Hallo liebe Schwarmintelligenz,

wir sind letztes Jahr in ein Haus gezogen mit sehr viel Wiesenfläche drumherum (ca. 4000qm). Diese wurde früher immer mit einem Aufsitzmäher kurz gehalten. Zum einen finden wir das jedoch nicht sonderlich schön und zum anderen ist der Zeitaufwand dafür recht hoch (wird sind berufstätig und haben Kinder).
Daher wollten wir eigentlich eine einfache Blumenwiese wachsen lassen. Allerdings muss man dafür, um es richtig zu machen, scheinbar den Boden "sandig machen" und im besten Fall umpflügen. Für uns war das (siehe Zeitaufwand) auch keine Option. Daher haben wir die Wiese seit dem Frühjahr erstmal wachsen lassen um zu sehen was kommt. Das Ergebnis finden wir jetzt gar nicht so schlimm (siehe Bild). Könnten natürlich mehr wilde Blumen zwischen sein (z.B. sieht man an Autobahnen und so hier in der Gegend öfters mal Margeritten oder Mohnblumen. Keine Ahnung ob die aktiv gepflanzt werden). Aber im großen und ganzen ist es ok.

Da jetzt bald der Herbst naht, bin ich aber unsicher was wir jetzt mit der Wiese machen sollen.

Muss die einmal gemäht werden?
Oder kann die auch so ohne Probleme überwintern?
Und falls man mäht: kann man das Gras einfach liegen lassen, oder stinkt/fault das rum und zerstört alles was darunter ist?

Mittel und langfristig soll das einfach Wiese bleiben. Gerne mit ein paar mehr Blumen drin. Da würde ich einfach ein paar Samenmischungen kaufen, drauf werfen und das beste hoffen.
Falls jemand Tipps hat, gerne her damit.
Wichtig ist nur, dass man die nicht richtig einarbeiten muss. Das ist bei der Fläche nicht machbar. Dass man dafür am Ende vielleicht kein top Ergebnis kriegt, nehmen wir in Kauf.

by protest_songs

15 comments
  1. Wilde Wiesen einmal pro Jahr im Herbst schneiden, am besten mit einer Sense und den Schnitt liegen lassen

  2. Mindestens einmal pro Jahr mähen, besser zwei mal. Grüngut abtransportieren. Dann magert der Boden mit der Zeit ab, und es wachsen mit der zeit mehr wildblumen.

    Niemals düngen. Hab 1500 m2 und mache das seit 30 Jahren so.

  3. Renaturierung dauert etwas. Es müssen sich ja Pflanzen aus der Umgebung dahin aussäen. Wenn es in der Umgebung denn welche gibt.

    Du kannst einfach einen Sack Wildblumensamen kaufen und die da lose Verstreuen. Da zündet einmal alles und in den Folgejahren dann nur noch was für den Standort auch geeignet ist.

    Wenn du gar nichts machst wachsen da früher oder später Sträucher und Bäume. Dadurch geht der Wiesencharakter natürlich etwas verloren.

    Wenn der erhalten bleiben soll, muss einmal im Jahr gemäht werden. Schnitt kann liegen bleiben.

  4. Bitte, falls du was ansehen willst drauf achten, dass kein Jakobskreuzkraut dabei ist. Hochgiftig für viele tiere und viele Pferdebesitzer gehen stark dagegen vor. Das wäre eine große Hilfe da gegen anzugehen.
    Vielleicht überlegst du ja mal, ob es einen bauern oder Pferdemenschen gibt, der davon heu machen will. Das wäre 1A bio heu

  5. Eine Wiese ist eine Kulturlandschaft. Wenn du diese erhalten willst, muss die gemäht werden (mindestens 1 mal, üblicherweise 3 mal). Wenn du Blumen willst, muss die abgemagert werden. Das macht man üblicherweise indem man das Schnittgut aus dem Kreislauf nimmt. Wenn euch das zu viel Arbeit ist … normalerweise fragt man dann einen Bauern: mähen gegen Gras mitnehmen.

