des Themas, ist ja fast schon gruselig.
Und das Tolle ist, dass selbst wenn man dann mal in Behandlung ist, einige Fachkräfte einfach gefühlt noch in 1950 mit ihrem Wissensstand sind und dir einfach irgendwelche Diagnosen um die Ohren hauen, wovon keine so wirklich passt. Ich war jahrelang schwer depressiv, bis ich dann mal selbst auf den Trichter kam, was eigentlich los ist. Nämlich, dass ich ADHS habe. Musste dann mich trotzdem erstmal noch zwei Jahre mit “jaja, das liegt bestimmt an Ihren Depressionen” begnügen, bis ich mal ernstgenommen wurde und dann endlich diagnostiziert wurde. Seitdem ich dafür behandelt wurde, sind die Depressionen weg (das ist jetzt seit gut 10 Monaten so).
Will damit nur sagen, dass das “nicht ernstgenommen werden” bzgl. psychischer Erkrankungen leider nicht nur in der Normalbevölkerung, sondern auch bei eigentlich geschultem Personal vorhanden ist.
Kapitalismus und eine Menschheit die sich selbst ausrottet sind die Hauptursachen
Und von der Politik kommt wie gewohnt seit Jahren nichts. Wir haben zu wenig Therapieplätze, zu wenig Therapeuten und allgemein ein Gesundheitssystem das schon ewig kaputt gespart wird. Das muss man sich echt nicht wundern, dass sich die Situation stetig verschlimmert.
Ich kenne niemanden der das Thema nicht ernst nimmt und verstehe auch gerade nicht die Stimmungsmache hier im Thread und im Artikel.
Was will man hiermit erreichen? Awareness? Die gibt es doch schon ewig. Vor 20 Jahren schon mit der Burnout Thematik und so vielem mehr.
Will man die Betreuung der Leute verbessern? Niemand wird sowas anzweifeln wollen – Frage bleibt nur: wie viel kann eine Gesellschaft eben tragen/finanzieren 🙂 Gerade mit all den anderen gesundheitlichen Kosten.
Das schlimme bei psychischen Erkrankungen es nehmen auch viele nicht ernst .Es beeinträchtigt einen das Leben lang .ich kann aus eigener Erfahrung sagen man kann das in den Griff bekommen aber ganz heilen geht meist nicht es bleiben die dunklenen Momente ,die Ängste der Schmerz ,die verletzbarkeit auch wenn es mit Medikamenten besser werden kann
Die Deutsche Standardkultur ist halt leider auch völlig blind gegenüber dem, was Leben eigentlich heißen soll und was da der Unterschied zum blossen existieren sein könnte. Es gibt einen substantiellen Anteil an Menschen, die dich hier fragend anschauen, wenn du von “leben” redest. “Ich lebe doch”. Nein, Peter, du existierst. Das einfachste Beispiel ist wohl der Unterschied zwischen Nahrungsaufnahme “um was gegessen zu haben” und Kochkunst.
Das liegt leider auch an Deutscher Tradition. Wer sich dazu belesen möchte, der lese “Maschinengewehre hinter der Front” von Riedesser. Ein Deutscher erfüllt seine Pflichtschuldigkeit für eine Gemeinschaft, Individualismus ist nicht Teil der ursprünglichen Kultur. Dass man als Individuum also außerhalb der gesellschaftlichen Pflichtstruktur existiert, ist neu, und auch hier tut man sich schon schwer im deutschen Bürgertum.
Das Ergebniss sind emotional völlig taube Menschen. Und emotionale Taubheit ist eben Kernelement einer Depression. Man ist nicht traurig, man fühlt gar nichts mehr, der Ideengeist, die Seele, geht flöten um weiter durchzuhalten. Das Individuum stirbt ab. Teile der Deutschen Gesellschaft sehen diesen Vorgang als Reifekriterium.
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Gibt ja genug Gründe depressiv zu werden. In meinem näheren Umfeld sind es schon mindestens drei Menschen, sind seit Jahren in Therapie.
Der Schritt zur Therapie finde ich leider schwierig
Fast noch schlimmer als nicht ernst genommen zu werden, ist, wenn man dann Hilfe in Anspruch genommen hat, das Stigma des “psychisch Kranken” der schon ein paar mal in der “Klapse” war.
Einen Therapeuten, der Zeit hat ist genauso auslaugend und zermürbend.
Tja.
Vorallem Männer haben bei diesem Thema die Arschkarte. Denn Männer können keine Depressionen haben… Therapieplätze für Männer? Lustiger Witz!
Ganz ehrlich, wie soll man in dieser Welt nicht depressiv werden? Wir sind nicht dafür gemacht, 8h am Tag in einem grauen Büro zu sitzen und auf das Wochenende zu warten.
