Sandu braucht weiterhin die Unterstützung des Westens bei ihren Versuchen, die einstige Sowjetrepublik dauerhaft aus Moskaus Griff zu befreien und zu einem gut regierten, demokratischen und prosperierenden Rechtsstaat zu machen. Das ist schon deshalb nötig, um den Bevölkerungsschwund in der kleinen Republik zwischen Rumänien und der Ukraine zu bremsen.

Allerdings sollte die Unterstützung des Westens ebenso konkret wie ehrlich sein – und das nebulöse Versprechen einer moldauischen EU-Mitgliedschaft ist weder das eine noch das andere. Die EU ist auf absehbare Zeit nicht erweiterungsfähig. Ihre Entscheidungsprozesse könnten ein weiteres vetoberechtigtes Vollmitglied, ob groß oder klein, nicht gut verkraften. Zudem ist das prorussische Sentiment in Moldau weiter stark, wie zuletzt das fast gescheiterte moldauische EU-Referendum vor zwei Wochen gezeigt hat. Nötig ist realistische und nachhaltige Hilfe für Moldau. Etwa durch den massiven Ausbau der Verkehrsverbindungen nach Rumänien, mit dem es historisch eine Einheit bildet.