  6. Um etwas Arbeit wirst du nicht umhin kommen. Wie bereits geschrieben, sollte zwei- bis dreimal im Jahr gemäht oder gemulcht werden. Besser wäre, das versetzt zu machen, so dass immer ein gewisser Blumenbestand bleibt. Außerdem setzen sich durch verschiedene Mahdzeitpunkte verschiedene Arten durch. Aber das wären dann schon wieder vier bis sechs Arbeitsschritte.

    Mulchen ist insofern einfacher, weil man dann kein Schnittgut abtransportieren muss. Es tötet allerdings auch einen guten Teil der Lebewesen in der Wiese ab. Mähen ist in der Hinsicht etwas schonender. Dann musst du allerdings das Gras irgendwie entfernen. Das hat nichts mit dem Abmagern des Bodens zu tun, denn das erreichst du mit dem minimalen Nährstoffaustrag über das Gras kaum. Allerdings hast du vor allem beim ersten Schnitt im Jahr eine Menge Biomasse, die auf der Fläche liegen bleibt, und die verhindert den Aufwuchs von Blumen.

    Blühmischung würde ich zumindest in den ersten ein, zwei Jahren nicht ausbringen. Normalerweise sollten sich die natürlich vorkommenden Wiesenblumen von selbst durchsetzen. Wenn euch das nach zwei Jahren immer noch zu wenig ist, könnt ihr es mit Blühmischung versuchen. Dazu müsst ihr allerdings den Boden aufbrechen. Sonst gehen da keine Samen an.

    Einfach stehen lassen ist keine so gute Idee. Das Zeug verfilzt dann über den Winter und verrottet nicht. Das behindert im nächsten Jahr dann wieder insbesondere die Frühlingsblumen. Außerdem wird die Fläche dann in ein paar Jahren anfangen zu verbuschen. Das kann man natürlich auch machen, scheint hier aber nicht erwünscht zu sein.

  7. Ich würde in einen Sack Wildblumensaat investieren. Dazu evtl. auch ein paar kleine Stücke freimachen und umbuddeln. Und ein, zwei Büsche hochkommen lassen. Vlt gibt auch jemanden mit paar Schafen der seine Viecher da gerne mal drüber jagen würde.

  8. Die wirklich spannende Frage ist ja eher welche Mähtechnik dir zur Verfügung steht? Mit nem Rasenmäher wird das eher lustig wenn das mal so hoch ist.

    Vom Arbeitszeitaufwand würde ich das einfach ein mal im September runter mulchen und gut ist. Nicht unbedingt insektenfreundlich aber schnell und nachhaltig erledigt.

  9. Einen Landwirt in der Gegend fragen ob er es für ein bisschen Trinkgeld und evtl das Schnittgut macht

  10. Du musst auf jeden Fall mindestens einmal im Jahr mähen (zweimal geht auch), weil die Wiese sonst erst verfilzt und dann verbuscht.

    Wenn du mehr Blühendes möchtest, muss das Schnittgut runter. Ansonsten kommen überwiegend Gräser wieder.

    Ich würde einen Balkenmäher leihen und für dieses Jahr erstmal Klarschiff machen.

    Schnittgut in die hintersten Ecke und dort verrotten lassen oder zuwachsen lassen.

    Für die Folgejahre bietet sich Staffelmahd an. Beginn im Juni nach der Margeritenblüte. Das heißt, Du mähst streifenweise zeitversetzt. Balkenmäher oder Sense ist Insektenfreundlich.

    Dann wird es nicht zu viel auf einmal und alles kann sich wieder aussähen, egal wann es blüht.

    Extra Saatgut kannst Du dir sparen. Das, was dort hin passt, bringt die Natur selbst hin.

  11. Meine Idee wäre sie einfach brach liegen zu lassen.
    Heißt kein Arbeitsaufwand für euch und die Biodiversität engagiert den rest. 🙂
    Ist was fürs Auge, da mit der Zeit auch viele Wildkräuter, Blumen und Co. sich breit machen werden. Was wiederum auch vielerlei Tiere anzieht das es guten Lebennsraum bietet. 🙂

    In meinen Augen eine Win-Win Situation für euch und die Natur 🙂

    Viel Erfolg dabei, was es am Ende auch wird.

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