Warum der Weg zu Frieden zwischen Armenien und Aserbaidschan schwierig ist | DW Nachrichten



Warum der Weg zu Frieden zwischen Armenien und Aserbaidschan schwierig ist | DW Nachrichten

Diese beiden Länder sind seit Jahrzehnten verfeindet das ist Aserbeidschan und das ist Armenien sie teilen eine lange Geschichte ethnischer Spannung vielleicht haben Sie schon von den karabachkriegen gehört aber jetzt können sie ihre Feindschaft vielleicht endlich begraben sie sagen sie wollen einen Friedensvertrag unterzeichnen aber es gibt noch viele Hindernisse zu

Überwinden wie das Projekt einer Verbindung von aser zu seiner Exklave nachan mitten durch armenisches Territorium über diesen sogenannten sangesur Korridor streiten beide Länder es muss einen einfachen Zugang zur esklav nach hiwan geben und das ohne Kontrollen ohne Einmischung das ist unser legitimeses Recht Armenien und Aserbeidschan sollten ihre Straßen füinander öffnen ohne die

Korridorlogik an den Kontrollpunkten und and krenste es ist ein um dieseb hier im sangesur Gebirge im Süden Armeniens auf diesem schmalen und flachen Fleck zwischen den Bergen könte der Korridor verlaufen aseran behauptet es könnte Teil einer wichtigen Handels zwischen China und Europa werden das könnte enorme Auswirkungen auf das

Gleichgewicht im Südkaukasus haben einer Region zwischen der Ukraine und dem Nahen Osten die Türkei Russland und der Iran befinden sich in einem diplomatischen tauzien um diese Verbindung auch die EU und die USA mischen mit kann all dies dem Frieden im Wege stehen an der südlichsten Spitze Armeniens genau zwischen Aserbeidschan

Und seiner exklav nach war liegt die Stadt megri der Verlassene Bahnhof steht nun im Mittelpunkt des geopolitischen Kampfes früher passierten ihn täglich rund 70 Züge über den Bahnhof gelangte man von Aserbaidschans Hauptstadt Baku in die armenische Hauptstadt Erwan es gab sogar einen diplomatenzug der zwischen Moskau und Teran verkehrte doch

Seit mehr als dre jahrzehn ist der Bahnhof stillgelegt warum in den späten 1980er Jahren brachen die Spannungen zwischen Armenien und aserbeidschanern aus im Krieg wurden alle Verbindungen abgebrochen in der Folge wurden die Gleise demontiert und das Schrott verkauft der Bahnhof megri wurde zur Ruine heute wollen ihn beide Seiten wieder in Betrieb

Nehmen es gibt durchaus Anzeichen für einen Dialog aber es ist noch zu früh um zu sagen ein friedvere ist Vorsitzender des staatlichentanks von Aserbaidschan die Menschen in Armenien sind offen gesagt der ständigen Krieg und Niederlagen Leid sie befürchten dass jeder neue Krieg nun neue Verluste bringen wird benjamin poran ist Experte

Für auenpolitik und lebt in fri im nächsten Jahr eine Eskalation wahrscheinlicher das ist dann hauptsächlich auf den Streit über den sangesur Korridor zurückzuführen für das Verständnis des Konflikts ist ein Blick in die Geschichte hilfreich Anfang 1920 wurden Armenien und Aserbeidschan von der Roten Armee erobert und Teil der Sowjetunion ihre

Grenzen wurden unter sowjetischer Herrschaft abgesteckt diese Karte aus dem Jahr 1928 verdeutlicht das zwei Gebiete erhielten einen Sonderstatus damit war der Grundstein für künftige Konflikte gelegt westlich von Armenien wurde die aserbaidschanische Exklave nach hitchewan geschaffen und innerhalb aserbeidschans wurde dem überwiegend von Armenien bewohnten Gebiet Berg Karabach Autonomie gewährt damals handelte es

Sich jedoch nur um administrative Grenzen innerhalb eines Landes der Sowjetunion die Menschen konnten problemlos ohne Grenzkontrollen Reisen an vielen Orten waren Armenier und aserbeidschaner Nachbarn und Kollegen so wie im Bahnhof megri wo etwa die Hälfte der Arbeiter Armenier und die andere Hälfte aserbeidschaner waren doch die Dinge änderten sich grundlegend als die Sowjetunion

