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Ein älterer Mann hält einen Taschenrechner mit der Aufschrift „Rente“ in die Kamera.

Im großen Renten-Vergleich schneiden einige Jahrgänge gemessen am Rentenniveau besser ab. (Symbolfoto/Montage) © McPHOTO/Imago; Wolfilser/Imago; Collage: RUHR24

Nach langer Arbeit folgt als Rentner eine gesetzliche Rente. Aber bekommen einige Jahrgänge mehr als andere? Ein Renten-Vergleich gibt Aufschluss.

Berlin – Die wichtigsten Meldungen des Jahres für Rentnerinnen und Rentner in Deutschland waren zweifellos die Bekanntgabe der Renten-Erhöhung 2024 und die Vorstellung des neuen Rentenpakets der Ampel. Die große Reform der Rente soll laut Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) immer noch in diesem Jahr beschlossen werden.

Höchste Rente in Deutschland: Welche Jahrgänge stehen an der Spitze

Während Heil sich aber offenbar bei der Renten-Reform verrechnet haben soll, macht ein neuer Entwurf der Ampel, der offenbar 3500 Euro Netto-Rente garantieren soll, die Runde. Doch welche Jahrgänge bekommen im großen Generationen-Vergleich eigentlich die höchste Rente in Deutschland?

Höchste Rente in Deutschland: Durchschnittsrente bei etwa 1500 Euro im Monat

Denn nach Jahrzehnten harter Arbeit bewegt viele Arbeitnehmer vor allem die Frage, wie viel Rente sie eigentlich im Ruhestand bekommen. Wer zum ersten Mal die Auszahlung der gesetzlichen Rente erhält, ist häufig schockiert oder zumindest etwas enttäuscht.

Denn die Rentenzahlungen reichen für viele Menschen nicht aus, um trotz der Rentenerhöhung im Sommer 2024 ihre Kosten zu decken. Schließlich beläuft sich die gesetzliche Rente im Durchschnitt auf rund 1500 Euro im Monat in Deutschland.

Höchste gesetzliche Rente in Deutschland: Private und betriebliche Altersvorsorge als Säulen für Rentner

Vor diesem Hintergrund weisen Experten immer wieder darauf hin, sich nicht allein auf die gesetzliche Rente zu verlassen. Stattdessen sollten zukünftige Rentner sich bereits während ihres Arbeitslebens auf weitere Säulen der Altersvorsorge konzentrieren. Denn nur zusammen mit einer betrieblichen und einer privaten Altersvorsorge ergibt die gesetzliche Rente für den Lebensabend wirklich Sinn, um am Ende trotz verschiedener Zuschüsse für Rentner nicht mit der niedrigsten Rente in Deutschland dazustehen.

Bei all dem Ärger über niedrige Renten, die selbst vor Kritik an der Rentenerhöhung 2024 nicht Halt machte, lohnt sich ein Blick auf die Statistik der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Diese reicht in Westdeutschland bis ins Jahr 1960 zurück und informiert darüber, wie viel Geld angehende Rentnerinnen und Rentner erhalten haben. Aber welche Jahrgänge bekommen denn nun am meisten Geld?

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Laden Sie sich HIER den großen Renten-Ratgeber kostenlos herunter. © IMAGO / BihlmayerfotografieHöchste Rente in Deutschland: Diese Faktoren entscheiden über spätere Rente

Zunächst einmal muss bei einer Aufstellung über die höchste Rente in Deutschland festgehalten werden, welche Faktoren denn generell die spätere Rente überhaupt beeinflussen. Folgende Daten sind dabei entscheidend:

GeburtsjahrAnzahl der BeitragsjahreEinkommen im Verlauf des Arbeitslebens EntgeltpunkteFrüherer Renteneintritt und dadurch ggf. AbschlägeBezug anderer Renten wie Hinterbliebenenrente, Witwenrente oder ErwerbsminderungsrenteHöchste Rente in Deutschland: Lohn und Entgeltpunkte eines Durchschnittsrentners als wichtige Faktoren

Wer also viele Beitragsjahre gesammelt hat und infolge seines gesamten Erwerbslebens auf einen guten Lohn zurückblicken kann, hat auch gute Chancen auf eine höhere Rente und möglicherweise sogar die Chance, zu jenen „besserverdienenden“ Rentnern zu zählen, die die höchste Rente in Deutschland beziehen. Doch nicht nur die eigene Leistung zählt; da sich die DRV insbesondere aus Mitteln der Beitragszahler finanziert, kommt es auch darauf an, wie es insgesamt um die Wirtschaftsleistung im Land bestellt ist – und wie gut man im Vergleich verdient.

