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Aktuelle News zum Ukraine-Krieg im Ticker: Soldaten aus Nordkorea sind in Russland. Erste Berichte deuten Einsätze in Kursk an. Der Westen ist alarmiert.

Update vom 26. Oktober, 9.55 Uhr: Wladimir Putin hat gestern in einem Interview des staatlichen Nachrichtensenders Rossija 24 noch einmal beim Thema Kursk nachgelegt. Demnach sollen 2000 ukrainische Soldaten auf einem Gebiet von 6 mal 15 Kilometern eingeschlossen sein. Zudem verstünden die ukrainischen Streitkräfte „nicht einmal wirklich, dass sie eingekesselt sind“. Das „Institute for the Study of War“ geht derweil davon aus, dass Putin die russischen Fortschritte im Gebiet Kursk übertreibe. Der Grund: Putin wolle wohl das Publikum in Russland beruhigen. 

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 26. Oktober, 6.50 Uhr: Im russischen Grenzgebiet Kursk haben heftige Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen stattgefunden. Angaben des ukrainischen Generalstabs zufolge warf die russische Luftwaffe im Laufe des Tages mindestens 24 Gleitbomben auf ukrainische Positionen ab. Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj wies dabei eine Aussage des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einer angeblichen Einkesselung ukrainischer Einheiten auf russischem Gebiet zurück. 

Ukraine-Krieg - Kursk

Im August begannen ukrainische Truppen einen Vorstoß ins russische Gebiet Kursk. Die Kämpfe dauern bis heute an. © -/Russian Defense Ministry Press Service/dpa

„Das ist offene Desinformation, welche die reale Situation nicht widerspiegelt“, schrieb er auf Telegram. Dem russischen Gegner würden seit Beginn der Operation Anfang August hohe Verluste zugefügt. Unter anderem seien 711 Gefangene gemacht worden. Zum Frontverlauf machte er keine Angaben.

Update vom 25. Oktober, 21.49 Uhr: Ein Drohnenangriff hat nach Angaben von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko am Freitag einen Brand in einem Wohnblock der ukrainischen Hauptstadt ausgelöst. „Die oberen Stockwerke eines von einer feindlichen Drohne getroffenen Hochhauses im Stadtteil Solomianskyj brennen. Im 17.,18. und 19. Stock wurden Wohnungen beschädigt“, teilte Klitschko im Onlinedienst Telegram mit. Einsatzkräfte seien vor Ort.

Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, wie ein Fluggerät, das wie eine Drohne aussah, in das Gebäude im Westen Kiews krachte, woraufhin ein Feuer ausbrach.

Selensky lehnt geplanten Besuch von Guterres ab

Update vom 25. Oktober, 18.33 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt einem Insider zufolge einen geplanten Besuch des UN-Generalsekretärs in Kiew wegen der Teilnahme von Antonio Guterres am Brics-Gipfel in dieser Woche in Russland ab. Selenskyj strebe derzeit kein Treffen mit Guterres in der Ukraine an, sagt ein ukrainischer Regierungsvertreter laut Nachrichtenagentur Reuters, ohne Einzelheiten zu nennen.

Kiew war über Guterres‘ Auftritt beim Brics-Gipfel in der russischen Stadt Kasan am Donnerstag und seinen Händedruck mit dem Gastgeber, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, erzürnt.

Putin: Russlands Armee agiert „selbstbewusst und praktisch in alle Richtungen“

Update vom 25. Oktober, 16.09 Uhr: Zur aktuellen Lage im Ukraine-Krieg sagte Russlands Präsident Wladimir Putin, dass die russischen Streitkräfte an allen Fronten Offensivoperationen durchführen würden. Gegenüber dem russischen Fernsehsender Rossija-1 erklärte er, dass Russlands Armee „selbstbewusst und praktisch in alle Richtungen“ agieren würde.