Zusammenbrach in dieser Zeit kam es zu Zusammenstößen zwischen den überwiegend christlichen Armeniern und den überwiegend muslimischen Aserbaidschanern die administrativen Linien auf der Landkarte wurden mit der armenischen und der aserbaidschanischen Unabhängigkeit im Jahr 1991 zu echten Grenzen und Grund für Konflikte zu diesem Zeitpunkt war ein regelrechter Krieg um Bergkarabach

Entbrannt das Gebiet ist international als aserbaidschanisches Territorium anerkannt doch lebten dort überwiegend Armenier nach se Jahren Krieg gewann die Armenier und übernahmen die Kontrolle über Karabach und die angrenzenden Gebiete wodurch etwa eine halbe Millionen Aserbaidschaner vertrieben wurden während dieses Krieges wurde die Verbindung von Aserbaidschan zu seiner Exklave unterbrochen der letzte Zug fuhr

Hier 1993 was wenn Aserbaidschaner von ihrer Hauptstadt Baku in die Exklave reisen wollen Busse und Lastwagen müssen einen Umweg über den Iran machen also nehmen die meisten ein Flugzeug auch das fliegt über iranisches Gebiet und das alles wegen einer 3 km langen Strecke für Aserbaidschan wäre der Korridor also eine große

Erleichterung und in den letzten Jahren hat sich die militärische Situation vor Ort so sehr zugunsten Bakus verändert dass es sich in der Lage sieht die Wiedereröffnung der Strecke zu fordern des sangesur Korridors der sangeizur Korridor sollte kommen egal ob Armenien will oder nicht dank der Einnahmen aus Gas und Öl

Hat Aserbeidschan massiv in sein Militär investiert das Land das von Präsident aliev autokratisch regiert wird begann mit der Rückeroberung karabachs von Armenien im übrigen Aserbeidschan hat viele seiner Waffen von Israel gekauft Israel ist ein strategischer Verbündeter der den Ambitionen dass Iran in der Region entgegenwirken will mehr Information darüber gibt es in unserem

Video über den iranisrael Konflikt zurück zu Armenien und Aserbaidschan im Jahr 2020 brach der zweite karabachkrieg aus Aserbeidschan dominierte nun auf dem Schlachtfeld undter russischer Vermittlung wurde ein Waffenstillstand unterzeichnet in diesem Dokument sicherte sich Aserbeidschan die Forderung eine Verbindung zu seiner exsklave über armenisches Gebiet herzustellen Armenien erklärte sich bereit die Sicherheit der

Verkehrsverbindung zwischen Aserbaidschan und seiner exklav nachitchewan zu garantieren ein wichtiges Detail laut diesem Dokument sollen russische Soldaten für die Überwachung der Transportverbindung verantwortlich sein Baku zufolge würde der sangeesur Korridor Teil des sogenannten mittleren Korridors werden [Musik] diese zusätzlichen Verbindungen die nach Süden führen und Armenien Russland Aserbaidschan die Türkei und den Iran

Miteinander verbinden werden ganz wichtige Routen sein ich denke sie werden für alle Parteien von Vorteil sein Baku will wie es sagt einen einfachen Zugang zu seiner esklave das bedeutet kein Zoll keine Grenz Kontrollen der aserbeidschanische Präsident hat in der Vergangenheit damit gedroht den Korridor mit Gewalt zu öffnen wenn Armenien nicht einlenkt

Armenien jedoch ist nicht bereit die Verbindung zu Bakus Bedingungen zu öffnen aerbeidschan fordert es sollte keine passgrenz und Zollkontrollen geben das bedeutet de facto ein extra territorialen Korridor denn wie können wir von Souveränität sprechen wenn es keine pasgrenz und zollkr Rollen gibt im September 2023 nahmen diese Befürchtung zu als

Aserbeidschan den Waffenstillstand brach und rasch die Kontrolle über ganz Bergkarabach übernahm etwa 100.000 Menschen flohen daraufhin aus der ehemals autonomen Region nach Armenien Erwan hat zwar auf territoriale Ansprüche in Bergkarabach verzichtet aber es gibt weitere Streitpunkte erstens gibt es keine Einigung über den Verlauf der gemeinsamen Grenze zweitens

