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Eine neu veröffentlichte Studie zeigt, welche Städte Rentnern die besten Möglichkeiten bieten. Als Resultat geht daraus eine Liste hervor, die einen guten Überblick verschafft.

München – Wer ein Leben lang gearbeitet hat, möchte im hohen Alter seinen Ruhestand genießen. Um das als Rentner wirklich tun zu können, müssen bestimmte Bedingungen jedoch erfüllt sein. Denn neben ausgewogener Ernährung sind auch Bewegung und regelmäßige Untersuchungen wichtig, um die Gesundheit im Alter zu bewahren. So sollte ihr Wohnort Rentnern Zugänge zu Ärzten bieten und die Umgebung zu Aktivitäten einladen. Daneben ist auch Gemeinschaft ein wichtiger Aspekt für die Lebensqualität im Alter. 

Doch welche deutschen Städte bieten Rentnern die besten Voraussetzungen für einen erholsamen Ruhestand? Dieser Frage ist der Arzneimittel-Onlinehändler Deutsche Medz nun in einer neuen Studie nachgegangen. Als Ergebnis daraus geht eine Liste dreißig deutscher Großstädte hervor. Sie zeigt, wie geeignet die jeweiligen Städte für Rentner sind und bietet so einen Gesamtüberblick.

Urbane Paradiese für Rentner: Gleich vier Städte liegen in den Top-Drei für Rentner

Im Zuge ihrer Analyse hat Deutsche Medz Deutschlands bevölkerungsreichsten Städte anhand verschiedener Kriterien untersucht: Darunter die Anzahl jeweils verfügbarer Ärzte, lokale Kriminalitätsraten sowie Bewertungen des Gesundheitssystems und der Lebensqualität vor Ort. Weitere Kriterien der Untersuchung waren, wie viel Prozent der Bevölkerung betreffender Städte über 60 Jahre ist, wie hoch die monatlichen Lebenshaltungskosten ausfallen und wie viele Grünflächen es gibt. Nun stellt sich also die Frage: Für was zeichnen sich welche Städte im Besonderen aus, und wo lässt es sich in Deutschland im Ruhestand am besten leben?

Welche deutschen Städte sind für Rentner besonders lebenswert? Dieser Frage hat sich eine neue Studie gewidmet und als Ergebnis ein Ranking aufgestellt.

Rentner am Münchner Marienplatz bei einem abendlichen Spaziergang (Symbolbild) © IMAGO / Wolfgang Maria Weber

In der Studie von Deutsche Medz liegen mit Münster, Dresden, Chemnitz und Essen sogar gleich vier denkbar verschiedene Städten in den Top Drei der Liste – denn die beiden sächsischen Städte teilen sich Rang zwei. München schaffte es zwar nicht in die Auswahl der Top-Zehn, befindet sich jedoch in einem Aspekt auf Rang zwei: dem Zugang zu medizinischer Versorgung. München bietet Rentnern mit 311 pro 100.000 Einwohnern eine vergleichsweise hohe Anzahl Ärzte. Und auch das Gesundheitssystem schneidet mit 77,5 von 100 möglichen Punkten ordentlich ab.

Die Ruhrgebiet-Metropole Essen dagegen schätzen die Deutsche-Medz-Experten für seine „exzellente Lebensqualität“, die auf eine Bewertung von 95 von 100 möglichen Punkten kommt. Mit seiner Gesundheitsversorgung schafft es Essen mit 86,7 von 100 Punkten immerhin auf Rang neun des Rankings in dieser Hinsicht. Mit 28,7 Prozent ist zudem ein recht hoher Anteil der Essener über 60 Jahre alt, was Rentnern Optionen für Gemeinschaft bietet. Einer etwas höheren Kriminalitätsrate (46,9 Prozent) zum Trotz ist die Stadt im Ruhrgebiet der Studie zufolge „eine attraktive Option“ für Ruheständler. Ärzte gibt es in Essen mit 181 pro 100.000 Einwohner jedoch zum Teil deutlich weniger als in den anderen Städten der Top-Zehn der Liste.