Um das abzustecken, gibt es die Entgeltpunkte: Ein Rentenentgeltpunkt ist dabei so viel wert wie der Durchschnittslohn der arbeitenden Bevölkerung. Wer also über 45 Arbeitsjahre insgesamt 45 Entgeltpunkte gesammelt hat, gilt als absoluter Durchschnittsrentner, auch „Eckrentner“ genannt. Heute würde dieser Eckrentner 48 Prozent seines vorher bezogenen Bruttolohns als Rente erhalten.

Höchste Rente: 1957 war das Rentenniveau in Deutschland deutlich höher als heute

Um also wirklich den Vergleich der Renten-Daten zu ziehen, wie gut oder schlecht es Neurentnern heute im Vergleich zu Rentnern von früher geht, sind das alles Faktoren, die man im Hinterkopf behalten muss. In ihrer Statistik zieht die DRV den Eckrentner heran und vergleicht, wie viel Rente dieser bekommen hat und wie viel Prozent das im Vergleich zu dessen Lohn war. Letzteres wird als Rentenniveau bezeichnet.

Wer im Jahr 1957 nach 45 Versicherungsjahren in Rente ging, hat demnach eine Jahresrente von umgerechnet 1478 Euro bezogen, das entspricht 123 Euro im Monat und einem Rentenniveau von 57,3 Prozent – also einer ziemlich stabilen Rente.

Höchste Rente in Deutschland: Jahrgang 1979 schneidet sehr gut im Vergleich zu Rentnern von heute ab

Nochmal besser ging es dem Eckrentner, der 1979 in Rente ging und bei einem Rentenniveau von 59,0 Prozent insgesamt 7271 Euro im Jahr bekam, also 605 Euro im Monat. Ein Rentner, der 2023 in den Ruhestand ging, erhielt bei einem Rentenniveau von 48,2 Prozent insgesamt 18.040 Euro im Jahr, also besagte 1503 Euro im Monat. Die Generationen, die also heute in Rente gehen, bekommen so viel Geld wie nie zuvor – aber es ist im Vergleich zu dem, was sie vorher verdient haben, deutlich schlechter.

Rentner, die heute in den Ruhestand gehen, haben also ihr Leben lang davon profitieren können, dass die Wirtschaft größtenteils gut lief. Doch zugleich haben sie bei ihrer Rente das Nachsehen, da die Boomer-Generation das System durch ihre große Anzahl unter Druck setzt.

Höchste Rente in Deutschland: Renten lassen sich nur schwer vergleichen

Die vergleichsweise höchsten Renten in Deutschland haben somit die Jahrgänge bekommen, die beides hatten: Ein Leben lang eine starke Wirtschaft mit immer steigenden Löhnen und zugleich ein Rentensystem, dessen Finanzierung auf viele Schultern verteilt werden konnte. Das betrifft vor allem die Jahrgänge, die in den 1980ern, 90ern und 2000ern Jahren in den Ruhestand gegangen sind. Und dennoch schneiden deutsche Rentner im internationalen Vergleich der Rente schlechter ab als ihr Pendant in Italien oder Frankreich.

Abschließend sollte man aber natürlich bedenken, dass es sich wirklich nur schwer pauschalisieren lässt, wer wann besser oder schlechter dastand. Denn neben den genannten Faktoren spielt auch noch folgendes eine Rolle: Geschlecht (Frauen haben in Westdeutschland durchschnittlich weniger Rente, weil sie weniger Beitragsjahre ansammeln konnten), Bundesland (Ostdeutschland und Westdeutschland sind vor 1990 schwer vergleichbar) sowie die Fragen nach den Umständen und der persönlichen Gesundheit, die es durch chronische Krankheiten manchmal notwendig macht, früher in Rente zu gehen. Denn nicht jeder ist in der Lage für die spätere Rente zu arbeiten.