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Nordkoreanische Soldaten in Russland alarmieren die deutsche Politik. FDP-Verteidigungsexpertin Strack-Zimmermann verlangt eine klare Nato-Reaktion.

Berlin – Die alarmierenden Berichte über nordkoreanische Soldaten, die in Russland für einen Einsatz im Ukraine-Krieg trainieren und offenbar in Teilen bereits in die Region Kursk verlegt worden sind, sorgen auch in der deutschen Politik für Aufregung. FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert nun eine klare Reaktion der Nato.

Nordkorea-Brigaden in Russland: Strack-Zimmermann will Nato-Einsatz in der Ukraine

Im Gespräch mit der Rheinischen Post äußerte sich die Abgeordnete im Europa-Parlament besorgt über die Situation: „Wir haben es hier mit einer unvorstellbaren Provokation der freien westlichen Welt gegenüber zu tun. Die Achse des Bösen ist aktiv.“

Strack-Zimmermann betonte, dass dies die große, erste Herausforderung für den neuen Nato-Generalsekretär Mark Rutte sei und dass „die Nato reagieren muss“.

Die Situation werde dadurch kompliziert, dass rund 2.000 nordkoreanische Truppen bereits in der Grenzregion Kursk angekommen sein sollen. „Es ist klar, dass wir so etwas nicht zulassen dürfen“, so Strack-Zimmermann weiter. „Wer garantiert uns denn, dass nicht in wenigen Jahren nordkoreanische Soldaten im Baltikum eingesetzt werden oder die Chinesen diese einkaufen, um Taiwan anzugreifen?“

Strack-Zimmermann und nordkoreanische Soldaten.

Mit der Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland sieht FDP-Politikerin Strack-Zimmermann eine unerträgliche Provokation und fordert die NATO zum Handeln auf. © Foto links: IMAGO/Oliver Langel
| Foto rechts: X (Screenshot)/@CaptCoronado
CDU bringt Taurus-Raketen für Kiew ins Spiel

Die Union bringt, angesichts dieser Entwicklungen, das Thema Taurus-Raketen wieder ins Spiel, wie ebenfalls die Rheinische Post berichtet. Fraktionsvize Johann Wadephul (CDU) weist darauf hin, dass „die Ukraine gerade die weitreichenden Systeme braucht, sonst droht eine Abnutzungs-Niederlage“.

SPD-Politiker, wie Nils Schmid, interpretieren den Einsatz nordkoreanischer Soldaten derweil als Indiz für die Schwäche Russlands. Er weist darauf hin, dass Russland Schwierigkeiten habe, genügend eigene Soldaten zu mobilisieren: „Dass Putin jetzt auf nordkoreanische Soldaten zurückgreifen muss, ist letztendlich auch ein Zeichen der Schwäche“, zitiert ihn ebenfalls die Rheinische Post.

Nordkorea – Kim Jong-uns abgeschottete Diktatur

Ein nordkoreanischer Raketenstart. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un reitet auf einem weißen Pferd. Kim Il-Sung 1992

Fotostrecke ansehenPutin weicht aus, Selenskyj alarmiert

Wladimir Putin selbst äußerte sich auf einer Pressekonferenz am Rande des Gipfels der Brics-Staaten in Kasan ausweichend zu diesem Thema und betonte die strategische Partnerschaft zwischen Russland und Nordkorea.

„Wir haben nie daran gezweifelt, dass die nordkoreanische Führung unsere Vereinbarungen ernst nimmt. Was wir wie im Rahmen dieses Artikels tun werden, ist unsere Sache“, erklärte der Kreml-Machthaber lapidar.

Gemäß verschiedenen Medien- und Geheimdienstäußerungen, etwas des ukrainischen, sollen zunächst bis zu 12.000 nordkoreanische Soldaten gen Russland geschickt werden. „Wir wissen über 10.000 Soldaten aus Nordkorea, die sich darauf vorbereiten, gegen uns zu kämpfen. Dies ist wirklich eine dringende Angelegenheit“, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj laut cnn.com jüngst bei einem aNato-Gipfel. (chnnn)