Beste Städte in der Rente: Chemnitz und Dresden teilen sich Rang zwei für Senioren in der Rente

Unter anderem im als „Elb-Florenz“ bekannten Dresden etwa. Hier gibt es 236 Ärzte pro 100.000 Einwohner und damit einen entsprechend sicheren Zugang zu gesundheitlicher Versorgung. Auch kommt die Elbstadt mit 88 von 100 möglichen Punkten auf eine gute Bewertung hinsichtlich der Lebensqualität vor Ort. Mit 654 Euro sind die durchschnittlichen monatlichen Lenbenshaltungskosten (ohne Miete) zudem vergleichsweise niedrig. Daneben bietet die Stadt zahlreiche Grünflächen. 

Zahlreiche Grünflächen und eine gut bewertete Gesundheitsversorgung mit vergleichsweise vielen Ärzten machen Dresden zu einer Top-Stadt für Rentner.

Blick auf die Altstadt von Dresden mit Frauenkirche © IMAGO / Andreas Franke

Doch wie schon erwähnt befindet sich Dresden nicht allein auf dem zweiten Platz des Rankings. Es teilt sich diesen nämlich mit dem auch geographisch unweit entfernten Chemnitz. Hier leben mit einem Anteil von 35,1 Prozent an der Gesamtbevölkerung mit Abstand die meisten Über-60-Jährigen. Zum Vergleich: Bochum belegt mit einem Anteil von 29,4 Prozent Über-60-Jähriger Rang zwei, gefolgt von Krefeld (29,2 Prozent). Obwohl die Kriminalitätsrate mit 47,7 Punkten etwas höher ist und spezifische Daten zu Gesundheitsbewertungen fehlen, bietet Chemnitz eine friedliche Umgebung mit 45,4 Prozent Grünflächen, die ideal für eine entspannte Atmosphäre im Ruhestand ist.

Mit niedrigen durchschnittlichen monatlichen Lebenshaltungskosten von 569 € bietet Chemnitz eine hervorragende Möglichkeit für ein erschwingliches Leben in der Stadt. Ende 2023 hob auch die Sparkasse im Rahmen einer großangelegten Auswertung zu Lebenshaltungskosten Chemnitz als Stadt mit der bundesweit niedrigsten Mietbelastungsquote hervor. Diese setzt die Kaltmiete und das örtliche Nettoeinkommen zueinander ins Verhältnis. In Chemnitz bezahlen Einwohner demzufolge nur gut 21 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Bruttokaltmiete.

Paradies in der Rente: Auf Platz Eins der lebenswertesten Städte für Rentner in Deutschland liegt Münster

Den ersten Platz im Ranking der lebenswertesten deutschen Großstädte für Senioren sichert sich dagegen Münster. Als „bemerkenswert“ bezeichnen die Experten von Deutsche Medz die Gesundheitsversorgung in Münster, die auf eine Gesamtbewertung von 86,7 von 100 Punkten kommt. Dazu ist die Kriminalitätsrate mit 24,3 Prozent sehr niedrig, während es mit 333 Ärzten im Vergleich sehr viele pro 100.000 Einwohner gibt. 

Nicht nur seine Alstadt macht Münster lebenswert, sondern etwa auch die vielen Grünflächen. Für Rentner gibt es hier auch zahlreiche Ärzte und eine gute Gesundheitsversorgung, zeigt eine Studie.

Giebelhäuser am Prinzipalmarkt in der Altstadt von Münster © IMAGO / Rüdiger Wölk

Grund für diese relativ hohe Zahl dürfte mitunter die Tatsache sein, dass in Münster mit nur 24,3 Prozent weniger als ein Viertel der Gesamtbevölkerung über 60 Jahre alt ist. Daneben bietet Münster mit 45,1 Prozent des Stadtgebiets reichlich Grünflächen und damit auch Raum für Spaziergänge. Auch die monatlichen Lebenshaltungskosten von durchschnittlich 681 Euro exklusive Miete sind in Münster vergleichsweise gering. (fh)