Unfallopfer darf nicht zu Gericht, weil Tochter bei Uber Eats bestellt hat



Unfallopfer darf nicht zu Gericht, weil Tochter bei Uber Eats bestellt hat

by ArminiusGermanicus

23 comments
  1. Die ganze Entscheidung erscheint aus hiesiger Sicht völlig dystopisch:

    Eine Unternehmen kann den Rechtsweg praktisch in seinen AGBs blockieren und kann so sogar Dritte (den Vater, der den AGBs nicht zugestimmt hat) daran hindern das Unternehmen vor zivilen Gerichten zu verklagen.

    Und sogar die “Zustimmung” zu den sicher seitenlangen AGBs ist sehr wacklig: Nur die minderjährige Tochter hat zugestimmt, aber das Gericht meint, das geschah mit Wissen und Zustimmung der Mutter, weil sie der Tochter das Handy überlassen hat.

    Und der “Schiedsrichter” wird natürlich vom Unternehmen ernannt.

    Wenn das Schule in den USA macht, wird dort der Rechtsweg und Rechtsstaat bald völlig ausgehöhlt.

  2. Ach das sind wieder diese forced arbitration Klauseln der Amerikaner, nee?

    Das ist mitunter so absurd dass das nichtmal in Amerika lange legal bleiben wird (wenn die überhaupt damit durchkommen vor Gericht).

  3. > Ein Kind in den USA hat eine Schiedsgerichtsklausel aktiviert [die hat die AGBs bei UberEats akzeptiert und somit zugestimmt, dass alle Rechtsstreitigkeiten über ein Schiedsgericht und nicht über den Klageweg ausgetragen werden]. Als die Mutter und Inhaberin des Uber-Kontos Monate später Uber für eine Fahrt bucht, ereignet sich ein Verkehrsunfall. Offenbar hat der Uber-Chauffeur eine rote Ampel übersehen. Die Frau sowie ihr mitfahrender Ehemann werden schwer verletzt. Aufgrund der Schiedsgerichtsklausel darf die Uber-Kundin aber nicht zu Gericht gehen.

  4. Das ist schon Cyberpunk 2077 Niveau, das vom US-Rechtssystem erreicht wird. Nicht cool, choom.

  5. Die ganze Geschichte mit dem Kind ist doch unnötiges Aufgebausche, oder? Wenn sie die Uber-Fahrt gebucht hat hätte sie doch so oder so die neuen AGB akzeptieren müssen.

  6. Daher: Gesetze gegen solche Klauseln machen das Firmen und Konzerne sich nicht vor der Justiz drücken können. Ein eigener quasi-Richter hinter verschlossenen Türen, ja toll! Der wird *natürlich* im Sinne der Gerechtigkeit entscheiden.

  7. Das so eine Klausel, die auch noch über Dritte entscheidet, rechtsgültigkeit besitzt ist doch der eigentliche Skandal.

  8. >Ob das auch gilt, wenn das Kind gar nicht volljährig ist, das aber Bedingung für das Wegklicken ist, lässt das Gericht offen. Denn das zu entscheiden sei Aufgabe des Schiedsgerichts, weil das so in den AGB steht.

    Zirkelschluss?

  9. Ich checke das nicht. Die dürfen als Uber-Fahrer also rote Ampeln überfahren und haben mit keinen Konsequenzen zu rechnen?

    Wenn die also sagen wir mal einfach ohne Rücksicht auf Verluste alle roten Ampeln auf dem weg überfahren, dabei noch nen paar Passanten erwischen und angenommen die haben alle die Uber-AGB akzeptiert, dann passiert denen nix?

    GTA in real life oder wie? Ist das hier Satire? Das kann doch nicht wirklich so sein.

  10. Theoretisch könnte ja Facebook beispielsweise den Firmen solche Ausschlüsse in ihren AGB’s verkaufen. Also wenn jemand die Facebook AGB’s akzeptiert sind Klagen gegen firma XY ausgeschlossen. Ein neues Business-Modell für Facebook & co.

  11. Ich sage es gerne immer wieder: das US Rechtssystem (auf das sie ja auch so stolz sind) ist eine absolute clown show.

  12. The land of the Free!!

    Wo unternehmen so frei sind sich mit einer AGB aus der Gerichtsbarkeit auszuklinken.

    Unabhängig davon ob ich der Familie glaube das die kleine Tochter das Essen bestellt hat. Jedoch glaube ich fest daran dass Unternehmen sich in einem Land bei Streitigkeiten der Gerichtsbarkeit unterwerfen müssen und keine Dubiosen Schiedsgerichte selber aufziehen dürfen.

  13. Ich würde ja auch nicht über Uber Eats Deutschland bestellen, weil es offenbar ein A-Loch-Konzern ist.

  14. Zweck dieser Geschichte ist es, Unterschiede zwischem deutschen und amerikanischem Rechtssystem (hier dem von New Jersey) aufzuzeigen, oder?

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