Derweil teilte das estnische Zentrum für Verteidigungsaufklärung mit, dass der Oktober der Monat für Russland werden könnte, in dem die höchsten monatlichen Verluste im Ukraine-Krieg zu verzeichnen sind. „Die russischen Verluste sind beträchtlich, und es sieht so aus, als ob dieser Monat für Russland besonders hohe Verluste bringen wird. Wir schätzen, dass der Gegner in diesem Monat etwa 40.000 Soldaten verlieren könnte, sowohl Verwundete als auch Tote“, sagte der stellvertretende Leiter des Zentrums, Oberstleutnant Janek Kesselmann.

Nach Brics-Gipfel: UN-Generalsekretär nicht in Kiew bei Selenskyj willkommen

Update vom 25. Oktober, 14.25 Uhr: Der Besuch von António Guterres beim Brics-Gipfel schlägt weiter hohe Wellen. Nun hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj offenbar einen Besuch des UN-Generalsekretärs in Kiew abgelehnt. Nach dem Treffen der sogenannten Brics-Staaten im russischen Kasan habe Guterres in die Ukraine kommen wollen, „aber der Präsident hat seinem Besuch nicht zugestimmt“, berichtet die Nachrichtenagentur AFP aus Präsidentschaftskreisen. Als Grund wurde die „Demütigung von Vernunft und internationalem Recht in Kasan“ genannt.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine

Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet.

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Update vom 25. Oktober, 12.23 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet damit, dass Russland von Sonntag oder Montag an nordkoreanische Soldaten im Ukraine-Krieg einsetzt. „Das ist eine klare Eskalation“, teilte Selenskyj im Kurznachrichtendienst X mit. Seit Tagen wird über den Einsatz von Soldaten aus Nordkorea im Ukraine-Krieg debattiert. Zuletzt hatte unter anderem der US-Geheimdienst Berichte über nordkoreanische Kämpfer in Russland bestätigt.

Selenskyj berief sich in seinem Post auf Geheimdienstinformationen, nach denen die Soldaten aus Nordkorea ab vom 27. oder 28. Oktober an in der Kampfzone des Ukraine-Kriegs eingesetzt werden sollen. Das zeige klar die Absicht von Russlands Präsident Wladimir Putin, den Krieg fortzusetzen, so Selenskyj. 

Nordkorea-Soldaten bald im Ukraine-Krieg? In Russland sollen bereits 12.000 Kämpfer sein

Update vom 25. Oktober, 10.47 Uhr: Nach neuen Erkenntnissen des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR zu den Berichten über Nordkorea-Soldaten im Ukraine-Krieg sollen sich bis zu 12.000 Kämpfer in Russland aufhalten, unter ihnen 500 Offiziere und 3 Generäle aus Pjöngjang. Kiew befürchtet, dass die Truppen bei den Kämpfen im Ukraine-Krieg eingesetzt werden – für Pjöngjang auch mit dem Ziel, Erfahrungen in moderner Kriegsführung zu sammeln. Die USA hatten hingegen berichtet, sie hätten Erkenntnisse über 3000 Soldaten aus Nordkorea in Russland. 

Bereits am Donnerstag waren Berichte über Soldaten aus Nordkorea aufgetaucht, die andeuteten, dass sich erste Kämpfer bereits in der Region Kursk aufhalten sollen. In Kursk könnten die Nordkoreaner Putins Truppen in ihrem Kampf unterstützen, die Region von den ukrainischen Einheiten zu befreien. Für die Koordination des Einsatzes soll nach Angaben aus Kiew der stellvertretende russische Verteidigungsminister Junus-bek Jewkurow zuständig sein. Experten hatten zuvor auf Probleme hingewiesen, darunter vor allem auch Sprachbarrieren. Ausgestattet worden seien die Nordkoreaner mit Munition, Bettwäsche, Winterkleidung und Schuhen sowie Hygieneartikeln, darunter monatlich 50 Meter Toilettenpapier und 300 Gramm Seife, teilte der HUR in Kiew mit.

