Nach den Wahlen in den USA könnten unruhige Zeiten auf Deutschland zukommen …

Die gute Nachricht: US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump (78) will die USA bei einem Wahlsieg in der Nato lassen. Das bestätigte sein Vize-Präsidentenkandidat J.D. Vance (40). Aber: Er übte deutliche Kritik an Deutschland.

„Donald Trump möchte, dass die Nato stark ist. Er möchte, dass wir in der Nato bleiben“, sagte der Senator von Ohio in einem Interview mit dem US-Sender NBC. „Aber er möchte auch, dass die Nato-Staaten tatsächlich ihren Anteil an der Verteidigungslast tragen.“

Diese Forderung ist nicht neu, beklagte Donald Trump doch schon in seiner ersten Amtszeit, dass die USA bislang die Hauptlast im westlichen Verteidigungsbündnis übernehmen. Dabei thematisierte er auch immer wieder die vergleichsweise niedrigen Verteidigungsausgaben in Deutschland.

„Deutschland muss mehr für Verteidigung ausgeben“

Sein designierter Vize wurde jetzt noch deutlicher. „Das Problem der Nato besteht darin, dass insbesondere Deutschland mehr für Sicherheit und Verteidigung ausgeben muss“, sagte Vance.

Donald Trump und sein möglicher Vize J.D. Vance bei einer Wahlkampfkundgebung in North Carolina

Donald Trump und sein möglicher Vize J.D. Vance bei einer Wahlkampfkundgebung in North Carolina

Foto: Getty Images

Und das, obwohl Deutschland seit der letzten Trump-Amtszeit die Verteidigungsausgaben deutlich erhöht hatte. So erreicht die Bundesrepublik inzwischen die Vorgabe der NATO, nach der zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für die Verteilung ausgegeben werden müssen. Allerdings wurde dabei offenbar auch von Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) getrickst, indem z.B. auch Zinsleistungen für das Bundeswehr-Sondervermögen eingerechnet wurden. Für Trump und seinen Vize sind die deutschen Ausgaben jedenfalls nicht hoch genug …

Russen sollen „machen, was sie wollen“

Besonders bedrohlich für Deutschland: Trump hatte bei einer Wahlkampfveranstaltung behauptet, er werde als Präsident Ländern, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, bei einem Angriff Russlands nicht helfen. „Nein, ich werde sie nicht beschützen“. Stattdessen werde er die Russen ermuntern, „das zu machen, was sie wollen.

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Und: Auf Nachfrage vermied es Vance in dem Gespräch jetzt, Kreml-Tyrann Wladimir Putin als „Feind“ zu bezeichnen. „Ich denke, dass er eindeutig ein Gegner ist“, sagte Vance stattdessen. „Er ist ein Konkurrent.“ Es sei aber eine Zusammenarbeit erforderlich, „wenn wir den Krieg in der Ukraine jemals beenden wollen“.

Die größte Bedrohung für die USA sei nicht Putins Russland – sondern China.