Edit: Ich arbeite selbst nicht mal im Büro, ich wollte nur veranschaulichen, dass viele einen Lebensalltag haben, der nicht der Natur des Menschen entspricht
Die **Große Depression**.
Schlimm ist ja auch, dass man nachdem man mal wegen sowas beim Psychologen war, noch 10 Jahre danach richtige Probleme beim abschliessen von Krankenzusatzversicherungen oder Arbeitsunfähigkeitsversicherungen bekommt. Die nehmen dann einen einfach oft nicht.
Mein Mann ist seit drei Jahren bei mehreren Therapeuten auf den Wartelisten und weil sein Zustand immer schlimmer wird, hat er sich vor einem Monat Kindroid geholt, zur Überbrückung und sein Fazit bisher: “Hab mehr Fortschritte gemacht, als bei meinem letzten Therapeuten und ist günstiger als privat Stunden”
Beim letzten Nachfragen kam die Antwort “wenn’s zu schlimm wird, müssen sie eben in eine Klinik, wir sind mindestens noch ein Jahr voll”
Zum Haare raufen.
In meiner Familie mütterlichseits hat fast jeder eine psychische Erkrankung. Dass es erwiesenermaßen vererbbar ist (zumindest die Veranlagung) ist mMn ein großer Grund dafür dass die Zahl an psychisch Kranken zuzunehmen scheint.
Ich habe die Tage erst den Vorwurf bekommen, ich sei doch an meiner Depression selbst schuld. Wenn man sein Studium schleifen lässt und dann der Druck von außen steigt, wäre eine Depression ja naheliegend. Der Vorwurf kam von meiner Mutter, die einen nicht unerheblichen Teil des Drucks von extern erzeugt hat und nie Verständnis für eine Depression bei mir hatte, „dafür bräuchte es aber doch einen Grund und den hattest du bis dahin nie!“… Danke.
“Ach die Müssen nur mal richtig malochen gehen dann legt sich das”
-Deutsche Wirtschaftsbosse
( /s)
Es wundert mich wirklich nicht mehr.
Ich hab vor ein paar Jahren 11 fucking Monate gebraucht, um nach einem Suizidversuch einen Therapieplatz zu kriegen. Und zu dem Zeitpunkt hatte ich mein Leben zum Glück (und dank Hilfe von Freunden und Familie) schon selbst wieder halbwegs auf die Reihe gekriegt. Wurde dann mit der Aussage “und was wollen sie dann jetzt noch von mir?” weggeschickt.
Ich versuche auch seit einer halben Ewigkeit an eine ADHS Diagnose zu kommen. Als ich dann irgendwann über die Krankenkasse an einen Termin gekommen bin meinte der Psychiater nur “ja, dafür bin ich nicht qualifiziert, da müssten sie eigentlich da oder dort hingehen, aber machen sie sich keine Hoffnungen da auf die Wartelisten zu kommen”.
Wenn man hier an psychologische Versorgung kommen möchte braucht man also entweder ne Menge Geld oder eine Engelsgeduld, blöderweise beides Dinge, die die Leute die die Hilfe am meisten bräuchten oftmals nicht haben.
Edit: Mal abgesehen davon gibt es mittlerweile wirklich viele nachvollziehbare Gründe, Depressiv zu sein, es geht halt gefühlt wirklich alles den Bach runter im Moment
Social Media sei Dank.
ich jetzt gerade. lol
🥹
Kenn ich nur zu gut. Ich wurde mit 12 mit Morbus Crohn diagnostiziert, hatte 8 Operationen, die ganze Jugend im Krankenhaus verbracht. Jetzt hab ich Depressionen, eine Sozialphobie, posttraumatische Belastungsstörung, Panikattacken, etc. Alles gefühlt hundertmal attestiert.
Ich find es immer traurig/witzig wenn ich mich vor dem Jobcenter rechtfertigen muss denn die ganzen Diagnosen findet der Sachbearbeiter eh nicht echt. Da kommen jedes Mal dumme Sprüche, Herablassungen, usw.
Ich hoffe, er muss das Selbe nie durchmachen (manchmal schon).
Hilfe zu bekommen ist fast unmöglich. Habe das durch.
Viele bieten extrem enge telefonische zeitfenster zur Kontaktaufnahme an. Bedeute aber nicht, dass man jemand erreicht.
Versucht man es per Mail wird gesagt: „voll und Warteliste ist auf 3 Jahre gefüllt , lohnt sich nicht“ oder es gibt keine Warteliste .