Soldaten aus Nordkorea in Russland: Kämpfe im Ukraine-Krieg nicht ausgeschlossen

Update vom 25. Oktober, 9.26 Uhr: Die Berichte über Soldaten aus Nordkorea in Russland reißen nicht ab. Auch ein Kampfeinsatz im Ukraine-Krieg wird von Experten weiter nicht ausgeschlossen. Bisher haben US-Geheimdienste bestätigen können, dass sich die nordkoreanischen Truppen im Land von Wladimir Putin aufhalten. Nun berichtet der Guardian, dass der russische Präsident selbst nicht bestreite, dass Nordkorea Soldaten nach Russland geschickt hat. Zugleich sprach er über die Auswirkungen im Ukraine-Krieg.

Putin betonte auf dem Brics-Gipfel, es sei Moskaus Entscheidung, wie es die gegenseitige Verteidigungsklausel mit Pjöngjang handhabe. In seiner Abschlussrede in Kasan am Donnerstag warf er dem Westen vor, den Ukraine-Krieg zu eskalieren. Er sagte, man lebe „in einer Illusion“, wenn man glaube, man könne Russland eine strategische Niederlage zufügen. Ob Soldaten aus Nordkorea bereits an der Front im Ukraine-Krieg kämpfen, ist bislang nicht bestätigt worden. Am Donnerstag teilte der ukrainische Militärgeheimdienst mit, die ersten in Russland ausgebildeten nordkoreanischen Einheiten seien in der Region Kursk stationiert worden.

Lage im Ukraine-Krieg: Guterres zeigt am Rande des Brics-Gipfels Kante gegen Putin

Update vom 25. Oktober, 8.25 Uhr: Bei seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat UN-Generalsekretär António Guterres unterstrichen, dass der russische Einmarsch in der Ukraine einen Verstoß gegen das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen darstellt. Guterres „bekräftigte seinen Standpunkt, dass die russische Invasion in der Ukraine gegen die Charta der Vereinten Nationen und das Völkerrecht verstößt“, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung vom Sprecher des UN-Generalsekretärs nach dem Treffen mit Putin am Rande des Brics-Gipfels im russischen Kasan.

Guterres betonte demnach auch sein Engagement für die „Herstellung der Schifffahrtsfreiheit im Schwarzen Meer“, die sowohl für die Ukraine und Russland als auch für die weltweite „Nahrungsmittel- und Energiesicherheit“ von entscheidender Bedeutung sei. „Er unterstützt voll und ganz die Fortsetzung der Verhandlungen in dieser Hinsicht“, hieß es weiter.

Putin sieht weiter Oberhand Russlands im Ukraine-Krieg und verweist auf Kursk

Update vom 25. Oktober, 5.45 Uhr: Russlands Militär hat aus Sicht von Präsident Wladimir Putin weiterhin die Oberhand im Angriffskrieg gegen die Ukraine und zuletzt weitere Erfolge auf dem Schlachtfeld erzielt. Im westrussischen Grenzgebiet Kursk sind nach seinen Angaben größere Teile der ukrainischen Streitkräfte eingekesselt worden. „Etwa 2000 ukrainische Soldaten wurden im Gebiet Kursk blockiert“, sagte Putin am Ende des Brics-Gipfels. Zwar versuche die ukrainische Seite, den Zugang zu diesen Truppen wiederherzustellen, doch das russische Militär liquidiere diese Gruppe. Russische Truppen kämen an allen Frontabschnitten im Osten der Ukraine voran, sagte Putin zudem. Die bei einem Gegenstoß auf russisches Gebiet eingedrungenen ukrainischen Soldaten würden ebenfalls aus dem Land gedrängt.

Scholz gegen rasche Nato-Einladung für Ukraine

Update vom 25. Oktober, 5.15 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem Wunsch der Ukraine nach einer raschen Einladung in das Militärbündnis Nato erneut eine deutliche Absage erteilt. „Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, sich klarzumachen, dass ein Land, das im Krieg ist, gar nicht Nato-Mitglied werden kann“, sagte Scholz in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. Die Einladung sei bei der Nato schnell mit der Mitgliedschaft verbunden. „Das ist ein Prozess, der jetzt gar nicht ansteht.“ Vielmehr müsse man sich über die Frage von Sicherheitsgarantien nach dem Krieg unterhalten. Dazu habe es auch bereits Gespräche gegeben. 

