Arbeiten mit Ü65: Rentner im Job | Die Nordreportage | NDR Doku



Arbeiten mit Ü65: Rentner im Job | Die Nordreportage | NDR Doku

Altersarmut, Fachkräftemangel oder einfach das Gefühl, noch nicht zum “alten Eisen” zu gehören: Viele Senior*innen wollen oder müssen weiterarbeiten, um ihre Rente aufzubessern oder um die Langeweile zu vertreiben. So mancher Ruheständler wird sogar vom ehemaligen Arbeitgeber wieder zurück in die Firma geholt. Der Grund hier: Fachkräftemangel. Die Motive, im fortgeschrittenen Alter noch zu arbeiten, sind so verschieden wie die Menschen selbst.

“Die Nordreportage” zeigt, wie drei Berufstätige jenseits der 65 ihren Arbeitsalltag meistern und was sie dabei jeweils an- und umtreibt.

Diese und weitere Dokus findet ihr auch in der ARD Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/dokus

Lkw-Fahrerin Roswitha Hellmuth-Gamberger sitzt mit 75 Jahren noch immer “auf dem Bock”. Vor 43 Jahren war “Oma Rosi”, wie sie von ihren Truckerkolleg*innen genannt wird, eine der ersten Frauen in diesem Job. Bis heute fährt sie leidenschaftlich gerne, das Führerhaus ihres 40-Tonner-Lkw ist für sie längst ein zweites Zuhause. Doch bei aller Freude am Job, Aufhören ist für sie noch keine Option, denn nur mit ihrer 1000-Euro-Rente kommt sie kaum über die Runden. Zwei Jahre würde sie sich gerne noch als vollbeschäftigte Brummifahrerin etwas dazuverdienen, wenn es geht. Ihr größter Wunsch: gesund bleiben, damit sie so lange noch weiterfahren kann.

Andreas Kuhl (66) war schon acht Monate im Ruhestand, als er von seinem ehemaligen Arbeitgeber, der Lufthansa Technik AG, zurückgeholt wurde. Grund: Fachkräftemangel. Der Job im Triebwerksbereich ist anspruchsvoll, seine Expertise ist gefragt. Für zunächst sechs Monate schult Kuhl dort als sogenannter Senior Expert vor allem den Nachwuchs. Neben der Anerkennung seiner Leistung und dem willkommenen Zuverdienst zur Rente, schätzt Andreas Kuhl auch den schrittweisen Ausstieg aus dem Arbeitsleben. Nach seiner “Ehrenrunde” im alten Job will er bald endgültig in den Ruhestand und den dann auch genießen.

Karosseriebaumeister Peter Uyttenbroek arbeitet als Einmannbetrieb auf dem Bau, mit 81 Jahren! Seine Spezialität: Profilbleche für Dachkanten und Balkone. Seit mittlerweile 42 Jahren schleppt er bei Wind und Wetter Werkzeuge und Baustoffe die Gerüste hoch und wieder runter und montiert seine Maßanfertigungen in meist schwindelerregender Höhe. Ein Leben ohne Arbeit kennt Peter Uyttenbroek nicht. Als Selbstständiger plagen ihn zudem Versorgungsängste: Kann er seinen Lebensstandard auch im Ruhestand noch aufrecht halten? Schließlich möchte er Golf spielen, solange er fit ist. Ehefrau Renate und Tochter Meike versuchen seit Jahren, Überzeugungsarbeit zu leisten und haben ihm nun ein Versprechen abgerungen: bis Ende des Jahres noch, dann ist endlich Schluss. Zumindest mit der Arbeit auf dem Bau. Zu Hause will Peter Uyttenbroek weiter werkeln. Stillstand wird es auch im Ruhestand nicht bei ihm geben.

