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Gift-Tarantel im Treppenhaus: In Österreich werden immer häufiger Begegnungen mit der Riesen-Spinne gemeldet. Kann sie dem Menschen schaden?
Wien – Wer braucht schon einen Actionfilm, wenn man frühmorgens von einer Spinne im Badezimmer erwartet wird oder ein Achtbeiner plötzlich von der Decke baumelt. Ganz gleich welche Art von Spinne – und mag sie noch so klein sein – bei vielen Menschen schnellt der Puls beim Anblick in die Höhe. Vor allem, wenn das Lebewesen in den eigenen vier Wänden auftaucht. Oder im Treppenhaus – wie kürzlich in Wien geschehen.
Gift-Tarantel in Österreich: „Es werden immer mehr“
Eine Wienerin war gerade auf dem Weg zu ihrer Wohnung, als sie eine große Spinne entdeckte. „Wir haben bereits letztes Jahr eine von diesen Spinnen gesehen, aber mittlerweile sind es recht viele und es werden immer mehr!“, erzählt sie heute.at besorgt.
Anders als in Deutschland, wo sich die Nosferatu-Spinne weiter ausbreitet, soll es sich in Österreich um eine südrussische Gift-Tarantel handeln. Reptilien und Amphibien – Experte Robert Riener gab bekannt, dass bereits fünf dieser Exemplare allein in Gänserdorf, einer Stadt in der Nähe von Wien, gemeldet worden seien.
Zahlreiche Meldungen in Österreich: Wie gefährlich ist die Riesen-Spinne?
Allerdings, erzählte der Experte heute.at, sei die Gift-Tarantel nicht besonders gefährlich. „Der Biss wäre vergleichbar mit einem Bienenstich. Sofern man das Tier aber nicht mit bloßer Hand angreift, hat man nichts zu befürchten.“ Auch hier lassen sich Parallelen zur Nosferatu-Spinne ziehen.
Der Naturschutzbund Österreich bestätigte beide Aussagen des Experten. Die Tarantel sei vermehrt gesichtet worden, für den Menschen allerdings harmlos. Aktuell seien wohl die männlichen Exemplare auf Partnersuche. Deshalb könne es schneller passieren, die vom Aussterben bedrohte Tierart anzutreffen.
Südrussische Gift-Tarantel: Seltene Spinnenart ist vom Aussterben bedroht
„Sie wandern – besonders an milden Herbsttagen – viel umher und verirren sich dabei auch in Garagen, Gärten oder Häuser“, wird die Organisation zitiert, die sich dafür einsetzt, die seltene Spinnenart zu schützen.
Die südrussische Gift-Tarantel breitet sich in Österreich weiter aus (Symbolbild). © ArkadijSchell/Imago
Ob es sich um eine harmlose oder eine giftige Spinne handelt, lässt sich oft an verschiedenen Merkmalen ausmachen. So oder so gilt folgende Regel: Glas über die Spinne, ein Blatt Papier unter das Lebewesen schieben und nach draußen bringen. Der Anblick von Spinnen im Haus muss nichts Schlechtes bedeuten. (mg)