Nordkorea-Soldaten bereits in Kursk?

Update vom 24. Oktober, 18.32 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Geheimdiensts sind nordkoreanische Soldaten bereits in der russischen Region Kursk stationiert. „Die ersten Einheiten der nordkoreanischen Armee, die auf Übungsplätzen im Osten Russlands trainiert wurden, sind schon im Kampfgebiet angekommen“, erklärte der ukrainische Militärgeheimdienst am Donnerstag. Ihr Auftauchen sei am Mittwoch in der Region Kursk registriert worden, hieß es weiter.

Russlands Präsident Putin hat derweil mitgeteilt, dass russische Streitkräfte in der Region Kursk knapp 2000 ukrainische Soldaten eingekesselt hätten. „Etwa 2000 ukrainische Soldaten wurden im Gebiet Kursk blockiert“, sagte Putin auf der Abschlusspressekonferenz des Brics-Gipfels in der Millionenstadt Kasan an der Wolga. Zwar versuche Kiew, den Zugang zu diesen Truppen wiederherzustellen, doch das russische Militär liquidiere diese Gruppierung.

Kiew kritisiert Anwesenheit von UN-Generalsekretär bei BRICS-Gipfel

Update vom 24. Oktober, 17.27 Uhr: Der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk hat den Besuch von UN-Generalsekretär António Guterres beim Brics-Gipfel aufstrebender Industrienationen kritisiert. Er sehe die Teilnahme von Guterres an dem von Russland ausgerichteten Treffen negativ, sagte Stefantschuk bei der dritten parlamentarischen Konferenz der internationalen Krim-Plattform in Lettlands Hauptstadt Riga.

Die Ukraine als ein Gründungsmitglied der Vereinten Nationen verstehe nicht, was den UN-Generalsekretär zu einem Gipfeltreffen führe, der von einem „internationalen Verbrecher“ abgehalten werde, sagte Stefantschuk mit Blick auf Gastgeber Wladimir Putin. 

Update vom 24. Oktober, 16.53 Uhr: An der umkämpften Pokrowsk-Front haben ukrainische Truppen am Donnerstag 28 russische Angriffe abgewehrt. Das meldet der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook. Demzufolge halten die Kämpfe an der Front in der Ostukraine weiter an.

Soldaten aus Nordkorea für Russland im Ukraine-Krieg? – Südkorea überdenkt Waffenlieferungen an Ukraine

Update vom 24. Oktober, 16.03 Uhr: Südkorea könnte vor dem Hintergrund der mutmaßlichen Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland seine Haltung zu Waffenlieferung an die Ukraine möglicherweise ändern. Das deutete der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol am Donnerstag nach Gesprächen mit dem polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda an. Laut AFP-Bericht wolle Yoon zwar „den Grundsatz beibehalten, nicht direkt tödliche Waffen zu liefern“, doch könne dies abhängig von Nordkoreas Handeln möglicherweise „flexibler geprüft“ werden. „Südkorea wird nicht untätig bleiben“, betonte Yoon. 

Neue Abteilung im Ukraine-Krieg: Kiew plant Einheit für Cyberspace-Operationen

Update vom 24. Oktober, 15.23 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat am Donnerstag bekanntgegeben, dass Kiew in Betracht zieht, eine separate Abteilung der ukrainischen Streitkräfte für Cyberspace-Operationen zu schaffen. Darüber sollen laut Kyiv Independent zurzeit ukrainische Militär, Gesetzgeber und Experten beraten.

Zu Beginn des Ukraine-Kriegs hat das Land bereits eine „IT-Armee“ aufgestellt, heißt es in dem Bericht. Diese soll bereits mehrere Cyberangriffe auf russische Websites durchgeführt haben. Auch russische Hacker haben im Verlauf des Ukraine-Kriegs verschiedene ukrainische Regierungsinstitution und Unternehmen angegriffen.