Beanspruchen beide Länder das Recht dass ihre Flüchtlinge zurückkehren können und schließlich was ist mit der Verbindung nach nachitwan auch armenien hat ein Interesse an einer Öffnung armenien ist ein Binnenstaat seit dem ersten karabachkrieg sind die Grenzen zu Aserbaidschan und dessen Verbündeten Türkei geschlossen das schränkt die

Entwicklung des Landes ein da es nur mit Georgien im Norden und dem Iran im Süden Handel treiben kann deshalb hat Erwan ein gegen Plan mit dem Namen crossroads of peace entwickelt das Land das als das demokratischste in der Region gilt will ein ganzes Netz von Straßen und Eisenbahn nach Aserbaidschan und in die

Türkei eröffnen dazu gehört auch die stillgelegte Eisenbahnverbindung über megri das Land möchte jedoch die volle Kontrolle über seine Straßen und sein Territorium behalten kurz gesagt es geht um die Kontrolle dieser strategischen Verbindung und des Landes doch die Uneinigkeiten enden nicht bei Armenien und Aserbaidschan so sieht die Straße zwischen Aserbeidschan und nachitschewan

Heute aus links ist der Grenzzaun zum Iran zu sehen rechts gibt es immer noch verlassene Eisenbahntunnel und obwohl wir uns in Armenien befinden wird die Straße von den Soldaten des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB kontrolliert wo stehen die Großmächte in diesem Konflikt Russland ist seit jeher ein Verbündeter Armeniens es verfügt über

10.000 Soldaten und ein Militärstützpunkt im Land beide Seiten sind Mitglieder der Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit ovks die mitunter als von Russland geführte Alternative zur NATO bezeichnet wird seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind russische Soldaten an den Grenzen Armeniens stationiert wie hier im Süden wo der sangesur Korridor

Verlaufen könnte und sie würden gerne hier bleiben denn mit Truppen vor Ort hat Russland ein Druckmittel in der Region im Waffenstillstandsabkommen von 2020 heißt es dass russische Soldaten diese Verbindung überwachen sollen doch die Armenier sind zunehmend enttäuscht von ihrem Verbündeten Russland sowohl im Krieg von 2020 als auch danach als Aserbaidschan mehrmals

Armenien angegriffen hat haben weder Russland noch die ovks etwas unternommen die Menschen sind ebenso enttäuscht weil Russland die Zwangsumsiedlung aller Armenier aus Bergkarabach September 2023 nicht verhindert hat viele Armenier sehen dass sich Russland mit dem Krieg in der Ukraine und den westlichen Sanktionen auf Aserbaidschan und seinen Verbündeten

Türkei zuewegt Russland das vom Westen abgeschnitten ist blickt nach Süden um über Aserbaidschan und den Iran den Handel mit Asien zu intensivieren und die Türkei ist inzwischen der zweitgrößte Handelspartner Moskaus nach China die Türkei gilt als der engste Verbündete Aserbaidschans sie hat eine kurze Grenze zu nachitsewan und mit dem

Sangeesur Korridor eine Verbindung zum aserbaidschanischen Festland und nach Zentralasien nur wenige Tage nach der Rückeroberung karabachs eilten der türkische Präsident Erdogan und aliev zu diesem Treffen in nachitewan und deuteten damit an dass dies ihr nächster Schwerpunkt sein könnte türkische und aserbaidschanische Militärs hielten hier Manöver ab was armenische Ängste weiter

Schürte eine solche Verbindung würde auch die Organisation der turkstaaten stärken die Eröffnung der Strecke wird nicht nur zum Wohlergehen aller Länder in der Region beitragen sondern auch die Türkei mit ihrer angestammten Heimat Zentralasien verbinden damit diese Phase erfolgreich abgeschlossen werden kann müssen wir Aserbaidschan weiterhin unterstützenm aber dieses neueröffnete

Konsulatsgebäude zeigt dass es hier noch eine weitere macht gibt es ist der Iran Terran sieht im sangeesur Korridor eine Stärkung des Einflusses der Türkei die ein regionaler Rivale und ein natomitglied ist die Eröffnung eines neuen Konsulats im Süden Armeniens direkt an der Grenze zu Aserbaidschan wird als Unterstützung für Erwan und

