Stand: 07.11.2024 08:17 Uhr

Mit der Einwechslung von Leroy Sané hat sich Münchens Auftritt in der Champions League gegen Benfica Lissabon zum Guten gewendet. Jamal Musiala traf mal wieder mit dem Kopf. Doch die Bayern-Freude wurde wegen des Todes eines Fans sehr getrübt.

Die Bayern siegten nach zähem Ringen am Mittwoch am Ende verdient mit 1:0 (0:0). Gegen stark defensiv eingestellte Portugiesen dauerte es mehr als eine Stunde, bis die Bayern sich die Führung erarbeiten konnten: Jamal Musiala drückte den Ball per Kopfball aus kurzer Distanz über die Linie (67.).

Zweiter Sieg im vierten Spiel für Bayern München

München feierte im vierten Spiel den zweiten Sieg in der Champions League und schob sich immerhin auf Rang 17 in der Tabelle vor. Für das Erreichen des Achtelfinals ist mindestens Platz 24 notwendig. Bislang sind vier der acht Partien absolviert. In knapp drei Wochen empfängt München Paris St. Germain (26.11.24, 21.00 Uhr).

“Wir haben unsere guten Momente gehabt, es war ein schwerer Gegner. Es ist wichtig, dass wir die drei Punkte geholt haben”, sagte Musiala bei “DAZN”. Von seiner neuen Stärke ist der 21-Jährige selbst überrascht: “Ich weiß nicht, was mit meinem Kopfball los ist gerade. Ich komme in gute Positionen, ich bin da.”

Tragisch: Fan stirbt auf dem Weg ins Krankenhaus

Doch weder Musiala noch seine Kollegen sahen Grund zu Ausgelassenheit. Geprägt wurde das Spiel von der dritten Minute an durch einen medizinischen Notfall, weil ein Fan mehrfach reanimiert werden musste.

In der Nacht gab der FC Bayern “die traurige Nachricht” bekannt, der Anhänger sei auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben. Die Südkurve hatte wegen des Vorfalls während der Begegnung voller Empathie geschwiegen. Details der Umstände wurden bislang nicht veröffentlicht.

Benfica extrem defensiv eingestellt

Mit Joshua Kimmich und Konrad Laimer waren die Bayern gegen komplett defensiv eingestellte Portugiesen bemüht in die Begegnung gestartet, aber wirkungslos. Benfica, das alle Feldspieler vor dem eigenen Strafraum in drei engen Ketten platziert hatte, verlegte sich ausschließlich aufs Kontern, kam aber während der ersten 45 Minuten zu keinem einzigen Torabschluss.

Dennoch zappelte der Ball einmal im Netz der Münchner, als Keeper Manuel Neuer einen riskanten Pass jenseits der Mittellinie spielte, kurz Verwirrung stiftete, und Orkun Kökcü den Ball aus fast 60 Metern ins leere Bayerntor schoss. Zum Glück für die Gastgeber war Alphonso Davies im Anstoßkreis gefoult worden, weswegen der Unparteiische Davide Massa Freistoß für die Bayern pfiff.

München findet seine Präzision nicht

München zeigte im Spielaufbau immer wieder Ungenauigkeiten dort, wo angesichts des fehlenden Platzes im Mittelfeld hohe Präzision erforderlich gewesen wäre. Die Mannschaft von Bruno Lage machte in ihrer eigenen Hälfte die Räume eng, München tat sich richtig schwer.

Nach einer guten halben Stunde wechselten Michael Olise und Serge Ganbry die Seite, wodurch sich etwas mehr Raum für die Bayern ergab. Doch es brauchte einen Konter, dass es, zumindest nach einigen Halbchancen, für das Benfica-Tor gefährlich wurde. Außerdem parierte Gästekeeper Anatoliy Trubin, was auf sein Tor kam.

Sanés Einwechslung bringt Schwung

Bayern-Coach Vincent Kompany brachte kurz nach dem Seitenwechsel mit Leroy Sané viel frischen Wind ins Bayernspiel. Die Kombinationen wurden schneller, die Pässe genauer und überraschender. Laimer kam rechts in Schussposition, schoss aber drüber (59.), kurz danach schlenzte Sané den Ball von rechts mit dem linken Fuß, erneut konnte sich der ukrainische Nationalkeeper auszeichnen.

Selbiges in der 64. Minute: Trubin riss bei einem überaus strammen Sané-Schuss aus 20 Metern im letzten Moment die Faust hoch und lenkte den Ball übers Tor. Und dann endlich schepperte es doch im Tor der Portugiesen.

Musiala erlöst die Bayern-Fans

München hatte seine bislang beste Phase. Von rechts flankte Sané auf den zweiten Pfosten, wo Kane unter Bedrängnis den Ball mit dem Kopf vors Tor brachte, wo Musiala in Mittelstürmerposition ebenfalls per Kopf vollstreckte.

Bayerns Jamal Musiala bejubelt zusammen mit seinen Teamkollegen den Führungstreffer

Benfica agierte nun offensiver und brachte mit Jan-Niklas Beste mehr Offensivpower. Dadurch entstand etwas mehr Platz für den eingewechselten Kingsley Coman und immer wieder auch Musiala. München hatte nicht nur 75 Prozent Ballbesitz, sondern sammelte auch mehr und mehr Torabschlüsse – am Ende lautete die Statistik 24:1. Doch das zweite Tor, das eine gewisse Beruhigung gebracht hätte, wollte an diesem Abend nicht mehr fallen.