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Eine neue Mpox-Virusvariante breitet sich schnell in Afrika aus. Nun gibt es erste Übertragungs-Fälle in Europa. Zwei Patienten sind im Krankenhaus.

Frankfurt – Noch ist das Risiko einer Infektion mit der neuen Mpox-Virusvariante – genannt Klade Ib – in Deutschland und Europa gering. Auch wenn es bereits ein Infektionsfall hierzulande Schlagzeilen machte. Jetzt bestätigt die WHO die erste lokale Übertragung der Mpox Klade Ib in Großbritannien.

Erste Mpox-Klade-Ib-Fälle in Europa

Zwei Menschen in Großbritannien haben sich mit der Mpox-Variante Klade Ib angesteckt, teilt die britische Gesundheitsbehörde (UKSHA) mit. Die Patienten werden demnach in Kliniken in London medizinisch versorgt. Susan Hopkins, die leitende medizinische Beraterin des UKHSA, erklärt in einer Stellungnahme: „Mpox ist in Haushalten mit engem Kontakt sehr infektiös, sodass weitere Fälle innerhalb desselben Haushaltes nicht unerwartet sind“. Laut der WHO lebten beide Patienten im selben Haushalt mit einer Person, die kurz nach einer Reise in mehrere afrikanische Länder positiv getestet wurde.

Mpox-Viruspartikel (gelb) unter dem Transmissionenelektronenmikroskop

Neue Mpox-Virusvariante scheint ansteckender zu sein. Hier die Mpox-Viren (gelb) unter dem Transmissionenelektronenmikroskop. © ImagoMpox-Viren Infektion über verseuchte Handtüchern und Bettwäsche möglich

Mpox Klade Ib kann sich auch ohne direkten Körperkontakt zwischen Menschen ausbreiten. Beispielsweise über kontaminierte Handtücher, Kleidung und Bettwäsche von Mpox-Erkrankten, teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) mit. Selbst Tröpfchen-Infektionen durch den Atem schließt die WHO unter bestimmten Umständen nicht aus.

Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, arbeitet die britische Gesundheitsbehörde mit Partnern zusammen, um alle Kontaktpersonen der Infizierten zu identifizieren und zu kontaktieren. Bei Bedarf werden diesen Personen Tests und Impfungen angeboten.

Mpox-Fälle im Oktober 2024 außerhalb AfrikasKlade Ib

Mit den zwei neuen Fällen steigt die Zahl der bestätigten Mpox-Fälle der neuen Variante in Großbritannien auf drei. Im Oktober wurde erstmals eine Infektion bei einem Reiserückkehrer aus Afrika in London festgestellt. Trotz der neuen Fälle betont das UKSHA: „Das Risiko für die Bevölkerung Großbritanniens ist weiterhin gering“.

Das sind die häufigsten Mpox-Symptome

Der Hautausschlag gehört laut der britischen Gesundheitsbehörde und dem RKI zu den typischen Symptomen einer Mpox-Infektion. Weitere Krankheitsbeschwerden sind demnach:

typischer Hautausschlag mit Flecken und gefüllte Pusteln, die zwei bis vier Wochen andauern könnenFieberKopfschmerzenMuskelschmerzenRückenschmerzenEnergiemangelgeschwollene Lymphknoten

Quelle: UKHSA, RKI

Erste Symptome treten laut dem RKI meist 4 bis 21 Tage nach dem Kontakt mit einer erkrankten Person auf und halten etwa zwei bis vier Wochen an. Eine Mpox-Infektion kann laut dem RKI jedoch auch gänzlich ohne Symptome verlaufen.

So lange sind Mpox ansteckend

Eine Mpox-Infektion kann „mehrere Wochen“ andauern. Ab dem Auftreten von Krankheitssymptomen ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich. „Erst wenn alle Wunden, einschließlich des Schorfs, abgeheilt und abgefallen sind und sich eine neue Hautschicht gebildet hat, ist man nicht mehr ansteckend. Dies kann mehrere Wochen dauern“, so das RKI. Tödliche Verläufe sind selten. Vorliegenden Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Mpox Klade Ib eine schwerere Erkrankung verursacht als Klade II.

Erste Ausbrüche der neuen Mpox-Variante wurden in der Demokratischen Republik Kongo, Nigeria, Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik registriert. Im August 2024 rief die Weltgesundheitsorganisation WHO die „höchste Alarmstufe“ aus. Das Risiko einer Infektion für Menschen in Deutschland und Europa wird von den Gesundheitsbehörden derzeit als „gering“ eingestuft, doch die Situation wird weiterhin genau beobachtet. (ml)