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Merkwürdige Flugobjekte aus Russland bemerkte das Nato-Land Rumänien an seiner Grenze und ließ zwei F16-Kampfjets aufsteigen. Die Bevölkerung sollte Schutz suchen.

Bukarest – Rumänien hat in der Nacht auf Donnerstag (24. Oktober) zwei F16-Kampfjets aufsteigen lassen, weil es sich durch Drohnen aus Russland bedroht sah. Das Radarsystem des Nato-Lands hatte zuvor zwei merkwürdige Flugobjekte am Himmel gesichtet, die wohl in Zusammenhang mit Angriffen des russischen Militärs auf die Ukraine stehen. Das teilte das Verteidigungsministerium in Bukarest mit.

Putins Militär verletzt womöglich Nato-Luftraum – Kampfjets steigen auf

Wladimir Putins Militär hatte am Mittwochabend (23. Oktober) erneut die Ukraine aus der Luft attackiert. Dabei verletzte Russland möglicherweise den Luftraum Rumäniens: Die Luftwaffe des Nato-Staats bemerkte gegen 20.45 Uhr per Radarsystem zwei verdächtige Flugobjekte, heißt es aus dem rumänischen Verteidigungsministerium.

Das erste Objekt sei bei Chilia Veche gesichtet worden. Die Stadt liegt an der Donau – direkt auf der anderen Flussseite beginnt das Gebiet der Ukraine. Ein zweiter Flugkörper sei 50 Kilometer südlicher registriert worden.

Das Nato-Land Rumänien ließ daraufhin zwei F16-Kampfjet aufsteigen und löste Luftalarm aus. Der rumänische Katastrophenschutz warnte die Bevölkerung der Region per SMS. Es sei möglich, dass „Gegenstände aus dem Luftraum abstürzen“ könnten, hieß es. Den Bürgern wurde geraten, Keller oder andere Luftschutzeinrichtungen aufzusuchen. 

Ein rumänischer F16-Kampfjet auf Patrouille an der Nato-Ostflanke.

Ein rumänischer F16-Kampfjet auf Patrouille an der Nato-Ostflanke. © IMAGO/IPA/ABACANato-Land lässt als Reaktion auf Bedrohung durch Russland F16-Kampfjets aufsteigen

Die beiden F16-Kampfjets des Nato-Landes sollten die verdächtigen Flugobjekte beobachten, teilte das rumänische Ministerium mit. Jedoch habe man keinen Sichtkontakt zu den Objekten herstellen können. Möglicherweise habe es sich um Drohnen aus Russland gehandelt, dies müsse jedoch noch geprüft werden.

Das Verteidigungsministerium in Bukarest kündigte an, weitere Untersuchungen durchzuführen – auch um festzustellen, ob Teile der Flugobjekte abgestürzt sind. Gegen 21.20 Uhr seien beide Objekte wieder zum Radar verschwunden. Rund eine Stunde später wurde der Luftalarm aufgehoben und die Kampfjets kehrten zu ihrer Basis zurück.

Russische Drohnen womöglich Ursache für Luftalarm in Rumänien – Untersuchungen laufen

In der Region hat es seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt ähnliche Vorfälle gegeben. Allein diese Woche herrschte in Rumänien drei Mal Luftalarm. Vergangene Woche hatte Rumäniens Luftwaffe zwei verdächtige Flugobjekte gesichtet, die vom Schwarzen Meer aus in den rumänischen Luftraum geflogen waren.

Ob es sich dabei um russische Drohnen gehandelt hat, ist unklar. Die Nato hatte Russland in Zusammenhang mit einem dieser Vorfälle eine Verletzung des rumänischen Luftraums vorgeworfen.

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Fotostrecke ansehenRussland attackiert ukrainische Häfen nahe der Grenze zu Rumänien

Frühere, ähnliche Vorkommnisse standen stets im Zusammenhang mit Angriffen auf ukrainische Donauhäfen, die nahe der rumänischen Grenze liegen. Schon mehrere Male fand das rumänische Militär auch Trümmer russischer Drohnen auf rumänischem Boden.

Deutschland stärkte unterdessen aufgrund der Gefahren durch Russland seine Verteidigungsallianz mit Großbritannien: Deutsche Kampfjets sollen künftig vor der schottischen Küste Putins U-Boote aufspüren.