Mehr dazu: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_nordreportage/Rentner-im-Job-Der-Ruhestand-kann-warten,sendung1457416.html

Erstausstrahlung: 16. Juli 2024

#ndr #doku #rente

42 comments
  1. Ein hoch auf 40 Jahre Politik- ach wie schön wäre es wenn einer der Beamten mal ein Jahr einen dieser Jobs machen müsste…

  2. Wie hier alle reden bis 70 arbeiten. Man muss erstmal so alt werden. Ich plane nicht mal so weit wofür auch. Wichtig ist die Zeit wo man noch jung ist . Außerdem finde ich es seltsam stolz darauf zu sein, wie man sich mit der Arbeit körperlich kaputt gemacht zu haben, wie der Kollege auf dem Dach

  3. Sehr fragwürdig da noch LKW zu fahren. Lenker viel zu hoch oder sie viel zu klein um richtig Kraft im Notfall aufzubringen. Geschweige denn richtig was von der Fahrbahn zu sehen

  4. Es soll jeder machen, wie er kann und will – aber irgendwann hat jeder etwas Ruhe nach einem arbeitsreichen Leben verdient und das Geld sollte dann echt zum Leben reichen ( aber Deutschland – igitt) unsre Jugend – ich habe Rücken , Kopf … ohje die haben noch das Keben vor sich – ich bewunder unsre fähigen alten FACHKRÄFTE !!!

  5. Es sollte besser berichtet werden dass trotz versteuerter Rente die arbeit voll versteuert werden muss. Ein Schande. Rentner und fürs gemeinwohl noch Rettungswagen fahren immer da sein auch an Feiertagen oder wenn die jungen sanis krank sind weil der job doof is. Mit Jahrzehnte Erfahrung und ruhe erste hilfe leisten , System relevant sein. Und was tut der Staat als dank? Richtig Spitzen mässig steuern auf das Gehalt erheben.
    Das ist absolut nicht in Ordnung auf vielerlei Ebenen

  6. Da lob ich mir mein Wohnmobil, schön mit Blondi den Ruhestand genießen. Keine Uhr, keine Termine, Handy nur 1Std.am Tag, immer leicht beschwipst. 😂. Es fragt keiner der Erbschleicher, Oppa kannste mal.

  7. Ich bin 62, arbeite schon immer in Vollzeit und würde gerne früher in Rente gehen, aber das geht erst Ende 2028. Ob ich das überhaupt erreiche und dann von der Rente leben kann, bleibt abzuwarten….

  8. Ich bin 20 und ich habe mich von Anfang an darauf eingestellt, dass ich auch bei Beginn an der Rente, weiterarbeiten muss, um mich menschlich über Wasser zu halten. Dieses Land ist am Ende…

  9. Mein Opa hat hat als selbstständiger Schuhmacher gearbeitet, bis er 90 war. Zwei Jahre später ist er gestorben. Die Familie ist sich einig: Er wäre nicht 90 geworden, wenn er nicht solange gearbeitet hätte.

  10. Nicht nur LKW Fahrer sagen in Deutschland Knacke zu einer Knacke, eine Knacke heißt im Deutschen halt Knacke und nicht "Twistlock" auch wenn Mitarbeiter der öffenlich rechtlichen Medien so was noch nie gehört haben.

  11. Gibt es korrekte Statistiken darüber, wer im Rentenalter arbeiten WILL und wer MUSS? Und darüber wer in welcher sozialen Schicht dafür überhaupt noch gesund genug ist?

  12. Mit über 70 einen LKW zu fahren ist für mich einfach nur unverantwortlich. So ein Teil wird schnell zur Waffe bei einem Unfall und lass die alte Dame bei heißen Wetter nur mal Kreislaufkollaps haben und dann rauscht der ganze Truck in einen PKW mit Familie. Richtiges Träumchen für Politker. Leute sollen wie Sklaven malochen und am besten dabei in den Sack hauen.

  13. Wenn der Lindner das sieht, kriegt er ein feuchtes Höschen… Aber respekt an die Leute. Ich bin gespannt ob ich in meinem Job das Rentenalter (was dann wahrscheinlich auch bei 80 liegt) überhaupt lebend erreiche…

  14. Es zeigt wie krank dieses System ist. Es wird den Selbständigen vorgegaukelt Vorzugsorgen und die Politik und Finanzwelt zieht uns das Geld aus der Tasche. Reform des Rentensystems: Staatsdiener und Beamte zahlen ins System . Max Rente 5000,- € .

