Testspiel Schweiz – Frankreich –
Vier Tage nach dem Rekord folgt der Sieg gegen Frankreich
Zum ersten Mal seit 2002 gewinnen die Schweizer Fussballerinnen wieder gegen Frankreich. Naomi Luyet entscheidet die Partie in Genf mit ihrem Traumtor zum 2:1.
Naomi Luyet bejubelt ihr erstes Tor für das Schweizer Nationalteam, das gleichzeitig den Sieg im Testspiel gegen Frankreich bedeutet.
Foto: Jean-Christophe Bott (Keystone)
Pia Sundhage wusste in diesem Moment auch nicht so recht, wohin mit ihren Emotionen. Mit weit aufgerissenem Mund stand die Trainerin der Schweiz im Stade de Genève, denn ein Tor wie das von Naomi Luyet hat wohl selbst die weitgereiste Schwedin noch nicht allzu oft gesehen.
In der 54. Minute hatte die 18-jährige Luyet den Ball bekommen, es war ein schneller Angriff der Schweizerinnen über wenige Stationen. Die YB-Spielerin legte sich den Ball an der Strafraum-Grenze nochmal kurz zurecht und traf sehenswert mit einem Schuss in den oberen Torwinkel. Der Ball hatte die Querlatte noch leicht berührt.
Und es war ja nicht irgendein Tor: Das 2:1 bedeutete den ersten Sieg der Schweizer Fussballerinnen gegen Frankreich seit über 22 Jahren. Vier Tage nach der guten Leistung gegen Australien (1:1) kann die Schweiz gegen die Weltranglisten-Zehnten Frankreich ein weiteres Erfolgserlebnis auf dem Weg zur Heim-EM feiern.
Die Schweizer Zukunft: Beney, Vallotto oder Luyet
In ihrem zehnten Spiel als Nationaltrainerin hat Sundhage erneut ein 3-5-2-System spielen lassen. Aber nicht nur darum wirkt das Team im Vergleich zum Vorjahr klar stabilisiert und verbessert. Und erneut wurde in Genf ein Blick auf die Zukunft der Schweizerinnen geboten – auch in dieser Hinsicht war das 2:1 stellvertretend.
Den Treffer zum 1:0 hatte in der 25. Minute Ramona Bachmann erzielt, eine Spielerin der älteren Generation – der Handspenalty war ihr 60. Tor im 151. Länderspiel. Das 2:1 hingegen war eine Kombination über die 18-jährige Iman Beney, die 20-jährige Smilla Vallotto und die 18-jährige Luyet, die ihr erstes Tor für die Schweiz erzielte.
Gut möglich, dass die jungen Spielerinnen an der Heim-EM eine wichtigere Rolle einnehmen, als man sich das hätte vorstellen können. Aber auch beim Rest des Teams stimmt die Entwicklung: Nachdem es vor vier Tagen noch einen Fan-Rekord mit 14’370 Menschen im Letzigrund gab, folgte nun ein 2:1, das Selbstvertrauen geben dürfte.
Testspiele gegen Deutschland und England
Zwar waren die Französinnen nicht in bester Besetzung angetreten und erhöhten in den Schlussminuten den Druck. Doch die Schweiz konnte sich mit einer kollektiven Leistung behaupten. Die Situation vor dem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich der Französinnen durch Kelly Gago (34.) war eine der wenigen Situationen, in denen die Schweizerinnen ihren Gegnerinnen deutlich zu viel Raum liessen.
Mit diesen Eindrücken geht es für das Team nun in die letzten beiden Testspiele des Jahres, in denen erneut zwei hochkarätige Gegner warten: Am 29. November trifft man im Letzigrund auf Deutschland und am 3. Dezember spielt man in Sheffield gegen England. Für Pia Sundhage und ihr Team sind es die nächsten Chancen, den positiven Trend der letzten Tage unter Beweis zu stellen.
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