Der 31-Jährige hat bei der Einvernahme offenbar widersprüchliche Angaben gemacht. Er ist nicht geständig.
Nachdem am Dienstagabend in einem Wohnhaus in Adnet (Tennengau) eine Frau tot aufgefunden worden war, hat die Polizei am Donnerstag den 31-jährigen Sohn des Opfers festgenommen. Wie Polizeisprecher Hans Wolfgruber sagt, gilt der Mann als dringend tatverdächtig. Weitere Informationen gab das Landeskriminalamt zunächst nicht preis. Er soll bei seinen Vernehmungen widersprüchliche Angaben gemacht haben, die mit der Spurenlage am Tatort und den bisherigen Ermittlungserkenntnissen nicht in Einklang zu bringen seien.
Die Frau war mit einem Messer getötet worden. Der verdächtige Österreicher ist der Mieter der Wohnung, in der seine 67-jährige Mutter tot aufgefunden wurde. Der Mann ist nicht geständig, er wurde aber mittlerweile in die Justizanstalt Salzburg überstellt. Die Festnahme erfolgte noch während der Vernehmung in den Räumlichkeiten des Landeskriminalamts. Hinweise auf weitere Täter haben sich laut Polizei im Zuge der bisherigen Ermittlungen nicht ergeben. Die Tatwaffe, ein Küchenmesser, war von Beamten nach der Tat in der Wohnung sichergestellt worden.
Fest steht, dass das 67-jährige Opfer seinen Lebensmittelpunkt im Berchtesgadener Land in Bayern hatte. Unklar war, warum sich die Frau in dem Mehrparteienhaus im Ortsteil Waidach aufgehalten hatte. Wie die „Salzburger Nachrichten“ berichteten, sei sie aber in dem Haus oft zu Besuch gewesen. Die Wohnung dürfte demnach ihr 31-jähriger Sohn angemietet haben.
Zahlreiche Befragungen
Der Leichenfund löste am Dienstagabend einen Großeinsatz der Polizei aus. Ein Hausbewohner hatte die Exekutive verständigt. Die Polizei hat bereits zahlreiche Befragungen von Personen durchgeführt. Die Erkenntnisse daraus und die Ergebnisse der molekulargenetischen Spurenauswertung würden in die Ermittlungen einfließen, um auch gezielte Fahndungsmaßnahmen setzen zu können, sagte der Polizeisprecher. Die Auswertung der DNA-Spuren am Tatort könne allerdings noch einige Tage dauern.
Zum Tathergang und zu den Hintergründen der Tat gab die Polizei noch keine Informationen bekannt. Polizeisprecher Wolfgruber hatte nach der Tat zu bedenken gegeben, dass über 90 Prozent der Tötungsdelikte auf Basis eines persönlichen Naheverhältnisses zwischen Täter und Opfer erfolgen. (APA)
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Diese Wiener Beratungsstelle steht Mädchen und Frauen offen, die von sexueller Gewalt betroffen sind. Sie richtet sich auch an Familienangehörige, Kollegen, Lehrer oder Freunde Betroffener, die Rat brauchen. Auch rechtliche Schritte können besprochen werden.
Weißer Ring
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Die Verbrechensopferhilfe Weißer Ring bietet kostenfreie Rechtsberatung, schwerpunktmäßig bei Fragen zu Schadenersatz, Opferrechten und zum Verbrechensopfergesetz.