  15. Bei der Truckerin wird mir beim Zusehen ehrlich gesagt ein wenig anders – die kann aufgrund ihrer Größe offenbar gerade mal so noch über das Armaturenbrett hinweg schauen, baut sich aber vorne rechts dann auch noch das Armaturenbrett mit herumwackelndem Krimskrams zu.
    Und dann heißt es wieder "Radfahrer wurde vom rechts abbiegendem LKW überrollt und getötet" und "Es ist für die unter Schock stehende Fahrerin unerklärlich, sie hätte den Radfahrer nicht gesehen" und die Medien berichten vom sogenannten "Toten Winkel!", den es ja geben würde. Das man sich all diese Probleme aber selbst dadurch geschaffen hat, dass man sein ohnehin nicht gutes Sichtfeld nach vorne rechts zugebaut hat, noch dazu mit beweglichen Dingen, die aufgrund ihres ständigen herumgewackels dann auch noch das Gehirn so trainieren, dass man auch andere sich bewegende Dinge nur noch schlechter wahrnimmt (den anfahrenden Radfahrer) – ach, was rege ich mich auf, Schuld sind dann halt eh die Radfahrer, wenn mal wieder jemand vom rechts abbiegenden LKW getötet wurde…

  16. Freiwillig länger zu arbeiten weil man es möchte und der Job noch soviel Spaß macht, oder man sich gebraucht fühlt ist etwas Anderes als länger arbeiten zu müssen, obwohl der Körper nicht mehr kann.

  17. Seit den 60ern ist bekannt, dass die Babyboomer-Generation jetzt und in den kommenden Jahren in Rente gehen wird und das Rentensystem kollabiert. Sehenden Auges hat sich der Staat aus seiner Verantwortung gezogen und lässt die, die lebenslang in die Rentenkasse eingezahlt haben im Stich. Diese Reportage ist der reine Hohn…

  18. Bin froh mit Ende 59 nach 45 Jahren in den Vorruhestand gegangen zu sein.👍 Vor lauter Freizeitaktivitäten hätte ich gar keine Zeit mehr zu arbeiten 😊

  19. Dann nimm doch bitte mal die Peitsche und treibt die jungen ausländischen Mitbürger, die sich in Schwerin hinter und vor dem Marienplatz tummeln zur Arbeit

  20. Ihr habt Rosi bereits 1996 in einer Doku begleitet. "Asphaltfieber" heißt sie und die gibts hier auch auf YouTube zu finden. Habe ich mir als Kind und großer LKW-Fan oft angeguckt. Ich habe Rosi nie vergessen, in der Doku fasziniert ihren Geschichten mit dem unverwechselbaren fränkischen Dialekt zugehört. So wahnsinnig schön jetzt nach all den Jahren von ihr wieder zu hören. Auch wenn die Situation eigentlich mehr als traurig und beschämend ist, aber sie fährt immer noch! Einfach Wahnsinn und immer noch mit so einer Leidenschaft. Was für eine starke Frau! Bitte macht doch mal ne "Asphaltfieber 2.0" – Doku. Gern auch mit den anderen beiden Protagonistinnen von damals. Aber allen voran mit Rosi. Ich denke, sie hat noch eine Menge aus ihrem Truckerleben zu erzählen. Ich wünsche ihr alles, alles Gute und vor allem stets beste Gesundheit! 🍀🍀🍀

  21. Ein Leben ohne LKW ist möglich, aber unerträglich!
    Gestern, 24.07. wurde ich Jugendliche 64 J. Jung! Dank Gott, Fit und gesund, voller Lebensfreude,
    Neugier , Abenteuerlust und Energie!
    Meine Arbeit ist meine Passion!
    Rente? Nee laß mal Stecken! Außer wenn man sie,weil körperlich verbraucht, zur Existenzabsicherung braucht! Dann aber in einer Höhe mit der man einen schönen Lebensabend gestalten und finanzieren kann (und nicht nur überleben) was für viele Rentnerinnen und Rentner gelebter Alltag ist! Anerkennung und Respekt für die Lebensleistung ist in den Bezügen verloren gegangen!
    Lieber Gruß,
    Jean-Pierre

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