Brics-Gipfel in Russland: Putin rückt Lage im Gazastreifen in den Fokus – trotz Ukraine-Krieg

Update vom 24. Oktober, 14.19 Uhr: Obwohl er selbst Krieg in der Ukraine führt und seine Armee immer wieder der Kriegsverbrechen beschuldigt wird, hat Russlands Präsident Wladimir Putin nun ein anderes Land in den Fokus gerückt und die Lage im Gazastreifen als „humanitäre Katastrophe“ bezeichnet. Es gebe viele Konflikte weltweit, darunter auch nahe der russischen Grenze, sagte Putin auf dem Brics-Gipfel in Kasan mit Blick auf den von ihm selbst befohlenen Ukraine-Krieg gegen die benachbarte Ukraine. Die Lage in den Palästinensergebieten sei aber besonders schlimm. 

Es müsse alles dafür getan werden, damit sich die Lage dort grundsätzlich ändere, sagte der Kremlchef. „Zweifellos ist die Gründung eines palästinensischen Staates dafür die Basis.“ Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, hofft angesichts der Lage im Gazastreifen und im Nahen Osten auf die Unterstützung der Brics-Staaten. Kritik am Vorgehen Israels gegen die Palästinenser und den Libanon übten neben den arabischen Staaten auch die Türkei und Brasilien. 

Wegen Nordkorea-Soldaten in Russland: Republikaner wegen Lage im Ukraine-Krieg in Sorge

Update vom 24. Oktober, 13.41 Uhr: Offenbar ist es im Ukraine-Krieg zu weiteren Hinrichtungen gekommen. Das teilte die Staatsanwaltschaft der Oblast Donezk mit. Demnach sollen russische Soldaten vier Soldaten der Nationalgarde der Ukraine gefangen genommen, vor laufender Kamera verhört und anschließend in der Nähe der Stadt Selydove in der Oblast Donezk getötet haben. Der Vorfall soll sich bereits Anfang Oktober ereignet haben. Die Behörde hat nun Ermittlungen in dem Fall eingeleitet.

Derweil sorgen die Meldungen über Soldaten aus Nordkorea in Russland weiter für Wirbel. Wie The Hill schreibt, ist der Republikaner Mike Turner, Vorsitzender des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses, der Ansicht, dass die USA im Falle eines Eintritts nordkoreanischer Truppen in den Ukraine-Krieg „direkte militärische Maßnahmen“ in Erwägung ziehen sollten.

Partnerschaft zwischen Nordkorea und Russland: Militärische Zusammenarbeit geplant

Update vom 24. Oktober, 11.02 Uhr: Das russische Parlament hat den mit Nordkorea geschlossenen Vertrag über eine allumfassende strategische Partnerschaft ratifiziert. Die Vereinbarung hebt die militärische Zusammenarbeit beider Länder auf eine neue Ebene und legt fest, dass sich Nordkorea und Russland gegenseitig Beistand leisten, sollte eines der Länder angegriffen werden. 

„Der Vertrag trägt der aktuellen geopolitischen Lage in vollem Umfang Rechnung“, sagte der Chef des Auswärtigen Ausschusses der Duma, Leonid Sluzki. Kremlchef Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatten den Vertrag im Juni in Pjöngjang unterzeichnet. Die USA halten die Allianz für gefährlich und werfen Pjöngjang immer wieder vor, Putin in seinem Krieg auch mit Munition und Waffen zu versorgen.

Die Ratifizierung durch die Duma lief vor dem Hintergrund von Berichten über die Entsendung Tausender Soldaten aus Nordkorea nach Russland. Die USA hatten diese Berichte aus Südkorea und der Ukraine bestätigt.

Kämpfe im Osten der Ukraine: Kiew spricht von „schwieriger Lage“

Update vom 24. Oktober, 10.20 Uhr: Die ukrainische Armee steht an der Front im Osten des Landes unter schwerem Druck der angreifenden russischen Truppen. Von einer „schwierigen Lage“ sprach der Generalstab in Kiew in seinem Morgenbericht. Die russische Armee nutze ihre Überlegenheit an Soldaten und Material für pausenlose Angriffe.