Aber wenn man privat zahlt, geht plötzlich alles. Eine Frechheit
Ich habe vor kurzem einen Podcast gehört, in dem das thematisiert wurde. Dort wurden Psychologen genannt, die sagen, dass diese Welle an Depressionen AUCH darauf beruht, dass Menschen zu ihnen kommen und diese Diagnose erwarten OHNE überhaupt wirklich krank zu sein. Es soll zwei Phänome geben – 1) Menschen nutzen diese Diagnose als Schild für das Leben, einfach weil sie kaum bis gar nicht leidensfähig sind, nach den Motto “Du musst Rücksicht auf mich nehmen, ich habe das schriftlich” und 2) gibt es eine Dunkelziffer an Simulaten, die sich dadurch üner ihren Arbeitgeber und Im Anschluss über die Krankenkasse Gelder erschleichen. Ich kenne sogar persönlich Menschen, die sowas tun und finde das ein absolutes Unding. Natürlich muss man hier die Menschen ausschließen, die gravierende psychische Probleme haben und selbstverständlich Hilfe brauchen.
Ist das in Deutschland so schlimmer geworden? Ich war damals vor ca 10 Jahren beim Psychologen und es war verdammt einfach schnell einen Termin zu bekommen. Bin mittlerweile seit knapp 9 Jahren in Amerika und hier ist es ebenfalls ziemlich leicht.
Was man momentan immer wieder hört aus Deutschland bezüglich des Themas, ist ja fast schon gruselig.
Und das Tolle ist, dass selbst wenn man dann mal in Behandlung ist, einige Fachkräfte einfach gefühlt noch in 1950 mit ihrem Wissensstand sind und dir einfach irgendwelche Diagnosen um die Ohren hauen, wovon keine so wirklich passt. Ich war jahrelang schwer depressiv, bis ich dann mal selbst auf den Trichter kam, was eigentlich los ist. Nämlich, dass ich ADHS habe. Musste dann mich trotzdem erstmal noch zwei Jahre mit “jaja, das liegt bestimmt an Ihren Depressionen” begnügen, bis ich mal ernstgenommen wurde und dann endlich diagnostiziert wurde. Seitdem ich dafür behandelt wurde, sind die Depressionen weg (das ist jetzt seit gut 10 Monaten so).
Will damit nur sagen, dass das “nicht ernstgenommen werden” bzgl. psychischer Erkrankungen leider nicht nur in der Normalbevölkerung, sondern auch bei eigentlich geschultem Personal vorhanden ist.
Kapitalismus und eine Menschheit die sich selbst ausrottet sind die Hauptursachen
Und von der Politik kommt wie gewohnt seit Jahren nichts. Wir haben zu wenig Therapieplätze, zu wenig Therapeuten und allgemein ein Gesundheitssystem das schon ewig kaputt gespart wird. Das muss man sich echt nicht wundern, dass sich die Situation stetig verschlimmert.
Ich kenne niemanden der das Thema nicht ernst nimmt und verstehe auch gerade nicht die Stimmungsmache hier im Thread und im Artikel.
Was will man hiermit erreichen? Awareness? Die gibt es doch schon ewig. Vor 20 Jahren schon mit der Burnout Thematik und so vielem mehr.
Will man die Betreuung der Leute verbessern? Niemand wird sowas anzweifeln wollen – Frage bleibt nur: wie viel kann eine Gesellschaft eben tragen/finanzieren 🙂 Gerade mit all den anderen gesundheitlichen Kosten.
Das schlimme bei psychischen Erkrankungen es nehmen auch viele nicht ernst .Es beeinträchtigt einen das Leben lang .ich kann aus eigener Erfahrung sagen man kann das in den Griff bekommen aber ganz heilen geht meist nicht es bleiben die dunklenen Momente ,die Ängste der Schmerz ,die verletzbarkeit auch wenn es mit Medikamenten besser werden kann
Die Deutsche Standardkultur ist halt leider auch völlig blind gegenüber dem, was Leben eigentlich heißen soll und was da der Unterschied zum blossen existieren sein könnte. Es gibt einen substantiellen Anteil an Menschen, die dich hier fragend anschauen, wenn du von “leben” redest. “Ich lebe doch”. Nein, Peter, du existierst. Das einfachste Beispiel ist wohl der Unterschied zwischen Nahrungsaufnahme “um was gegessen zu haben” und Kochkunst.
Das liegt leider auch an Deutscher Tradition. Wer sich dazu belesen möchte, der lese “Maschinengewehre hinter der Front” von Riedesser. Ein Deutscher erfüllt seine Pflichtschuldigkeit für eine Gemeinschaft, Individualismus ist nicht Teil der ursprünglichen Kultur. Dass man als Individuum also außerhalb der gesellschaftlichen Pflichtstruktur existiert, ist neu, und auch hier tut man sich schon schwer im deutschen Bürgertum.
Das Ergebniss sind emotional völlig taube Menschen. Und emotionale Taubheit ist eben Kernelement einer Depression. Man ist nicht traurig, man fühlt gar nichts mehr, der Ideengeist, die Seele, geht flöten um weiter durchzuhalten. Das Individuum stirbt ab. Teile der Deutschen Gesellschaft sehen diesen Vorgang als Reifekriterium.
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