Abschreckung für Baku verstanden doch hinter der Blockade terans stehen auch eigene wirtschaftliche Interessen heute läuft ein Großteil des Verkehrs zwischen Zentralasien und der Türkei über iranisches Gebiet eine Alternative Verbindung über Armenien würde für Teran wirtschaftliche Einbußen bedeuten deshalb hat teeran Aserbaidschan eine neue Zugverbindung in die Exklave über sein eigenes Gebiet Angeboten

Aserbaidschan und die Türkei behaupten nun dass Armenien auf eine profitable handelsrutee verzichten würde wenn es nicht nachgibt auch die Europäische Union mischt mit einerseits setzt sie auf Gas aus Aserbaidschan über eine Pipeline nach Italien und möchte daher keine Eskalation die die Versorgung stören könnte andererseits unterstützt sie Armenien und hat vor kurzem eine

Beobachtermission an Armeniens Grenzen gestartet und auch die USA sind gegen jede Route über den Iran aber Brüssel und Washington sind weit weg Armenien befürchtet dass es von Aserbeidschan das mit der Türkei und Russland zusammenarbeitet zu Zugeständnissen gezwungen werden könnte es gibt jedoch auch Zeichen der Hoffnung wie diesen Austausch von Kriegsgefangenen Armenien und

Aserbeidschan haben dem Austausch als vertrauensbildende Maßnahme zugestimmt Schritte wie dieser sollten dazu beitragen einen Friedensvertrag auszuhandeln Aserbeidschan ist durch die jüngsten Siege gestärkt und daher in einer guten Verhandlungsposition die Menschen in Armenien sind bereit auch ein schlechtes Friedensabkommen zu akzeptieren denn kein Friedensabkommen bedeutet eine weitere Eskalation doch ein Kompromiss zur

Verkehrsanbindung ist nicht in Sicht ich bin mir nicht sicher ob sich das im Vertrag widerspiegeln wird vielleicht wird das Prinzip der Öffnung der Verkehrsverbindungen enthalten sein aber die modalitä und andere Details werden in einem separaten Dokument stehen und was wird aus dem stillgelegten Bahnhof in Megre zumindest derzeit spielt er keine Rolle aber

Letztlich wird die Öffnung von Verbindungen wie dieser notwendig sein um einen dauerhaften Frieden zu erreichen natürlich spreche ich nicht von n Zukunft aber langfristig mit einem Generationswechsel könnte dies tatsächlich dauerhaft Frieden bringen natürlich kann dies nicht innerhalb weniger Monate geschehen aber auf lange Sicht wenn die regionalen Kommunikationswege offen sind wird dies

Mehr Interaktion zwischen den Menschen bedeuten und mehr Interaktion führt zu mehr Verständnis füreinander wenn das eines Tages gelingt werden die Menschen hier im sangesur Gebirge endlich friedlich leben können ohne Angst vor einem weiteren [Musik] Krieg

Warum der Streit über den Zugang zu einer aserbaidschanischen Exklave die Bereitschaft zu Friedensverhandlungen zwischen Jerewan und Baku torpedieren könnte

#Aserbaidschan #Armenien #Sangesur

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8 comments
  1. Liebes DW Team. Der sog. „Sangesur Korridor“ ist kein Streitthema, sondern ein Kampfbegriff, der ausschließlich von Aserbaidschan in die Welt gesetzt wurde ohne jeglich juristische oder vertragliche Grundlage, um eine Aggression auf souveränes armenisches Territorium vorzubereiten. Im Waffenstillstandsabkommen vom 9.11.2020 steht auch nicht von einem „Korridor“. Mal Abgesehen davon haben Aserbaidschan und Russland jede Vereinbarung vom 9.11.2020 gebrochen und am Ende gänzlich alle Armenier aus BK einfach vertrieben, warum sollte Armenien also jetzt nun Aserbaidschan einen unkontrollierten freien Verkehr durch sein Territorium garantieren?

  2. Das ist falsch, Russland ( President Puten) auf dem Papier ist Verbündete aber in Wahrheit unterstützt Aserbaidschans (President Aljev). Bitte studieren sie die Geschichte richtig.

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