In vielen europäischen Ländern ist die Plattform bereits verfügbar. Mit dem Start will Warner Bros. Discover gegen die Konkurrenz in Form von Netflix und Co. ein klares Zeichen setzen – mit drastischen Konsequenzen für den deutschen Streamingmarkt.
Hand aufs Herz: Bei wie vielen Streamingdiensten hast du gerade ein Abo laufen? Viel wichtiger: Sind sie wirklich alle notwendig? Aber wir kennen die Misere. Auf Netflix läuft diese eine Serie, die man unbedingt sehen will, auf Disney Plus all die Kindheitsfilme, die man an miesen Tagen einfach zur Aufmunterung braucht und auf Amazon Prime gibt es diese neue Comedyshow, von der alle reden.
So kommt es, dass Deutsche laut einer Analyse des Verbraucherportals „Bango.com“ mittlerweile im Durchschnitt 57 Euro pro Monat für eine Auswahl an Streamingdiensten ausgeben. Bald könnte dieser Betrag sogar noch größer werden, denn ab 2026 wird es mit Max aus dem Hause Warner Discovery noch einen weiteren Dienst geben. Das kündigte laut Online-Magazin „Golem“ Clement Schwebig, President Western Europe & Africa bei Warner Bros. Discovery kürzlich auf dem TV-Gipfel der Medientage München an.
Welche Details bisher feststehen, verraten wir dir gleich. Doch vorher interessiert uns brennend:
Bereits im Juli dieses Jahres startete der Streamingdienst, der einst HBO Max hieß, in Frankreich und 19 anderen europäischen Ländern, wie damals das Branchenblatt „Variety“ exklusiv berichtete. Nun folgt also Deutschland, ein genaues Startdatum wollte man allerdings noch nicht nennen. Dafür, dass der Launch für Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern erst später erfolgt, hatte Schwebig auf der Konferenz als Erklärung, dass man sich besonders viel Mühe gebe: „Man hat nie eine zweite Chance für den ersten Eindruck.“
Auch über die Abopreise gibt es bislang noch keine Angaben. In Belgien kostet ein Max-Abo aktuell jedoch zwischen 5,99 Euro pro Monat für das Werbe-Abo und 13,99 Euro pro Monat fürs Premium-Abo mit 4K, Dolby Atmos, bis zu 100 Downloads und vier parallele Streams. Hinzu kommen noch einmal fünf Euro, wenn man auch das Sport-Paket nutzen wolle.
HBO-Titel auf Max: Auf diese Serieninhalte könnten sich Fans schon bald freuen
Wer sich für ein Max-Abo entscheidet, kann sich auf erfolgreiche HBO-Serien wie „Game of Thrones“, „House of the Dragon“, „Succession“ oder auch die angekündigte neue „Harry Potter“-Serie freuen. Aktuell gibt es in Deutschland noch das Streamingangebot von Discovery Plus, auf dem Inhalte und Livestreams der Sender Dmax, TLC, HGTV und Tele 5 zu sehen sind, genauso wie zahlreiche Reality- und Doku-Formate. Diese Inhalte könnten zukünftig zu Max wandern.
Dieses Schicksal gilt auch für viele Film-Produktionen von Warner selbst. Dazu gehören Reihen wie „Harry Potter“ oder das DC-Universum. Auch der Kinohit „Barbie“ wird von Warner vertrieben und könnte bei Max zu sehen sein. Hinzu kommen wahrscheinlich wie im restlichen europäischen Ausland und in den USA zahlreiche Sportübertragungen.
Aus für Wow Deutschland? Darum könnte der Max-Start den Dienst ins Wanken bringen
Bislang laufen die meisten HBO-Serien in Deutschland exklusiv auf Sky beziehungsweise dessen monatlich kündbaren Dienst Wow. Das bescherte dem Streaminganbieter viele Neuabonnenten. Beliebte sowie von der Kritik gelobte Titel wie „Game of Thrones“ oder „Euphoria“ waren hierzulande nur dort zu sehen. Mit dem Start von Max hierzulande wird sich das wohl ändern. Nach Angaben des Magazins „Meedia“ laufe der Vertrag über die bisherige Zusammenarbeit zwischen HBO und Sky Deutschland Ende 2025 aus.
Allerdings gebe es Verhandlungen über eine Fortsetzung – wenngleich wahrscheinlich in einer anderen Form. Sky-Chefin Dana Strong bekräftigte demnach, dass Sky trotz eines Marktstarts von Max weiterhin Warner-Inhalte zeigen werde. Vermutlich aber nicht mehr als erste auf dem deutschen Streamingmarkt. Das könnte dem Dienst einige bislang treue Abonnenten kosten. Immerhin bleibt Sky noch der Live-Fußball. Doch auch hier droht Konkurrenz, nicht nur von Diensten wie DAZN, sondern eben auch von Max. In den USA zeigte der Streamingdienst zuletzt etwa live die Olympischen Spiele in Paris.
Findest du, es gibt mittlerweile zu viele Streamingdienste? Teile deine Meinung gerne in einem Kommentar!