Als Schwerpunkt der Attacken wurde die Bergbaustadt Selydowe im Gebiet Donezk genannt, die vor dem Krieg 23.000 Einwohner hatte. Ukrainische Militärbeobachter berichteten vom Eindringen der Russen in die Stadt. Russische Telegramkanäle zeigten Bilder von der Fahne Russlands, die auf einem Hochhaus in Selydowe wehte. Ebenfalls stark gefährdet ist die Stadt Kurachiwka einige Kilometer weiter südlich.

Bei dem Eisenbahnknotenpunkt Kupjansk-Wuslowyj im Gebiet Charkiw zerstörte die russische Armee nach Militärangaben in Moskau eine Versorgungslinie über den Fluss Oskil. Diese Information war nicht unabhängig überprüfbar. Sie würde aber bedeuten, dass die ukrainischen Truppen auf der Ostseite des Flusses kaum mehr versorgt werden können. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen eine großangelegte russische Invasion.

Erstmeldung: Washington D.C. – Angesichts neuer Erkenntnisse über die Lage im Ukraine-Krieg wachsen international die Sorgen vor einer möglichen Beteiligung nordkoreanischer Soldaten an Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die US-Regierung hat eigenen Angaben nach gesicherte Erkenntnisse, dass sich nordkoreanische Truppen in Russland aufhalten.

Nordkoreanische Soldaten zum Training in Russland

„Was genau tun sie dort? Das bleibt abzuwarten“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Rande eines Besuches in Rom über die Soldaten aus Nordkorea in Russland. „Wenn sie die Absicht haben, an diesem Krieg im Namen Russlands teilzunehmen, dann ist das ein sehr, sehr ernstes Problem.“ Austin sagte, das russische Militär habe im Ukraine-Krieg bislang erhebliche Verluste erlitten.

Mit Blick auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin schob er nach, die Zusammenarbeit mit nordkoreanischen Soldaten sei ein Hinweis darauf, „dass er vielleicht sogar in noch größeren Schwierigkeiten steckt, als die meisten Menschen glauben“. Russland hatte die seit Tagen in der Ukraine und in Südkorea kursierenden Berichte über einen Einsatz der Soldaten gegen die Ukraine zurückgewiesen.

USA bestätigen Präsenz von tausenden Nordkorea-Soldaten in Russland

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte, die USA gingen davon aus, „dass Nordkorea zwischen Anfang und Mitte Oktober mindestens 3000 Soldaten in den Osten Russlands verlegt hat“. Den Erkenntnissen nach seien sie per Schiff nach Russland gereist und inzwischen in mehreren russischen Militärausbildungsstätten im Osten Russlands untergebracht, wo sie derzeit trainiert würden.

„Wir wissen noch nicht, ob diese Soldaten an der Seite des russischen Militärs in den Kampf ziehen werden.“ Es sei aber sehr wahrscheinlich. 

Nordkorea-Soldaten in Russland für Kampf im Ukraine-Krieg? Berlin sieht Bedrohung für deutsche Sicherheit

Das Auswärtige Amt in Berlin fand für diese mögliche Entwicklung im Ukraine-Krieg klare Worte: „Die Unterstützung des russischen Angriffskriegs durch Nordkorea bedroht auch die Sicherheit Deutschlands und die europäische Friedensordnung unmittelbar.“

„Sollten nordkoreanische Soldaten tatsächlich in den Kampf eingreifen, würde diese Entwicklung die wachsende Verzweiflung Russlands in seinem Krieg gegen die Ukraine zeigen“, sagte Kirby. „Russland erleidet tagtäglich große Verluste auf dem Schlachtfeld, aber Präsident Putin scheint entschlossen zu sein, diesen Krieg fortzusetzen.“ Die Kooperation mit Nordkoreas Soldaten sei „ein Zeichen der Schwäche und nicht der Stärke des Kremls“. 

Interaktive Karten zur Front im Ukraine-Krieg

Die Situation an der Front im Osten der Ukraine bleibt weiter unübersichtlich. An vielen Stellen liefern sich die Truppen erbitterte Kämpfe. An anderen kommt es zu Patt-Situationen. Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (bb/dpa)